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Arrivals: Fürchte die Unsterblichkeit (German Edition)

Arrivals: Fürchte die Unsterblichkeit (German Edition)

Titel: Arrivals: Fürchte die Unsterblichkeit (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Melissa Marr
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»Nach einem guten Essen und etwas gutem Schlaf sieht man alles klarer.«
    Chloe war sich nicht sicher, dass sie so leicht Klarheit finden würde; aber sie hatte für diesen Abend auch nichts Besseres vor.
    Am nächsten Morgen beim Frühstück schlug Daniel vor, sie könne sich vielleicht die Bibliothek seines Gastgebers ansehen, während er eine Besorgung mache. Der Raum war nicht sehr ansprechend und wirkte noch mehr wie ein Fremdkörper als jeder andere Raum, den sie bisher im Wasteland gesehen hatte, aber er war voller Bücher und Schriftrollen, die Geschichte, Wesen und Geographie des Landes darstellten. Durch die Masse an Informationen übersah man leicht, wie unbequem die Stühle waren und wie steif die Einrichtung wirkte.
    Dort hielt sie sich auch am späten Nachmittag auf, als Ajani die Tür zur Bibliothek öffnete.
    »Ich hoffe, Sie haben gut geschlafen, Chloe«, sagte er zur Begrüßung und schloss die Tür hinter sich.
    Sie starrte ihn an. Einzelheiten fügten sich zu einer unerfreulichen Erkenntnis zusammen. Daniels »Gastgeber« war Ajani. Sie befand sich im Haus von Jacks und Kittys Feind. Kein Wunder, dass sie ihr nur eine so knappe Nachricht geschickt hatten. Sie sind auch nicht gekommen, um mich zu holen. Sie hatten nichts dagegen gehabt, dass er gekommen war, um mit ihr zu reden, und sie hatten sich entschieden, sie nicht aus seinem Haus zu holen. Sie fühlte sich wie eine Figur in einem Spiel, das ihr niemand erklärt hatte.
    »Ich sehe, dass Daniel mich nicht erwähnt hat«, fuhr Ajani fort, während er weiter in den Raum hineintrat. Er verzog bedauernd das Gesicht, aber sie war sich nicht sicher, ob das echt war. »Er hofft schon lange, jemanden zu finden, der die Lücke, die Miss Reed in seinem Leben hinterlassen hat, ausfüllt, verstehen Sie?«, setzte er im Plauderton hinzu, als sie schwieg. »Er war niedergeschmettert, als sie ihn vor vielen Jahren abgewiesen hat, und er hat noch nie eine Frau mit nach Hause gebracht.«
    »Er wohnt bei Ihnen?«, brachte Chloe heraus.
    »Hin und wieder.« Ajani trat auf sie zu. »Er liebt seine Freiheit, daher logiert er anderweitig. Aber wenn ich mich in derselben Stadt aufhalte wie die Reeds, ziehe ich es vor, ihn in meiner Nähe zu haben.« Ein verärgerter Ausdruck huschte über Ajanis Gesicht. »Seine Zuneigung zu Miss Reed stört manchmal sein Urteilsvermögen, und natürlich erschießen sowohl Jackson als auch Cordova Daniel gern.«
    »Sie erschießen ihn?«, wiederholte Chloe.
    Ajani wedelte mit der Hand, als verscheuche er ein Insekt. »Er erholt sich natürlich, aber ich finde es lästig, wenn er tot ist.«
    Chloe wurde bewusst, dass sie nickte, als wäre der Tod nur lästig, als wäre der Schmerz von Schusswunden unbedeutend, und als wäre es nicht verwirrend zu hören, dass der Mann, mit dem sie nackt gewesen war, den Mann, mit dem sie gefrühstückt hatte, regelmäßig erschoss .
    Stumm ging sie zu einem Stuhl und setzte sich. Ajani ließ sich ihr gegenüber nieder. So saßen sie von Büchern umgeben in diesem äußerst steifen Raum und sprachen über den Tod.
    »Mein Personal teilt mir mit, dass es eine Auseinandersetzung mit einem dieser dämonenbeschwörenden Kulte gab«, erklärte er nach einem weiteren kurzen Schweigen. »Einige der Eingeborenen können so hässliche, blutrünstige Wesen sein. Obwohl die kleine Gruppe aus Gesindel, mit der Sie zusammen waren, auch nicht viel besser ist.« Er erschauerte geziert. »Ich kann mir nicht vorstellen, unter den primitiven Bedingungen zu leben, die sie vorziehen. Manchmal erscheinen sie mir nicht viel besser als Tiere in einem Stall.«
    »Sie scheinen Sie ebenfalls nicht leiden zu können«, wandte Chloe ein. Sie erwähnte nicht, dass sie auch keinen Grund sah, ihn zu mögen. Er war arrogant und herablassend, aber andererseits hatten die Arrivals alle ihre Fehler. Obwohl Chloe das Gefühl hatte, Jack oder Kitty mehr zu vertrauen als jedem anderen, den sie hier bisher kennengelernt hatte, war sie nicht so naiv, dass sie ein Pauschalurteil von einer Person übernahm, die sie erst ein paar Tage kannte. Sie war jetzt hier, daher würde sie mit Ajani reden und sich ihre eigene Meinung bilden.
    »Daniel hat mir erzählt, dass Sie eine Stellung suchen«, begann Ajani. »Bei mir wären Stellen frei.«
    Sie schüttelte den Kopf. »Ich habe kein Interesse daran, Leibwächter zu werden oder was auch immer Ihre Leute sind.«
    »Verstehe.« Er faltete die Hände und sah sie an. »Ich könnte stattdessen einen

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