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Armegeddon Rock

Armegeddon Rock

Titel: Armegeddon Rock Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: George R.R. Martin
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die Nazgûl immer noch?«
    »Wenn man eine Band managen kann, die seit 1971 nicht mehr existiert, ja, er managte uns. Hat ihm herzlich wenig gebracht, wo wir alle unsere eigenen Wege gingen. Aber Jamie war ein solcher Bastard, daß er diesen Vertrag nicht sausen lassen wollte, nicht um alles in der Welt.«
    »Kam die Frage jemals auf?«
    »O ja, ein paarmal. Als ich diesen Laden vor drei Jahren aufgemacht habe, dachte ich, ich könnte eine Menge Publicity kriegen, wenn ich die Nazgûl in der Eröffnungsnacht einen Set machen ließe. Nur einen Aufhänger, weißt du, ein paar alte Songs, kein richtiges Revival. Aber es hätte den Schuppen gefüllt, und Peter war bereit, mir den Gefallen zu tun, und Rick war ganz wild drauf. Für Rick standen die Dinge nicht so gut, und er hat es als eine Chance gesehen, nehme ich an. Nun, Jamie trampelte die Idee nieder. Verlangte ein absurdes Honorar, das ich nicht aufbringen konnte, und drohte, mir einen teuren Anwalt auf den Hals zu hetzen. Es war die Streiterei nicht wert, also hab ich die ganze Idee fallengelassen.« Er schnippte mit den Fingern und richtete einen auf Sandy. »Das andere Mal war gerade so vor einem Monat. Ich bekam diesen Brief von einem Promoter, einem verrückten Burschen namens Morse, der diesen Plan für eine große Nazgûl-Comeback-Tour hatte. Er hatte die Idee schon Maggio verkauft, der mich anrief und mich inständig bat mitzumachen. Na ja, zum Teufel, ich war wirklich nicht im mindesten interessiert. Ich brauchte das Geld nicht so sehr, und das Gopher Hole bedeutete mir jetzt mehr als die Nazgûl. Aber ich merkte, wie sehr Maggio es wollte, und es hatte keinen Sinn, mit ihm einen häßlichen Streit über eine Sache anzufangen, die für mich gestorben war. Also sagte ich, klar, ich würde mitmachen, aber sie müßten Jamies Zustimmung kriegen. Siehst du, ich wußte, daß Jamie Lynch den Teufel tun und die Nazgûl einem anderen Promoter überlassen würde. Niemals. Und das war tatsächlich das letzte, was ich je davon gehört habe. Jamie hat es auf die eine oder andere Weise abgewürgt, er und sein Vertrag, dieser wundervolle eherne unzerbrechliche lebenslängliche Vertrag.«
    Sandy warf einen raschen Blick zu Gopher John hinauf und schaute dann weg auf die leere Bühne mit ihrem Durcheinander von Instrumenten und Sound-Equipment. Er kaute nachdenklich am Ende seines Filzschreibers. »Lebenslänglich«, wiederholte er. »Interessantes Wort.«
    Slozewski runzelte die Stirn. »He«, sagte er. »Das stimmt.«
    »Jetzt, wo Jamie Lynch tot ist, hörst du vielleicht wieder was von diesem anderen Promotor. Wie ist sein Name?«
    »Morse«, sagte Slozewski. »Edan Morse. Scheiße. Daran hatte ich nicht gedacht. Dann werde ich es wohl mit Rick austragen müssen. Auf keinen Fall werde ich einfach alles hinschmeißen, was ich mit dem Hole hier versuche, und wieder auf Tournee gehen. Außerdem würde es sowieso nicht funktionieren. Ich kann mir die Nazgûl ohne Hobbins nicht vorstellen.«
    »Ein neuer Sänger?«
    Slozewski grunzte abschätzig. »Yeah. Genausogut könnte man eine Beatles-Reunion auf die Beine stellen und Peter Frampton anheuern, um John zu ersetzen. Scheiße, nein. Es würde nie klappen. Außerdem würde Peter es nicht machen.«
    Sandy grinste. »Frampton oder Faxon?«
    »Keiner von beiden«, sagte Slozewski. »Willst du noch ’n Bier? Du sitzt auf dem Trockenen.«
    »Also…« meinte Sandy. »Ich weiß nicht. Ich könnte aber was zu essen brauchen.«
    »Ich hab keine Küche hier«, sagte Slozewski. »Vielleicht könnte ich dir ’ne Tüte Kartoffelchips besorgen.« Er sah auf seine Uhr. Es war eine Digitaluhr, wie Sandy feststellte. Irgendwie fand er das vage surreal, allein der Gedanke, daß Gopher John von den Nazgûl eine Digitaluhr trug. Es war wie der Gedanke, daß Richard Nixon Sex machte; man wußte, daß es passierte, aber irgendwie war es ganz und gar zu seltsam, als daß man es erwarten würde. »Hör zu«, sagte Slozewski, »der Rest von meinen Leuten wird bald hier sein, und dann kommt auch die Band, um aufzubauen und zu proben. Du wirst kein Stück mehr hören können. Willst du zu Abend essen? Da ist ’n ziemlich gutes Steakhouse eine Meile die Straße runter.«
    Sandy stand auf und streckte sich. »Das hört sich nach einer makellos wundervollen Idee an«, sagte er. Er griff nach seiner Jacke. »Gehen wir.«
    Draußen auf dem Parkplatz zögerte Sandy zwischen Tagtraum und dem schwarzen Stingray, der daneben geparkt war. »Wollen wir

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