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Armeen Der Nacht

Armeen Der Nacht

Titel: Armeen Der Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Asprin
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schoß ihm ein neuer Gedanke durch den Kopf, und er drehte sich um.
    »Ahdio? Ist ... ist alles in Ordnung?«
    »Natürlich. Und paß du auf dich auf, Throde«, antwortete Ahdio, ohne ihn anzusehen. Er war wie in Trance, wie vom Blitz getroffen.
    Immer noch nervös und mit einer Anwandlung von mütterlicher Fürsorge, sagte der junge Mann: »Uh, vergiß ... vergiß nicht, die Tür hinter mir zu verschließen, Ahdio.«
    »»Gute Nacht, Throde.«
    Throde ging. Er schloß die Tür fest hinter sich.
    Kaum war er gegangen, sprach die unverschleierte Dame. »Die Warnung tut mir leid — du hast alles so gut gemacht, ohne eine Spur deiner Fähigkeit.«
    Ihre Stimme klang sanft, und sie schien sich ihm entgegenzulehnen. Doch er blieb steif etwa ein Dutzend Schritte entfernt stehen und funkelte sie an. Er stand offenbar unter Schock, und sie erkannte auch den Schmerz, den er nicht zu verbergen vermochte.
    »Was, bei den vier Höllen, machst du hier, Jo?«
    »Tut mir leid, aber ich mußte einfach hierher kommen. Es ist jetzt alles in Ordnung, Ahdio. Ezucar starb vor über vier Wochen. Ich brach wenige Tage später auf. Es war mir egal, welchen Eindruck das machen mußte, Ahdio. Ich bin Witwe. Ich bin frei. Ich werde vielleicht wieder lachen lernen. Ich kam geradewegs mit einer Karawane hierher. Ich kam auf der Suche nach Ahdiomer Viz ... und ich fand einen Ahdiovizun, der eine Kettenrüstung in einer derben, heruntergekommenen Kneipe trägt, in der derbe, heruntergekommene Leute verkehren. Und dieser Ahdiovizun kommt dort sowohl mit der Arbeit wie mit streitsüchtigen Gästen allein mit Händen und Körperkraft zurecht?!«
    Er wandte den Blick ab. »Ja, nun — hier ist nicht Suma, und ich mußte weg. Das weißt du.« Er griff nach einem feuchten Lappen und fing an, damit den Schanktisch abzuwischen.
    »Ich weiß, daß du ein hervorragender Zauberer unter Zauberern bist und ganz gewiß auf bestem Weg warst, Oberzauberer und Ratgeber zu werden«, sagte sie mit fast flehender Stimme. »Dann bist du plötzlich verschwunden.« Sie schaute sich um. »Und ich finde dich hier ... in diesem Loch!«
    »Ich bin nicht einfach verschwunden, Jodeera. Ich ging wegen einer Frau — der Gemahlin eines wohlhabenden und mächtigen Edlen, die ich liebte. Ich hielt es nicht mehr aus, ihr so nahe zu sein; ja, ich hielt es nicht einmal mehr in Suma aus.«
    Vielleicht fiel ihm auf, wie sie schmerzlich die Lippen verzog, als er die Vergangenheitsform von lieben benutzte. Sie fühlte sich mehr als unbehaglich, sie fühlte sich absolut elend. Und es war ihr kein Trost, daß auch er sich unbehaglich fühlte.
    »Ich habe meinen Zauberberuf an den Nagel gehängt«, sagte er. Er starrte den Schanktisch an und rieb ihn unaufhörlich mit dem feuchten Lappen. »Endgültig. Ich kam hierher und wurde der, der ich jetzt bin. Das ist mein Leben. Und jetzt ... ihr Götter, Jo ... Warum bist du gekommen?«
    Sie richtete sich auf, hob das Kinn und straffte die Schultern. »Warum siehst du mich nicht an, Ahdio, dann sage ich es dir.« Sie wartete, bis er es tat. Sie erkannte die Qual in seinen großen dunklen Augen und wußte, daß ihre Augen ein ähnliches Leid verrieten. Zunächst schluckte sie schwer, dann gestand sie ihm: »Weil diese Frau, die du geliebt hast, auch dich liebte und dich immer noch liebt. Und kurz nach Ezucars Tod folgte ich dir. Ich werde nicht mehr weggehen, mein Liebster. Du magst versuchen, mich hinauszuschmeißen, aber ich werde nicht nach Suma zurückkehren — nur dorthin, wo du bist!«
    Mit einer Prankenhand auf dem Schanktisch, als brauchte er ihn als Stütze, starrte er sie an. Die Qual war nicht aus seinem Gesicht gewichen. Sie konnte es nicht verstehen, bis er sagte: »Ich werde meinen Beruf nicht wieder aufnehmen, Jo. Das ist vorbei. Den Zauberer Ahdiomer Viz gibt es nicht mehr!«
    »Oh?« sagte sie und legte den Kopf ein wenig schief. »Was ist mit den Katzen? Und deinem Helfer ... Throde?«
    Wieder wandte er den Blick von ihren schmerzgequälten Augen ab. Er hörte das Rascheln und die leisen Schritte, als sie auf ihn zukam, aber er wollte sie nicht ansehen. Konnte es wahrhaftig sein? Liebte sie denn nicht, was er gewesen war, dieser brillante, erfolgreiche sumesische Zauberer, der seinen Weg machte? Sie war eine unvergleichlich schöne Frau, und sie war mit dem reichen und mächtigen Ezucar von Suma verheiratet gewesen. Das hier aber war Fuchs' Kneipe.
    Und ich bin Ahdiovizun, nicht Ahdiomer Viz.
    »Das ist etwas anderes. Das ist

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