Arrivals: Fürchte die Unsterblichkeit (German Edition)
große Diskussion wusste, was er wollte.
»Ich gehe mit dir und Edgar«, sagte Katherine.
Jack warf ihr einen ausdruckslosen Blick zu. Er stellte sich etwas anderes vor, aber er wollte lieber warten, bis Edgar zurück war, bis er etwas sagte. »Hector und Melody kämpfen immer gut zusammen«, meinte er einstweilen nur. Er warf Styrr einen Blick zu. »Vielleicht könnten auch ein paar Bloedzuiger mit uns gehen«, setzte er hinzu.
Als der Bloedzuiger keine Antwort gab, wiederholte Katherine Jacks Satz. »Wäre das möglich?«, setzte sie hinzu.
»Diese Entscheidung liegt nicht bei mir«, erklärte Styrr.
Die Tür öffnete sich, und die drei restlichen Mitglieder ihrer Gruppe traten in das winzige Zimmer.
»Wir holen also das neue Mädchen zurück?«, erkundigte sich Hector.
»Und ich darf Leute umbringen«, setzte Melody fröhlich hinzu. »Keine Regeln, richtig? Ich darf auf alle schießen, ausgenommen das neue Mädchen. Vorhin bin ich um meinen Spaß gekommen, da sollte ich dieses Mal keine Regeln zu befolgen brauchen.«
»Nicht auf Chloe und auf keine Dienstboten, außer sie schießen auf dich«, stellte Jack richtig. »Aber abgesehen davon gelten keine Regeln.«
Melody umarmte Jack. »Du bist ein guter Boss. Komm, Hector.« Sie sauste auf die Tür zu und hielt dann kurz inne, um einen Blick über die Schulter zu werfen. »Ich muss noch ein paar Sachen holen. Wir treffen uns dort.«
»Ich gehe zuerst hinein«, erklärte Jack Hector. »Halt sie an der kurzen Leine, bis ich drin bin.«
Hector nickte und verließ hinter Melody das Zimmer.
Sobald sich die Tür geschlossen hatte, warf Katherine ihm einen strengen Blick zu. »Du meintest ›bis wir drin sind‹, oder?«
»Ich könnte doch allein gehen«, begann Jack. »Du und Edgar, ihr könntet doch hier …«
»Versuch nicht einmal, diesen Satz zu beenden«, unterbrach ihn Katherine. »Ich bin hiergeblieben, während du den Besuch bei Soanes geleitet hast. Ich habe nicht vor, hier herumzusitzen, nur weil Edgar und ich … zusammen sind.«
»Verlobt«, warf Edgar ein.
Katherine errötete. »Ja, genau.«
Edgar küsste sie. »Kit hat recht«, meinte er dann zu Jack. »Wir gehen mit dir. Ajani zu töten ist ein guter Anfang für unser neues gemeinsames Leben.«
Jack musterte seine Schwester und den Mann, den er für den Verlässlichsten unter den Arrivals hielt. Er konnte den beiden befehlen, zurückzubleiben, aber das wäre dumm. Außerdem waren sie so entschlossen, dass er nicht damit rechnete, dass sie auf ihn hören würden. Normalerweise befolgten sie Befehle, aber dies war keine normale Situation. »Schön. Macht euch fertig.«
Nachdem Jack sich mit neuer Munition versorgt hatte, ging er in den Hauptraum der Taverne, um sich dort mit Katherine und Edgar zu treffen. Sie besetzten einen Tisch und bestellten mehrere Gerichte, um sie zu teilen, während sie auf Garuda warteten. Auf die Qualität des Essens im Gulch House konnte man sich nie verlassen. Die Bestellung unterschiedlicher Gerichte vergrößerte die Chancen, eine Mahlzeit zu finden, die weder verkocht noch halb roh war.
Die drei hatten sich schon durch mehr als die Hälfte ihrer bunt gemischten Bestellung gegessen, als Garuda kam. Das Auftauchen des ältesten Bloedzuigers im Gulch House verursachte einen kleinen Aufruhr. Er war schon länger, als die Arrivals im Wasteland lebten, der Älteste aller Bloedzuiger und hatte daher Einfluss und Macht. Im Raum wurde es still, als er auf ihren Tisch zutrat.
Garuda ignorierte das. Als er sie erreichte, beugte er den Kopf zum Gruß. Jack und Edgar nickten ihm zu, doch Katherine stand auf, umarmte ihn, lehnte sich bei ihm an und neigte dabei den Kopf. Garuda nahm die gleiche Haltung ein wie sie, nur dass er den Kopf stärker neigte.
Beide traten zurück. Sie befanden sich immer noch in Harmonie miteinander, und ihre Bewegungen wirkten wie ein Tanz.
»Verwandte meines Rudels«, sagte Garuda leise.
»Und Gast in meinem Geist«, gab Katherine zurück.
Die beiden verneigten sich kurz und setzten sich. Im Raum kam leises Stimmengewirr auf. Alle Anwesenden hatten die Begrüßung zwischen dem Bloedzuiger und dem Arrival beobachtet.
»Ich wusste gar nicht, dass du diese Tradition kennst.« Garuda beachtete nur Katherine. Er schenkte den anderen am Tisch oder dem Raum als Ganzem so wenig Aufmerksamkeit, dass sie ebenso gut hätten allein sein können.
»Ich auch nicht«, gestand Katherine zittrig. »Das war reiner Instinkt.«
Garuda tätschelte ihr
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