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Artefakt

Artefakt

Titel: Artefakt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gregory Benford
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diplomatische… äh… Schwierigkeit behandelt.«
    »Wen oder was repräsentieren Sie dann?«
    Carmody lächelte entwaffnend. »Sagen wir, daß ich ein allgemeiner Trouble Shooter bin. Ich beurteile Situationen, wenn die größeren Behörden etwas länger benötigen, um geeignete Leute auf das Problem anzusetzen.«
    »Also glaubt jemand, dies könnte gefährlich sein«, sagte Claire.
    »Wenn Dr. Zaninetti und Dr. Bishop die Sache richtig beurteilen, dann ist diese… äh… Singularität so etwas wie eine potentielle Bombe, nicht wahr?«
    »Und die Griechen sind damit außer Landes gekommen.«
    Carmody schüttelte den Kopf. »Nicht durch einen Flughafen im weiteren Umkreis. Vielleicht mit einer Privatmaschine, obwohl ich nicht verstehe, wie sie den Gegenstand hätten durch den Zoll bringen können.«
    »Kontos kann die Papiere gefälscht haben«, sagte sie. »Ich habe es auch schon einmal getan.«
    Darauf hob Carmody die Brauen und musterte sie einen Augenblick, sagte aber nichts. Dann spitzte er die Lippen und murmelte: »Den Lieferwagen haben wir immerhin ausfindig gemacht.«
    »Wo?« fragte Claire.
    »Auf einer Straße, die zum Flughafen führt.«
    »Sie müssen das Ding auf dem Luftwege hinausgeschafft haben.«
    »Aber die Luftfrachtabteilung sagt…«
    »Was ist mit Privatmaschinen?«
    »Die müssen genauso durch den Zoll. Niemand hat eine Spur von den Griechen gesehen, oder von einer solchen Luftfrachtsendung.«
    »Lassen Sie noch einmal nachprüfen«, sagte Claire kühn.
    »Hm. – Nun, es deutet auch darauf hin, daß ihnen ziemlich gleich war, ob der Lieferwagen bald gefunden würde oder nicht. Nach allem, was Kontos zu Ihnen über den Abtransport sagte, muß ihm klar gewesen sein, daß wir zuerst den Flughafen überprüfen würden.«
    »Sie glauben also«, sagte John, »daß die Griechen fest damit rechneten, über alle Berge zu sein, wenn der Lieferwagen gefunden würde.«
    »Ja. Ein Geheimnis. Sie fuhren zum Flughafen, flogen aber nicht ab.«
    »Nein«, sagte Claire, »der Lieferwagen blieb dort stehen, wo wir ihn vermuten würden.«
    Carmody saugte an seinen Zähnen. »Und sie schafften den Gegenstand anderswo hin?«
    »Ja«, sagte John. »Irgendwohin. Wem gehört der Lieferwagen?«
    »Hertz.«
    John machte ein finsteres Gesicht. »Wenn sie den Würfel auf einen anderen Wagen umgeladen haben…«
    »Ist das nicht ziemlich umständlich, wenn man auf der Flucht ist?«
    »Diese Leute haben ihre Aktion sorgfältig vorbereitet. Sie haben überall in Ihrem Labor Wanzen angebracht. Meine Leute haben bis jetzt ein halbes Dutzend gefunden.«
    »Was?« sagte John. »Um uns zu belauschen?«
    »Richtig. Sie müssen mitgehört haben, was Sie und Dr. Sprangle besprachen. Natürlich nahmen sie an, daß Sie nicht am Sonntagvormittag zur Arbeit kommen würden.«
    »Verdammt!« sagte Claire. »Dieser Streit…«
    »Was?« John schaute sie verdutzt an. »Ach so, ja. Während Kontos und ich aneinandergerieten, brachten seine Leute die Abhörwanzen an.«
    »Ich dachte mir doch, daß etwas Sonderbares daran war, wie es geschah«, sagte Claire. »Er schien so verdammt selbstzufrieden.«
    »Na und? Das ist er immer«, erwiderte John.
    »Je nachdem, wieviel Sie im Laboratorium miteinander besprachen«, sagte Carmody, »kennt Kontos Ihre Vorstellungen von der Singularität. Daß sie eine Waffe sein könnte.« Er betrachtete sie aufmerksam, als erwarte er eine Reaktion.
    »Waffe? Derartige Begriffe habe ich nie gebraucht«, sagte John.
    »Gut. Der Gedanke kam Prof. Zaninetti.«
    »Sehen Sie, wir wissen nicht genug, um uns überhaupt vorzustellen, wie solch eine Singularität als Waffe gebraucht werden könnte«, sagte John. »Es ist alles Spekulation.«
    »Kontos hat echte Profis bei sich. Geheimdienstleute. Und wir haben geholfen, sie auszubilden, stelle ich mir vor. Früher oder später werden sie darauf kommen.«
    »Selbst wenn sie es schaffen«, meinte John, »ist es ein großer Sprung…«
    Carmody klopfte ungeduldig auf den Schreibtisch. »Die Sowjets sind bestrebt, die Griechen auf ihre Seite zu ziehen und im Mittelmeerraum Fuß zu fassen. Solche Informationen könnten ihnen unter den gegenwärtigen Verhältnissen leicht zugespielt werden. Das können wir nicht erlauben.«
    »Ich dachte, wenn beide Seiten ihre Truppen in Europa verringerten, würde es besser aussehen«, sagte Claire.
    Carmody wedelte abwehrend mit der Hand. »Was sie an einer Stelle geben, nehmen sie anderswo«, sagte er.
    »Die Frage ist«, sagte John mit

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