Aromatherapie fuer Sie

Verbrennungen, Sonnenbrand, Geschwüren wird mit dem auch Rotöl genannten Produkt gefördert. Der Inhaltsstoff Hyperforin hemmt zudem bestimmte antibiotikaresistente Bakterienstämme, sodass es ein idealesMittel bei Neurodermitis und schlecht heilenden Wunden ist. Je nach Herkunft und Konzentration des Wirkstoffes Hypericin kann es bei sehr empfindlicher Haut unter UV-Licht (Sonne, Solarium) zu verstärkter Empfindlichkeit und Sonnenbrand führen. Anders als in vielen Medien beschrieben, darf es äußerlich auch von Menschen, die Immunsuppressiva (z. B. Kortison) und ähnliche Medikamente nehmen müssen, verwendet werden.
    Um Johanniskraut herzustellen legen Sie Knospen und Blüten für mehrere Wochen in Olivenöl ein (mazerieren) und filtrieren es dann ab.
    Körperliche Wirkung: schmerzlindernd, wundheilend, die Haut beruhigend, bei Sonnenbrand, bei Juckreiz
    Haltbarkeit: ca. 2 Jahre, bei sehr guter Lagerung (kühl, dunkel) etwas länger
    Preisniveau: 10–12 Euro/100 ml
    Öle mit ähnlichen Wirkungen und Anwendungsgebieten sind das Ringelblumenöl oder Mohnblütenmazerat.
    Diese 3 vorgestellten Pflanzenöle sind nur ein Vorschlag für Einsteigerinnen in die faszinierende Welt der Aromatherapie und der Naturkosmetik. Wer bereits das gut bekannte Mandelöl zu Hause hat oder ein hervorragendes Olivenöl, kann diese selbstverständlich statt Jojobaöl und Johanniskrautöl in den Rezepturen einsetzen. Kokosfett ist allerdings so einzigartig in Duft, Konsistenz und Wirkung, dass es keinen Ersatz gibt. Achten Sie in jedem Fall auf Öle in zertifizierter Bio-Qualität (kontrolliert biologischer Anbau, k.b.A.), welche durch schonende Pressung (»nativ« oder »kalt gepresst«) gewonnen wurden.
    Es gibt Kolleginnen und Kollegen, die sagen, dass nur Produkte auf die Haut aufgetragen werden sollten, die auch gegessen werden können. Und dass sogenannte Salatöle, die man für 1 Euro pro Liter im Supermarkt kaufen kann, allenfalls zum Schmieren von Automotoren geeignet seien. Ich sehe dieses Thema zwar etwas differenzierter, gebe ihnen jedoch grundsätzlich recht. Hochwertige Pflanzenöle sind in der Ernährung extrem wichtig, da sie Grundbausteine für viele komplizierte Prozesse liefern, beispielsweise Fettsäuren, Lecithin, fettlösliche Vitamine. Das Organ Haut ist darauf angewiesen, sonst gibt es trockene, juckende oder entzündete Stellen. Damit unsere Geschlechtshormone alles zu unserer Zufriedenheit erledigen, benötigen auch diese die tägliche Zufuhr einer kleinen Menge der kalorienreichen Bausteine. Auch unser Immunsystem und sogar unser Gehirn arbeiten »wie geschmiert«, wenn sie jeden Tag das Beste aus 4 oder 5 Nüssen oder aus einigen Samen erhalten.
    Äußerlich angewendet, halten diese kostbaren, jedoch leider nicht sehr lange haltbaren Pflanzenöle die Haut elastisch, sie verlangsamen Alterungsprozesse und schützen sogar ein bisschen vor schädlichen UV-Strahlen. Anders als in den Nebenprodukten der Erdölgewinnung, mit denen fast alle herkömmlichen Kosmetika hergestellt werden, enthalten Pflanzenöle viele wertvolle Fettbegleitstoffe. Diese helfen uns, gesund, fit und schön zu bleiben. Jedes Öl enthält seine ganz besonderen Wirkstoffe und sollte bei individuellen Beschwerden passend ausgesucht werden. Mehr Informationen dazu finden Sie im Buch »Pflanzenöle« meiner erfahrenen Kollegin Ruth von Braunschweig (s.  → Seite 110 ).

Helfende und heilende Düfte
    Viele ätherische Öle wirken sich positiv auf unsere Psyche aus. Andere entfalten eine direkte Heilwirkung auf den Körper. Ob zur Körperpflege, zum Wohlfühlen oder gegen konkrete Alltagsbeschwerden – stellen Sie sich die besten Rezepturen selbst her, einfach und schnell.
    Der Markt der ätherischen Öle bietet eine für Laien unübersichtliche Vielfalt. Auf meinen zahlreichen Reisen komme ich daher oft mit Menschen zusammen, die mich bitten, ihnen eine Grundausstattung zusammenzustellen. Diese soll bezahlbar sein und die wichtigsten Beschwerden abdecken. Ich habe mich für 16 schön duftende, möglichst vielseitige und eher preiswerte Öle entschieden.
    Diese Öle erhalten Sie bei den bekannten Lieferanten oder im Naturkostladen. Preiswert bedeutet jedoch nicht »billig«, Sie müssen in fast jedem Fall mit 1 Euro pro Milliliter rechnen, oft mit mehr. Die Rezepturen, die ich in den folgenden Kapiteln empfehle, basieren auf diesen Ölen. In der nebenstehenden Tabelle finden Sie jedoch weitere Öle, die Sie als »Ersatz« verwenden können,