Aromatherapie fuer Sie

ist aufwendig und ihre Lagerfähigkeit kurz. Das heißt, sie können durch ihren ausgeprägten »Hunger« nach Sauerstoffmolekülen schnell verderben. Öle mit vielen ungesättigten Fettsäuren sind aufgrund ihrer chemischen Struktur (Doppelbindungen) hungrig nach Sauerstoff, egal ob diese sich in der Ölflasche befinden oder als »freie Radikale« in Ihrem Körper ihr Unwesen treiben. Diese Fähigkeit ist jedoch auch ihr großer Trumpf: Sie unterstützen damit wichtige Regenerations- und Entgiftungsprozesse in unserem Körper.
    Um es einfach und kostengünstig zu machen, stelle ich Ihnen in diesem Buch nur meine 3 Lieblings-Basisöle vor, ab  → Seite 110 finden Sie Buchtipps für mehr Ölbeschreibungen. Mit diesen können Sie unzählige vielseitige Rezepturen herstellen und sie sind jeweils ca. 2 Jahre haltbar.
Jojobaöl
    Dieses ungewöhnliche Fett stammt aus den Nüssen eines buchsbaumähnlichen Wüstenstrauchs. Es ist anders als andere Öle zusammengesetzt, korrekt betrachtet ist es ein Wachs, das bei ca. 12 Grad fest wird. Deswegen wird es auch Jojobawachs genannt. Obwohl es jahrelang haltbar ist (es wird nie ranzig), sollte es innerhalb von 2,5 Jahren aufgebraucht werden, da es durch chemische Veränderungen seine Heilkraft einbüßt und bei sehr empfindlicher Haut Reizungen verursachen kann. Es ist ein gut verträgliches und leichtes »Öl« das nicht stark fettet. Mit einem geringen Anteil eines anderen Öls zaubert man im Nu ein sehr feuchtigkeitsbindendes Pflegeprodukt.
    Wegen seiner leicht entzündungshemmenden Eigenschaften ist es auch zur Wundbehandlung geeignet. Auch bei Sonnenbrand, Ekzemen und Psoriasis ist es ein idealer Helfer. Da es diversen Bakterienarten das Überleben schwer macht, kann es sogar bei Akne eingesetzt werden. Wegen seines allenfalls minimal nussigen Duftes eignet es sich zudem hervorragend zur Herstellung von verführerischen Naturparfums.
    Allerdings ist es als pures Massageöl nicht geeignet, da es nicht gut spreitet, das heißt, es breitet sich auf der Haut nicht so gut aus. Außerdem ist es recht teuer und wird darum oft verfälscht angeboten.
    Verwendeter Pflanzenteil: Pressung der haselnussähnlichen Früchte
    Körperliche Wirkung: feuchtigkeitsbewahrend, entzündungshemmend, wundheilend, bei Sonnenbrand, bei Haarausfall
    Haltbarkeit: 2–3 Jahre
    Preisniveau: ca. 13 Euro/100 ml
    Öle mit ähnlichen Wirkungen und Anwendungsgebieten sind das Mandelöl und das Aprikosenkernöl.
Kokosfett
    In den letzten Jahren kam zunehmend ein exotisch-tropisch duftendes Kokosfett auf den deutschsprachigen Markt. Waren früher nur »tot-raffinierte« Qualitäten zum heißen Frittieren käuflich, handelt es sich nun um eine schonend gepresste weiße Masse, die erst ab 23 Grad schmilzt und die herrlich duftet und schmeckt. Als Laie kann man damit ganz leicht salbenartige Zubereitungen herstellen. Dieses Fett wirkt auf der Haut überraschend kühlend und beruhigend, zudem ist es ein klassisches Schönheits- und Baby-Massageöl, das Haut und Haar gleichermaßen (als nährende Packung) pflegt. Zur Regeneration von rissigen Stellen an Händen und Füßen ist es genauso geeignet wie zur Beruhigung von heiß-entzündlicher Haut. Es sollte auch unbedingt einen Platz in der gesunden und abwechslungsreichen Küche finden, denn es schmeckt nicht nur köstlich, sondern ist auch eines der selenhaltigsten Lebensmittel und kann somit unserem Immunsystem wertvolle Unterstützung bieten.
    Verwendeter Pflanzenteil: Raspeln des getrockneten Fruchtfleischs (Kopra) der Palmfrucht und Pressen
    Körperliche Wirkung: nährend und trotzdem leicht, kühlend bei »heißen« Hauterkrankungen, pflegt Haare und Kopfhaut
    Haltbarkeit: 1 knappes Jahr
    Preisniveau: ca. 10 Euro/100 ml
    Ähnliche Wirkungen und Anwendungsgebiete hat Sheabutter.
Johanniskrautöl
    Dieses Öl wird durch wochenlanges Ziehenlassen von blühendem Johanniskraut in gutem Olivenöl hergestellt (Mazeration), traditionell in der sommerlichen Sonne, nach neueren Erkenntnissen eher im Dunkeln (damit das Olivenöl nicht unnötig viele Peroxide ausbildet – das sind hautreizende freie Radikale). Man kann es ab Ende Juni sehr gut selbst ansetzen, es ist fertig, wenn es eine blutrote Farbe angenommen hat.
    Bereits in der reinen Form wirkt es sehr schmerzlindernd, durch passende ätherische Öle wird es zum wahren Kraftpaket bei rheumatischen Beschwerden, Muskelkater, Verstauchungen, Hexenschuss und Neuralgien. Auch die Heilung von unterschiedlichen Wunden,