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Arrivals: Fürchte die Unsterblichkeit (German Edition)

Arrivals: Fürchte die Unsterblichkeit (German Edition)

Titel: Arrivals: Fürchte die Unsterblichkeit (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Melissa Marr
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dem Stuhl waren die Überreste von Gouverneur Soanes zur Seite gesackt.
    Als Jacks Verstand ihm endlich erlaubte, den Anblick und den Geruch in dem Raum zu verarbeiten, wurde ihm klar, dass der Gouverneur schon lange tot war. Überall im Zimmer hingen Eingeweide herum wie makabre Partygirlanden, und überall herrschte der unangenehme Geruch gewaltsamen Todes. Der Gouverneur würde die Frage, ob er für den Feind gearbeitet hatte – und wenn ja, warum –, nicht mehr beantworten können.
    »Von Dämonen besessen«, erklärte Hector, der den Blick nicht von dem besessenen Mönch nahm.
    »Er hat den Gouverneur gefressen«, setzte Melody in einem Tonfall hinzu, den Jack nur als gereizt bezeichnen konnte. »Verdammt! Ich hatte etwas anderes mit ihm vor.«
    Sie schoss beide Waffen leer. Die Kugeln durchschlugen den Stuhl und den Körper des Gouverneurs, doch der besessene Mönch sah die Gruppe einfach nur an. Melodys Schüsse konnten dem Dämon in seinem Inneren nichts anhaben, und Mönche verlangten ihre Körper nie zurück, sobald sie sich hatten in Besitz nehmen lassen.
    Jack zog seine rechte Pistole. Die Geschosse darin waren mit Salz und kleinen Messingstücken gefüllt. Sie waren nicht so wirkungsvoll wie Magie, aber sie würden den Dämon in dem Körper verankern – und den Körper konnte man aufhalten.
    »Feuer eröffnen«, befahl Jack gleichmütig.
    Hector hatte zu einer Handvoll messingbeschlagener Wurfmesser gegriffen, die er für solche Gelegenheiten angefertigt hatte, und Melody füllte ihre Geschosse mit »ein wenig von diesem und jenem«, sodass sie ihre Lieblingswaffe gegen die meisten Wasteland-Monster einsetzen konnte.
    Während Melody feuerte, warf Hector in schneller Folge zwei Messer.
    Der dämonenbesessene Mönch bewegte sich eher wie das Wesen in seinem Inneren als wie ein Mensch. Er wand sich blitzschnell wie eine Schlange und wich ihrem Angriff mit flinken Sprüngen aus. Sein Interesse schien eher darin zu liegen, ihnen zu entwischen, als sie anzugreifen, was nicht allzu erstaunlich war. Der Dämon besaß einen Körper und hatte offensichtlich seine Aufgabe, den Gouverneur zum Schweigen zu bringen, bereits erfüllt. Sobald er sie los war, konnte er sich mit dem Körper amüsieren, bis er verweste – es sei denn, sie vernichteten den Körper.
    Melody zog eine Pistole, die sie an der Hüfte trug, und feuerte alle sechs Kugeln ab.
    Hector warf noch mehrere Messer.
    Zweimal kreischte das Wesen, als es von Messern oder Kugeln getroffen wurde; aber es war mit so viel Blut bedeckt, dass man nicht deutlich erkennen konnte, wo es verletzt worden war. Wenn sie den Dämon durch Messing an den Körper binden konnten, wären sie in der Lage, den Dämon dauerhaft zu töten. Wenn nicht, konnten sie hoffentlich wenigstens den Körper umbringen.
    Obwohl sie alle versuchten, seine Bewegungen vorwegzunehmen, wich er den meisten ihrer Schüsse aus. Der blutende Mönch, der herumsprang und sich in die unwahrscheinlichsten Stellungen verdrehte, um ihren Kugeln und Messern auszuweichen, gab einen merkwürdigen Anblick ab. Bisher hatten sie ihn erfolgreich an der Flucht gehindert, aber das dauerte nur ein paar Sekunden. Er warf Melody auf den Rücken, wobei er einen blutigen Handabdruck auf ihrer Brust hinterließ, und floh.
    Hector rannte ihm nach.
    Jack streckte Melody eine Hand entgegen, und sie rappelte sich auf, so rasch sie konnte, und setzte dem Mönch ebenfalls nach. Als sie aus dem Gebäude stürzten, sah Jack, wie Hector auf seiner Verfolgungsjagd um eine Ecke bog.
    »Melody!« Jack zeigte in die Richtung.
    Sie folgten dem Wesen und sahen es an einer Hauswand emporklettern, wobei es dunkle Handabdrücke hinterließ. Hector schwang sich an einem Fenstersims nach oben und setzte die Verfolgung fort. Am Boden klappte Melody den Lauf ihrer Waffe ab und lud nach. Jack behielt die Dächer im Auge.
    Nach ein paar Sekunden ließ Hector sich wieder zu Boden fallen, und Melody senkte das Gewehr.
    »Er ist weg«, sagte Jack. Ein Dämon allein war so schnell, dass er inzwischen eine Meile weit fort sein konnte; und ein starker Mönchs-Gastkörper mit einem Dämon, der Erfahrung mit der Inbesitznahme hatte, wäre wahrscheinlich nicht viel langsamer.
    »Also, das war unerwartet«, meinte Hector.
    »Verdammte Dämonen«, murrte Melody.

C hloe hatte einen ruhigen Abend im Gespräch mit Daniel verbracht. Kitty war nicht aufgetaucht, sodass Daniel spätabends noch einen weiteren Boten zum Gulch House geschickt hatte. Chloe

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