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Armee der Toten

Armee der Toten

Titel: Armee der Toten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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John.«
    »Was du tust, das machst du gründlich, wie?«
    Sie zuckte nur mit den Schultern. »Anderes Thema, John. Wir sollten uns um Kromow kümmern. Ich...«
    Schnell legte ich meinen Finger senkrecht auf die Lippen, denn jetzt hatte ich was gehört.
    Karina schaute mich für eine Sekunde verwundert an. Ich deutete nach rechts auf die Treppe.
    Schon einmal war jemand die Stufen hochgekommen. Jetzt wiederholte sich der Vorgang. Diesmal hörten sich die Schritte anders an. Viel härter und auch zielsicherer. Wer da die Treppe hochkam, der wusste genau, was er wollte.
    Noch war nichts zu sehen, und wir blieben zunächst zurück. Es vergingen nur wenige Sekunden, da erschien die Gestalt in unserem Gesichtsfeld, und beide waren wir erstaunt.
    Es war ein Mann in Uniform. Aber er trug nicht die gleiche wie die kleinen Soldaten dort unten. Hohe Stiefel. Eine Jacke, die mit Orden bedeckt war und goldenen Besatz auf den Schulterstücken hatte. Seine Schirmmütze hatte er ziemlich weit nach vorn gezogen.
    Er schaute weder nach rechts noch nach links. Der Blick war starr geradeaus gerichtet, denn er interessierte sich nur für den fast nackten Isaac Kromow.
    Ich hatte den Mann zwar im Auge behalten, aber ich bekam auch mit, dass Karina Grischin so starr neben mir stand, dass ihre Haltung schon unnatürlich wirkte.
    »Was hast du?«
    »Ich kenne den Mann.«
    »Und?«
    »Das ist General Paschkin.«
    »Okay. Und weiter?«
    »Verdammt, den kann es nicht mehr geben. Das ist noch einer aus der alten Garde. Ein verdammt harter und brutaler Hund, der hat nie etwas mit der Öffnung der damaligen Sowjetunion zu tun haben wollen. Im Gegenteil, der hat sich dagegen gewehrt. Zuerst nur mit Worten und Pamphleten und dann mit einer kleinen Truppe. Er und seine Leute wollten den Aufstand, die kleine Revolution. Das ist ihm nicht geglückt. Die Weltöffentlichkeit hat auch nichts bemerkt. Man erledigte den Fall unter sich und hielt den ganz großen Deckel darauf. Einige seiner Soldaten wurden erschossen. Andere fielen im Kampf.«
    »Und wieder andere entkamen«, flüsterte ich. »Es waren die, die uns gern umgebracht hätten.«
    »Ja, das glaube ich inzwischen auch.«
    »Was geschah mit Paschkin?«
    Karina rieb mit dem Zeigefinger über die Oberlippe hinweg. »Da hast du mich auf dem falschen Bein erwischt. Es gab damals verschiedene Erklärungen. Die einen waren der Meinung, dass er im Kampf umgekommen wäre, andere wieder glaubten, dass er erschossen wurde. Jedenfalls tauchte er nicht wieder auf.«
    »Bis jetzt.«
    »Genau.« Sie schüttelte den Kopf. »Ich verstehe das alles nicht, John. Das ist mir noch eine Spur zu hoch.«
    »Jedenfalls hat er es geschafft.«
    »Ja, das schon. Und er hat sich einen neuen Aufgabenbereich gesucht. Er und Kromow. Kannst du dir die beiden Typen als Verbündete vorstellen?«
    »Nur schwer.«
    »Ich auch nicht.«
    Ich fasste Karina in Höhe des rechten Ellbogens an und zog sie leicht zurück. »Komm...«
    »Wohin denn?«
    »Etwas mehr zurück in die Höhle. Die beiden haben etwas vor, und ich bin verdammt gespannt, was.«
    Karina Grischin hatte nichts dagegen. Seit sie von der Existenz des Generals wusste, war sie irgendwie eine andere Person geworden. Nicht mehr so hart, sondern nachdenklich. Das Erscheinen dieser Type hatte sie aus der Fassung gebracht.
    Bis zu den beiden Toten zogen wir uns nicht zurück. Davor blieben wir stehen. Wenn wir die Köpfe etwas senkten, schauten wir von oben auf das Ende des Steins herab.
    »Hast du seine Augen gesehen, John?«
    »Habe ich leider nicht. Die Mütze war zu tief in die Stirn gezogen.«
    »Schade...«
    »Du glaubst, dass sie auch rot leuchten?«
    Die Agentin hob die Schultern. »Tut mir echt Leid, John, ich weiß im Augenblick nicht, was ich noch alles glauben soll. Bei mir sind die Dinge aus dem Ruder gelaufen. Damit hätte ich wirklich nicht gerechnet. Wenn der Teufel hier erschienen wäre, hätte ich es noch nachvollziehen können, nicht aber bei Paschkin.«
    »Er besitzt jetzt eine neue Armee.«
    »Klar, und er hat sich diesen Isaac Kromow als Helfer gesucht. Der hat ihm die Figuren geformt.«
    »Und wer hat ihnen dieses magische Leben gegeben?«, fragte ich leise.
    »Ich kenne die Antwort, John...«
    »Aber du willst sie nicht akzeptieren.«
    »So ist es. Verdammt, ich kann mir nicht vorstellen, dass der General die Seiten gewechselt hat. Er hätte standrechtlich erschossen werden müssen.«
    »Das hat er auch gewusst.«
    »Wie meinst du das?«
    »Er hat sich

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