Carola hat in all der Hektik wohl nicht so ganz drauf aufgepasst. Als wüsste sie solche Dinge nicht zu schätzen. Eine Unerhörtheit!
In meiner Wohnung wird Carola jubelnd von der Muppet Show empfangen. Rowlf spielt Klavier, der dänische Koch hat Hunderagout zubereitet, das Tier trommelt wild, Kermit will gar ein Autogramm von ihr, der Kriegsheldin in Tarnuniform, haben und macht gleich danach auch noch ein Foto mit ihr. Shake Hands und sie muss sich ganz schön runterbeugen, um an ihn heran zu kommen, so klein ist er, der lustige grüne Frosch. Miss Piggy tritt ihr kurz nach dem Handschlag auf den blanken Fuß, was vielleicht daran liegt, dass Carola, die einzige hübsche Frau in meiner Wohnung ist.
Nachdem ich mich umgezogen habe, schmeißt sich Miss Piggy sofort an mich ran und als die meisten Muppets schon wieder verschwunden sind, setzt sie sich zu mir auf mein weißes Ledersofa und bietet mir Nasalsex an. Das lasse ich mir nicht entgehen.
30.10.2005
Ich hocke mich vor mein Powerbook, gehe ins Internet, logge mich bei Ebay ein und stelle mein iPod Ach-ist-ja-gar-nicht-mehr-so-toll-Shuffle ins Internet. Seit dem Date von Carola und Thomas hat es einen kleinen Kratzer auf dem Display. Nach genauer Untersuchung, habe ich entschieden, dass es mir nicht mehr gefällt und habe mir deswegen gestern ein schwarzes iPod Ach-das-ist-ja-noch-viel-toller-Nano mit 4 GB Speicherkapazität zugelegt.
Als ich fertig bin, werfe ich einen Blick auf meine E-Mails. In meinem Posteingang befindet sich eine Nachricht meines Bruders.
VON:
[email protected] AN:
[email protected] BETREFF: Lass uns das doch mal machen
Hi Moritz,
alles klar bei Dir? Schau dir mal diese Seite an: www.sexworld.de/GB2005/Larissa
Hast du nicht Lust, dabei mitzumachen? Ich werde es auf jeden Fall tun. Habe mich auch schon angemeldet und die Anmeldegebühr überwiesen.
Hau rein
Sören
P.S.: Hast du die Nachrichten gesehen? Sie haben einen Internet-Pädophilen-Ring ausgehoben.
Da bin ich gespannt, was er mir diesmal zeigen will, darum klicke ich auf den Link, schon öffnet sich ein neues Fenster und ich lande auf einer Internetseite, auf der man sich für Gang Bang Partys anmelden kann. Geil, daran habe ich bisher noch nicht gedacht. Wieso denn nicht? Keine Ahnung. Momentan sind 27 von 50 Plätzen belegt, aber bis zum Termin bleiben noch knapp vier Wochen. Den Termin kann ich bestimmt wahrnehmen. Das ist an dem Tag, an dem meine Mutter ihren Geburtstag feiert. Ich weiß gar nicht wie alt sie wird. Ist aber auch egal, wahrscheinlich wird sie wieder zu sich einladen, zum Frühstück, wie in jedem Jahr, doch nach so einem langweiligen Frühstück wäre so ein Gang Bang genau das Richtige. Verplant habe ich diesen Abend jedenfalls noch nicht. Bevor ich mich jedoch dort anmelde, schaue ich nach der Frau, die daran teilnimmt. Will wissen, was das für eine ist. Ob es sich überhaupt lohnt. Laut Profil auf der Internetseite handelt es sich um eine 50-jährige Bürokauffrau, die schon des Öfteren an solchen Partys teilgenommen hat. Ich werfe einen genaueren Blick auf das erste Foto von ihr. Sie sieht aus wie Catherine Millet. Unter dem Foto steht:
„Wenn man so eingestellt ist wie ich, so will man überall gevögelt werden, und in welchen Teil eine Maschine auch immer eindringt, man ist glücklich, sie dort zu fühlen.“
Irgendwoher kenne ich diese Frau. Aber woher? Ich klicke auf einen Link und lande auf einer Seite, auf der ein paar Bilder von früheren Partys mit ihr zu finden sind. Nach dem dritten Foto fällt mir ein, woher ich diese Frau kenne.
31.10.2005
Der Halloween Abend wird durch das Anlegen meiner SS-Uniform eingeläutet. Sie passt perfekt. Wie ein 6XL-Kondom auf einem Negerpimmel. Ich klebe mir einen an den Seiten abgeschnittenen Schnurbart auf, ziehe einen strengen Seitenscheitel in mein, seit kurzem wieder blond gesträhntes Haar und ziehe ein neues Paar schwarze Reitstiefel an, die ich mir supergünstig bei Ebay ersteigert habe. Als letztes muss ich nur noch die rote Armbinde umlegen, die ich mit einem Hakenkreuz versehen habe. Dann schnappe ich mir meine Bag, stecke meine Kamera ein und fahre mit meinem deutschen Wagen mit Vergaser zu Michael, der mich an der Wohnungstür in einem Frankensteinkostüm empfängt. „Ja, sag‘ mal, was ist das denn? Ein Nazi-Kostüm?“
„Zu Halloween verkleidet man sich doch als Monster!“
Ich betrete seine Wohnung und kurz nachdem wir das erste Bier geöffnet haben, sage ich