Arrivals: Fürchte die Unsterblichkeit (German Edition)
die Hand. »All diese« – mit einer Bewegung seiner anderen Hand umfasste er den Raum – »Wesen haben gesehen, dass zwischen uns verwandtschaftliche Bande bestehen. Die Nachricht wird sich verbreiten, dass du wie eine aus meinem Rudel bist, und jeder wird wissen, dass er das gesamte Rudel beleidigt, wenn er dir etwas zuleide tut.«
Jack sah Garuda in die Augen. »Hast du es?«
Garuda legte seine steckendürren Finger zusammen und neigte die Hände aufeinander zu, wodurch die eigenartige Illusion des Zusammenfaltens von Insektenflügeln entstand. »Es gibt diplomatische Regeln.« Erwartungsvoll sah er Katherine an.
Nach einem kurzen Moment fragte sie: »Würdest du einer Verwandten deines Rudels Hilfe anbieten?« »Ja«, antwortete Garuda lächelnd. Er zog einen Beutel aus seiner Tasche und legte ihn auf den Tisch. »Wie bei so vielen anderen Dingen kann ich meiner Verwandten anbieten, was ich niemand anderem anbieten könnte. Verrot habe ich euch wiederholt gegeben, aber dies konnte ich Katherine erst schenken, nachdem sie die Verbindung zu mir akzeptiert hatte. Bis heute konnte ich euch nicht bitten, dafür zu sorgen, dass Ajanis Herz zu schlagen aufhört, aber« – er lächelte Katherine zu – »heute bist du wie eine Angehörige meines eigenen Rudels, Katherine. Dieser Mann ist eine Bedrohung für meine Verwandte, für den Gefährten meiner Verwandten und einen Mann, den ich Freund nenne. Ich gebe dir dieses Mittel, damit du nach deinem Gutdünken damit verfährst.«
Katherine nahm den Beutel.
Anschließend ergriff Garuda erneut das Wort. »Die geistige Verbindung zwischen uns fehlt mir jetzt schon, Katherine.« Er betrachtete sie so liebevoll und aufmerksam, wie Jack ihn bisher nur bei seinen liebsten Rudelmitgliedern gesehen hatte. »Stirb nicht. Ich würde um dich trauern.«
Sie legte die Hand auf seine. »Ich werde nicht sterben, aber ich werde den Mann unschädlich machen, der uns drangsaliert hat.«
»Wir werden ihn heute Nacht töten«, schloss sich Jack ihrem Versprechen an.
Garuda bedachte Jack mit dem gleichen zärtlichen Blick. »Ich mag dich gut leiden, Jackson, und wenn du das tust, gibt es wenige Schätze, die ich dir nicht schenken würde.«
»Kann dein Rudel nicht mit uns kämpfen?«, fragte Jack.
»Das wäre ein Verstoß gegen die Etikette«, erklärte Garuda bedauernd. »Wenn das möglich gewesen wäre, hätten wir ihn schon vor Jahren beseitigt.«
Katherine nickte. »Wir werden schon mit ihm fertig.«
D en Rest des Tages fühlte sich Chloe, als kämpfe sie gegen eine nicht enden wollende Panikattacke an. Ajani aß mit ihr zu Abend und stellte ihr dabei eine Menge Fragen über Magie und die Welt, die sie zu Hause gekannt hatte. Immer wieder musterte er sie durchdringend, um sie daraufhin erneut zu ignorieren.
Nach dem Essen entschuldigte sich Ajani, und man schickte sie auf ihr Zimmer, damit sie sich ausruhte. Kurz darauf kam Daniel, um sie zurück in Ajanis Bibliothek zu führen. »Wenn Sie den Test nicht bestehen«, sagte er unterwegs leise, »erinnern Sie ihn daran, dass Sie gut mit Waffen umgehen können und dass Jack sie gern mag. Vielleicht denkt er dann, dass er Sie eintauschen kann, wenn schon nichts anderes.«
Bei seinem letzten Satz erstarrte Chloe. »Ich habe nie behauptet …«
»Selbst wenn Ajani nicht gesehen hätte, wie besitzergreifend Jack Sie beobachtet hat, als Sie sich mit dem Boss getroffen haben, dann hätte seine Reaktion darauf, dass Sie zu Ajanis Haus gegangen sind, seine Gefühle überdeutlich gemacht. Mehrere Huren und einige Passanten haben uns darüber unterrichtet, dass er niedergeschmettert war.« Sanft drückte Daniel ihre Schulter. »Nutzen Sie das zu Ihrem Vorteil. Dadurch besitzen Sie einen Wert, den keiner von uns hat. Ich versuche Ihnen zu helfen, aber ich kann nur gegen eine begrenzte Anzahl an Regeln verstoßen.« Er hob seinen Hemdsaum, sodass eine hässliche Verbrennung sichtbar wurde. »Tot bin ich weder Kitty noch sonst jemandem etwas nütze.«
Chloe war sprachlos. Daniel öffnete die Tür zur Bibliothek und bedeutete ihr mit einem Wink, sie solle eintreten. Dann verneigte er sich vor Ajani und ging. Sie hörte, wie sich der Schlüssel im Schloss drehte, als er sie zusammen mit Ajani in dem Raum einschloss. Was für eine Art von Test erforderte es, einen einzusperren? Jacks und Kittys Warnungen standen ihr wieder lebhaft vor Augen.
»Sie wirken erfrischt, Chloe. Ich hoffe doch, Sie haben sich ein wenig eingelebt?«
»Ich bin
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