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Armegeddon Rock

Armegeddon Rock

Titel: Armegeddon Rock Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: George R.R. Martin
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daherkommen und ihn mit einem Scheißlineal hauen würde. Diese Bilder haben ihm eine Menge Sorgen gemacht. Aber Peter hat sich drum gekümmert.«
    »Faxon?«
    Slozewski nickte. »Eines Nachts hat er Jamie zum Trinken gebracht und es geschafft, ihn zu überzeugen, daß er die Bilder ein bißchen beäugen wollte, du weißt schon, und irgendwie hat er Jamie dazu gebracht, sie rauszuholen und rumzugeben. Und dann nahm Peter sie einfach weg und riß sie in kleine Stücke, direkt vor Lynch. Es hat nicht groß was geändert. Lynch hatte uns mit vielen Dingen in der Hand.« Slozewski trank seinen Drink aus und stellte ihn beiseite. »He«, sagte er, »du wirst das doch nicht drucken, oder?«
    »Willst du nicht, daß die Welt die Wahrheit über Jamie Lynch erfährt?«
    »Oh, komm schon!« protestierte Slozewski. »Können wir das nicht aus der Öffentlichkeit raushalten? Es ist mir völlig piepegal, was die Welt über Lynch weiß, aber Maggio hat genug Probleme. Ich mag ihn vielleicht nicht besonders, aber das heißt nicht, daß ich ihn noch tiefer in die Scheiße reiten will, als er bereits drin steckt.«
    Sandy zuckte verständnisvoll die Achseln. »Ich weiß nicht«, sagte er. »Ich muß Maggio interviewen. Vielleicht hängt er sich selbst mit dem, was er sagt. Wenn nicht, will ich aber sehen, was ich tun kann, um den Stoff über ihn zu mildern. Vielleicht.« Hastig hob er eine Hand. »Keine Versprechungen, aber ich bin hauptsächlich an Lynch interessiert. Ich kenne seinen Ruf, aber ich wußte nie wirklich die Einzelheiten. Ich kann verstehen, daß du nicht Schwarz trägst.«
    Das entrang Gopher John ein klägliches Galgenvogelgrinsen. »Yeah, nun, ich hab’s dir ja gesagt.«
    »Was war in jüngerer Zeit? Seit West Mesa?«
    »Ich hatte nach West Mesa nicht viel Kontakt mit Jamie Lynch«, sagte Slozewski. »Mit Absicht. Er hatte einen Vertrag mit den Nazgûl, wie du weißt. Mit uns vier. Die Nazgûl gehörten ihm. Wußtest du das? Weißt du, wie Hobbins ihn immer nannte?«
    »Mister Lynch Sir?«
    Slozewski lachte. »Nein. Aber du kannst es rauskriegen. Du weißt doch, woher der Name kam, oder? Die Nazgûl?«
    »Von Patrick Henry Hobbins«, erwiderte Sandy. Er hatte die Anekdote in seine beiden früheren Interviews mit der Gruppe aufgenommen; sie war ein wohlbekanntes kleines Stück ihrer Geschichte. »Hobbins war ziemlich klein, nur fünf Fuß und zwei Zoll groß, und er hatte all dieses weiße Haar, einschließlich dem an seinen Füßen, und er rauchte eine Pfeife. Er füllte sie mit Gras, aber es war trotzdem eine Pfeife. Als dann Der Herr der Ringe herauskam, bekam er natürlich den Spitznamen Hobbit. Das brachte ihn auf den ganzen Tolkien-Krempel, und er war derjenige, der die Gruppe nach den fliegenden Bösewichtern in den Büchern die Nazgûl nannte.«
    »Ja«, sagte Slozewski. »Was meinst du also, wie er Lynch genannt hat?«
    Es war lange her, daß Sandy die Tolkien-Trilogie gelesen hatte. Er mußte einen Moment nachdenken. »Sauron«, sagte er schließlich. »Sauron gehörten die Nazgûl.«
    »Gebt dem Mann ein Bier.« Slozewski zapfte eins und schob es über die Bar. »Jamie gefiel es tatsächlich. Nachdem Hot Wind Out of Mordor an die Spitze der LP-Charts geklettert war, gab er uns zur Erinnerung an den Erfolg vier zusammengehörige Ringe.«
    »Nett«, meinte Sandy. Er nahm einen Schluck Bier. »Trotzdem, ich bin nicht sicher, daß ich es verstehe. Was meinst du damit, daß die Nazgûl Lynch gehörten?«
    »Der Name gehörte ihm«, erklärte Slozewski, »und er besaß das Recht, jede Band zu managen, bei der mindestens drei von uns waren, so daß wir uns nicht einfach auflösen und unter einem anderen Namen neu formieren konnten, um uns da rauszuwinden. Er hatte uns genau da, wo er uns haben wollte – bis West Mesa. Aber als Hobbit getötet wurde, änderte das alles. Lynch wollte, daß wir uns einen neuen Leadsänger besorgten und weitermachten. Aber Peter wollte das auf keinen Fall zulassen. Nach West Mesa flippte er aus, gab einfach auf, und Rick und ich gründeten Nasty Weather, womit Lynch nichts zu tun hatte. Es gab auch nicht das geringste, was er dagegen hätte machen können. Ich habe jedes Jahr oder so was von ihm gehört, immer voller Pläne, die Nazgûl wieder zusammenzubringen. Er versuchte mir die Idee schmackhaft zu machen, und ich hab ihm gesagt, er soll sich verpissen.«
    Nachdenklich klopfte Sandy mit dem Stift auf den Notizblock. »Verstehe ich das richtig«, sagte er, »Jamie Lynch managte

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