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Arschloch!

Arschloch!

Titel: Arschloch! Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mauricio Borinski
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fünften von Apple. In spätestens einer Woche sollte ich ihn haben. Für einen kleinen Moment fühle ich mich glücklich und vollkommen. Ein Gefühl, das nach ein paar Sekunden wieder vorbei ist, da mein Telefon klingelt und mich wieder in meine Realität zurückholt. Ich habe leider vergessen, den Telefonhörer neben das Telefon zu legen.
    „Guten Tag. Hier ist die Lift Hotline. Mein Name ist Moritz Becker. Was kann ich für Sie tun?“
    Bis zur Mittagspause um 14.00 Uhr führe ich 27 Kundengespräche und da es heute leider nicht ruhig ist und ich kaum Zeit habe, bestelle ich mir eine Pizza und eine Portion Pizzabrötchen mit Schinkenfüllung.
    Es dauert eine halbe Stunde, dann liegt die geschnittene Pizza vor mir und ich mache meine Mittagspause. Der Kauf des iPod-Ach-ist-das-toll-Shuffle hat mir gut getan. Der Zahlungseingang ist mir bereits per E-Mail bestätigt worden. Das Paket verlässt heute Abend das Firmengelände. Jetzt können mir selbst der bescheuerte Thomas und sein neuer Laptop nichts anhaben. Als ich grade das vierte Stück meiner knusprigen Pizza in die Hand nehme, kommt Thomas durch die Eingangstür ins Callcenter gestürzt. Er rennt direkt auf mich zu, bleibt an meinem Arbeitsplatz stehen und atmet tief durch.
    „Moritz! Verdammt, du musst mit runterkommen!“, sagt er hektisch.
    „Was ist denn los?“
    „Du musst es dir anschauen!“
    „Was denn?“
    „Auf dem Parkplatz! Es gab einen Unfall! Und ich glaube dein Wagen …!“
    „WAS?“, schreie ich. Das Pizzastück fällt auf meine Jeans. Ich hebe es auf und es hinterlässt einen Fettfleck auf meiner dunkelblauen Hose. So ein Mist. Ich hoffe, ich kriege den wieder raus. Ich stehe auf, und renne zum nächsten Fenster. Wo steht mein Wagen?
    „WAS IST MIT MEINEM WAGEN?“, schreie ich und suche den Parkplatz nach meinem Wagen ab, kann ihn aber nicht entdecken. Ein anderes Gebäude versperrt mir die Sicht. Ich renne aus dem Großraumbüro.
    „Irgendjemand hat deinen Wagen gerammt. Vielleicht war es der Pizzabote! Aber derjenige hat Fahrerflucht begangen. Ich ruf mal bei der Pizzeria an“, höre ich ihn hinter mir her rufen.
    „Ja, mach das!“
    Verdammte Kacke! Mein Wagen! Wenn ich den erwische!! Den prügele ich tot, den Wichser! Und dann nicht einmal zu dem stehen, was man tut und so feige sein und Fahrerflucht begehen! Ich schwöre, der Kerl, der wird für das, was er getan hat, bluten. Ich stürze die Treppen herunter und renne quer über den Parkplatz. In Sekundenbruchteilen erreiche ich meinen Audi, ich wusste gar nicht, dass ich so schnell sein kann. Mein Herz hämmert gegen meine Brust. Schweißperlen bilden sich auf meiner Stirn. Ich laufe einmal um meinen Wagen herum und suche ihn nach Schäden ab, kann aber nicht einen Kratzer entdecken, was mich beruhigt, aber auch verwundert. Um sicher zu gehen, laufe ich noch einmal um ihn rum. Selbst beim zweiten Check entdecke ich keine Schäden. Dann erreicht Thomas meinen Wagen. Er hält eine Kamera in der Hand und sagt: „April, April!“
    „Haha, wie witzig! Aber vielleicht kannst du diese Kinderkacke bitte unterlassen. Das findest du bestimmt lustig, nicht wahr? Andere Menschen zu verarschen. Sie durch falsche Informationen in Situationen zu locken und dann mal zu schauen, wie sie reagieren, nicht wahr? Hast wohl Langeweile!?“, sage ich zwischen dem Luftholen.
    „Jetzt reg‘ dich mal nicht so auf! War doch nur ein Aprilscherz! Und ich musste meine neue Kamera mal ausprobieren.“
    Die hat der Arsch also auch noch neu. Ich fasse es nicht.
    „Aprilscherz, wie witzig. Haha. Echt zum Totlachen und gefilmt hast du den ganzen Quatsch noch?“
    „Kannst das ja in deine Reportage einbauen!“
    „Und was soll das zeigen? Wie sich die Mitarbeiter in unserem Unternehmen verarschen? Hä?“
    „Das ist doch bloß ein Scherz!“
    „Auf so einen Scheiß kann ich verzichten! Ich habe ganz andere Sorgen!“ Ich schüttele den Kopf, senke mein Haupt, gehe ohne ein weiteres Wort zu sagen wieder hoch Richtung Arbeitsplatz und lasse ihn mit einem schlechten Gewissen auf dem Parkplatz zurück.
    „Meine Güte, verstehst du keinen Spaß?“, ruft Thomas mir hinterher.
    „Leck‘ mich!“
    Ich zeige ihm den Effenbergfinger, verschwinde im Gebäude und steige in den Fahrstuhl. Als sich die Türen schließen, sehe ich, wie Thomas die Eingangshalle betritt. Durch die Glasscheiben hindurch wiederhole ich meine Geste, dann schlüpft der Fahrstuhl durch den Boden der ersten Etage und Thomas

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