Artefakt
subjektive«, sagte er, sprach in einem geduldigen Ton und fragte sich gleichzeitig, wie viel – oder wie wenig – dieser Polymorphe von Heraklon über die Ägide und die Hohen Mächte wusste. »Für uns vergeht während des Transits, während dieses Transits, eine Woche subjektive Echtzeit, aber gleichzeitig bewegt uns das Kickout der Leskovar durch Minuszeit, was bedeutet, dass die Dauer des Transits außerhalb unseres Shifters null ist. Mit anderen Worten: Wenn wir das Lagoni-System mit Heraklon erreichen, ist dort in Bezug auf das Nevarezz-System mit Ganska seit unserem Transit keine Zeit vergangen.«
Rahil beobachtete den Polymorphen aufmerksam, während er das Konzept erklärte, und ihm fiel auf, dass Sammaccans Blick mehrmals zur Schmiede huschte.
»Es gibt auch Transite mit Pluszeit, und aus naheliegenden Gründen sind sie problematischer als die mit Minuszeit«, fuhr Rahil fort. Die Rüstung schenkte ihm angenehme Ruhe und schärfte gleichzeitig seine Aufmerksamkeit. »Dabei vergehen subjektiv Tage oder Wochen, aber die objektive Dauer des Transits kann Jahre oder gar Jahrzehnte betragen. Reisen mit Pluszeit sind Reisen in die Zukunft.«
Sammaccans Blick wanderte erneut zur silbernen Säule der Schmiede.
»Hören Sie mir überhaupt zu?«, fragte Rahil.
»Ich will wissen, wie dies funktioniert!«, zischte der Polymorphe, und diesmal übersetzte das Kommunikationssystem der Rüstung für Rahil. Einige rasche Schritte, die seine Medaillen klirren ließen, brachten Sammaccan zur Schmiede. »Ich will wissen, wie man diesen Apparat dazu bringt, all das zu produzieren, was man haben will! Erklären Sie es mir. Ich bin Ihr Assistent. Sie sind mir Auskunft schuldig!«
Der Reptilienmensch schien noch etwas größer zu werden, die Arme und Beine länger. Er überragte Rahil um zwanzig Zentimeter, und die Schlangenaugen sahen auf ihn herab.
»Deshalb sind Sie hierhergekommen?«, fragte Rahil langsam. »Weil Sie wissen wollen, wie die Schmiede funktioniert?«
»Schmiede!«, zischte Sammaccan. »So heißt also der Apparat.« Er streckte die Schultern und holte tief Luft, wodurch sich der Brustkorb unter der Uniformjacke vorwölbte. »Ich bin Sohn der Ersten Mutter von Munraha und Assistent der Ägide. Ich verlange, dass Sie mir die Funktionsweise der Schmiede erklären!«
»Sie verlangen das?«
»Für meine Dienste!«, fauchte Sammaccan. Seine Zunge tastete kurz aus dem lippenlosen Mund. »Die Ägide hat mich von Hrkln geholt, damit ich Ihnen helfe. Dafür will ich eine Schmiede!«
In diesen Worten steckten Wahrheit und Lüge, bemerkte Rahil. Er bedauerte plötzlich, dass er einen ganzen subjektiven Transittag hatte verstreichen lassen, ohne sich mit dem Instruktionsprogramm des Kurators zu beschäftigen. Es wurde höchste Zeit, Einzelheiten und Umstände seiner Mission kennenzulernen.
»Wozu wollen Sie eine Schmiede?«, fragte Rahil, der die Antwort zu ahnen begann.
Sammaccan hatte zu zittern begonnen, und seine Fingernägel wurden zu Krallen, bildeten sich dann wieder zurück. »Ich brauche sie«, sagte er leiser als vorher. »Ich bin bereit, alles für Sie zu tun. Welche Dienste auf Hrkln Sie auch von mir verlangen, ich werde sie leisten. Aber dafür will ich eine Schmiede.«
»Wann haben Sie Heraklon verlassen, Sammaccan?«, fragte Rahil und beobachtete den Polymorphen aufmerksam. »Seit wann sind Sie bei der Ägide?«
Halb durchsichtige Membranen schoben sich über die Knopf augen des Reptilienmanns und glitten wieder zurück – ein Blinzeln.
»Seit zwei Wochen.«
Was kann er in zwei Wochen erfahren und gelernt haben?, dachte Rahil. Nicht viel. »Wissen Sie, was es mit der Ägide auf sich hat?«
»Sie ist mächtig!«
»Kennen Sie ihre Geschichte? Wissen Sie über ihre Ziele Bescheid? Haben Sie sich auf Heraklon, in Munraha, darauf vorbereitet, Missionar in Diensten der Ägide zu werden?«
»Vorbereitet?«, wiederholte Sammaccan.
»Haben Sie auf Heraklon in der Botschaft der Ägide oder in einem ihrer Konsulate eine Ausbildung absolviert, die Ihnen als Grundlage für eine zukünftige Missionarstätigkeit dienen könnte?«
Sammaccan blinzelte erneut, offenbar ein Zeichen von Verwirrung. »Ausbildung?«, zischte er. »Man versprach mir, mich zum Missionar auszubilden, wenn ich der Ägide einen Dienst erweisen würde. Einen wichtigen Dienst«, fügte er hinzu. »Und dafür will ich eine Schmiede!«
»Welche Dienste auch immer Sie der Ägide und mir leisten, Sammaccan …«, sagte Rahil mit
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