Aromatherapie fuer Sie
der Grapefruit an und warten eine Reaktion ab. Im Zweifelsfall lieber erst einmal Einzeldüfte statt Mischungen anbieten. Verwenden Sie ätherische Öle zunächst nur sehr stark verdünnt und erfragen Sie oder versuchen Sie zu erfühlen, wie der Betreffende es mag: Ein kurzes Schnuppern an einem Tropfen des Öles auf einem Papiertaschentuch kann dem einen bereits genug sein, andere sehnen sich bis zum Ende nach sanften Berührungen mit dem vertrauten Duft.
In Großbritannien, wo sich die Aromatherapie bereits gut etabliert hat, ist die Palliativpflege, also bei »aussichtslosen« Krankheiten, ohne aromatherapeutische Begleitung inzwischen fast undenkbar geworden. Sie bietet ein einfaches und doch starkes Werkzeug, um den betreffenden Menschen den letzten Weg so angenehm wie möglich zu gestalten. Denn nicht nur Ängste und Verkrampfungen können die diversen ätherischen Öle lindern, auch üble Gerüche von Krankheitsherden können mit diesen natürlichen Duftstoffen eingedämmt werden. So kann die Menschenwürde für die leidgeprüften Patienten und auch für ihre Begleiter und Pfleger in dieser schweren Phase des Abschieds erhalten bleiben.
Lernen und Leistung
Wissenschaftliche Studien belegen, dass die mentale Leistungsfähigkeit mit Düften deutlich verbessert werden kann. Ätherische Ölen stimulierten das Erinnerungsvermögen sogar bei Alzheimer-Patienten. Kein Wunder, denn Riechen und Erinnern werden in einem gemeinsam genutzten kleinen Organ im Gehirn verarbeitet.
Legasthenie: Wenn Buchstaben zur Qual werden
Die Legasthenie ist eine Verschaltungsstörung im Gehirn, die – soweit man heute weiß – genetisch bedingt ist. Das bedeutet vereinfacht gesagt, dass die »Hardware«, die im Gehirn für Lesen und Schreiben zuständig ist, nicht ganz korrekt »verkabelt« ist. Dagegen hilft kein ätherisches Öl. Ich bin jedoch immer dafür, die »Software«, also die Veränderung des Verhaltens, und die Umgebung zu fördern und zu stärken. Selbst bei einem gebrochenen Bein kann dieser Ansatz hilfreich sein. Den gebrochenen Knochen lassen ätherische Öle nicht schneller zusammenwachsen. Aber sie können die Schmerzen lindern, die darüberliegende Wunde keimfrei halten und besser verheilen lassen und last not least wirken sie beruhigend, wenn der Betroffene frustriert und gestresst ist.
Ich betrachte den Menschen ganzheitlich, im Fall von Legasthenie mache ich nichts gegen die Legasthenie, sondern für das Kind bzw. den Erwachsenen. Ich schaue, wie es dem Betroffenen in unterschiedlichen Situationen geht. Ist er oder sie immer sehr gestresst? Leidet sie unter dem Druck, zerbricht er an den Erwartungen? Hat sie Minderwertigkeitskomplexe? Plagt ihn gar Angst? Ist die Konzentration sehr gestört? Wenn man die Situation auf diese Weise anschaut, gibt es durchaus ätherische Öle, die helfen können – aber sicherlich existiert keine Patentlösung wie »Lavendel gegen Verbrennungen«.
Insbesondere auf der Konzentrationsebene kann man viel machen, um das Lernen für Kinder (und Erwachsene) etwas zu erleichtern, z. B. mit Zitrone, Zypresse, Petit Grain, Zedrat, Limette. Und gegen Stressgefühle natürlich auch: Mandarine, Lavendel, Orange etc. Bei Ängsten helfen Römische Kamille, Petit Grain und Rose.
Konzentration: Im Hier und Jetzt
Pfefferminze und Zitrone sind neben Zypresse die Klassiker zur Stabilisierung der Konzentration. Wenn Sie noch kein Zitronenöl Ihr eigen nennen, können Sie auch ein anderes Zitrusöl wie Grapefruit verwenden, das herb duftende Zypressenöl schaffen Sie am besten nur für die ganz hartnäckigen Fälle an. Die folgende Mischung ist eine sogenannte Grundmischung, von der Sie einige Tropfen für die Duftlampe oder auf einem Papiertaschentuch verwenden. Mischen Sie folgende Öle in einer 5-ml-Braunglasflasche:
Anwendung
Grapefruit: 60 Tropfen
Pfefferminze: 40 Tropfen
Lorbeer: 10 Tropfen
Wenn Ihre Öle-Ausstattung bereits umfangreicher ist, könnte eine Prüfungsmischung auch folgendermaßen aussehen (als Petit Grain bezeichnet man übrigens das Öl aus den Blättern des Orangenbaums):
Anwendung
Weißtanne: 30 Tropfen
Petit Grain: 30 Tropfen
Zypresse: 30 Tropfen
2005 startete das Projekt »Dufte Schule«. Im Rahmen dieser einzigartigen Aromatherapiestudie wurde die Wirkung einer bestimmten Duftmischung auf Hunderte von Schülerinnen und Schülern untersucht. Besonders die Wirkung auf die Konzentrationsfähigkeit war beeindruckend. Das Buch zur Studie und ein praktisches Set
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