Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Arsen und Apfelwein

Arsen und Apfelwein

Titel: Arsen und Apfelwein Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andrea Habeney
Vom Netzwerk:
administrativer Seite aus passiert nichts mehr«, erklärte Spooki.
    Jenny klickte weiter. »Ein Kalender. Was wetten wir, dass die Eintragungen mit den Einbrüchen übereinstimmen? Wenn wir doch bloß die genauen Daten hätten.«
    Logo antwortete nach kurzem Zögern. »Ich würde nicht dagegen wetten. Aber Duprais war reich. Warum sollte er Einbrüche inszenieren?«
    »Für den Kick oder als Mutprobe? Das würde zu diesem über eure Grenzen gehen passen. Vielleicht war dem reichen Jungen langweilig?«
    Sascha räusperte sich. »Laut Wikipedia war Theseus einer der berühmtesten Helden der griechischen Mythologie, Überwinder des Minotauros, Stifter der Panathenäischen und Isthmischen Spiele.«
    »So«, meinte Jenny gedehnt und lehnte sich zurück. »Hat der Junge sich für einen großen Helden gehalten? Dann ist er dabei wohl jemandem auf die Füße getreten.«
    Spooki stand auf. »Braucht ihr mich noch?«
    »Momentan nicht. Gute Arbeit. Wenn’s auch etwas gedauert hat.« Jenny zwinkerte ihm zu und er hatte den Anstand, verlegen auszusehen.
    Ärgerlich warf sie ihren Stift hin. »Ich nehm mir von Schaubert vor. Egal, was der Staatsanwalt sagt. Wir bestellen ihn ein. Dann können wir ihn direkt mit der Seite konfrontieren.«
    Ferdinand von Schaubert hatte einiges von seiner früher zur Schau gestellten Lässigkeit eingebüßt. Fahrig strich er immer wieder über seine lockigen Haare und starrte auf den Bildschirm. »Wie kommen Sie daran?« Seine Stimme zitterte leicht.
    »Das tut nichts zur Sache«, meinte Jenny, die dicht hinter ihm stand. Er drehte sich ruckartig herum und rutschte mit seinem Stuhl ein Stück weg. Jenny sah kühl auf ihn hinunter. »Sie waren Mitglied bei Divinitus?«
    Als er schwieg und unruhig ihrem Blick auswich, beugte sie sich vor und hob die Stimme. »Reden Sie schon! Sie haben uns lange genug Steine in den Weg gelegt. Entweder kooperieren Sie von jetzt an mit uns oder ich lasse Sie wegen Beihilfe festnehmen.«
    Jetzt starrte er sie entgeistert an. »Mit Marcs Tod habe ich nichts zu tun!« Seine Stimme klang wie die eines Kindes, das bei etwas Verbotenem ertappt worden war.
    Jenny ging nicht darauf ein. »Wer sind Sie, Ixion?«
    Überrascht blickte er hoch. »Woher …«
    Mit einer Handbewegung brachte Jenny ihn zum Schweigen. »Was ist Divinitus? Wozu die Kostüme?«
    »Ich weiß nicht, wozu Marc sie brauchte. Wir haben uns dort nur zum Feiern getroffen, Sie verstehen?«
    »Ich verstehe bisher gar nichts. Das hätten Sie doch auch bei Corps Communitas tun können?«
    »Uns haben die strikten Regeln dort nicht behagt. Haben Sie eine Ahnung, wie streng hierarchisch es in einer traditionellen Studentenverbindung zugeht? Die alten Herren halten überall den Daumen drauf. Wir wollten unser eigenes Ding machen.«
    »Sie wollen mir allen Ernstes weismachen, dass Sie nicht wussten, wozu diese Kostüme dienten? Es wäre besser für Sie, wenn Sie kooperieren! Wir wissen, dass die Kostüme bei Einbrüchen benutzt wurden. Wer war noch dabei?«
    »Das sage ich Ihnen nicht.« Der junge Mann verschränkte trotzig die Arme.
    Jenny beugte sich vor. »Und warum? Mitglieder einer Burschenschaft sind doch üblicherweise nicht geheim.«
    Von Schaubert schüttelte entschieden den Kopf. »Ehrenkodex. Sie verstehen nicht, worum es hier geht.«
    »Ihr Ehrenkodex hat Ihnen nicht verboten, Einbrüche zu verüben?«
    »Das können Sie nicht beweisen.«
    »Ich wette, die gefundenen Daten stimmen mit denen einer Einbruchserie überein.«
    »Na und?«
    Jenny fühlte, wie sie ihn verlor. Von seiner anfänglichen Unsicherheit war kaum noch etwas zu spüren. Was hatte sie bei der Befragung falsch gemacht? »Wenn es nicht um Einbrüche ging, worum dann? Wozu diente diese Verbindung?«
    Eindeutig die falsche Frage, um von Schaubert aus der Ruhe zu bringen. Er sah sie herablassend an. »Die Verbindung gab uns die Möglichkeit, uns als unsterbliche, geistige Wesen zu erkennen, welche Fähigkeiten besitzen, die weit über das hinausgehen, was man normalerweise für möglich hält. Indem wir diese Fähigkeiten ausleben, erleben wir neue Bewusstseinszustände, von denen Sie nicht mal träumen!«
    Jenny fehlten die Worte. Wo hatte sie so eine Rede schon gehört? In alten Wochenschauen? Sie lächelte von Schaubert spöttisch an.
    »Sie und Ihre Freunde sind also etwas Besseres.«
    Er starrte zurück und meinte gönnerhaft. »Sie werden das nicht verstehen. Dazu sind Ihre Möglichkeiten zu begrenzt.«
    Logo wollte auffahren, doch

Weitere Kostenlose Bücher