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Artefakt

Artefakt

Titel: Artefakt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gregory Benford
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Leitungskabeln aus den Klemmen, reichte sie John, winkte und schwamm den anderen nach. Die Kabel rollten von der rotierenden Trommel ab, während er sich mit kräftigen Stößen der Schwimmflossen den wassergefüllten Höhlengang hinaufbewegte. Blasen stiegen auf, blieben an der Felsdecke hängen oder rollten daran weiter. Ardittis roter Lichtschein, schon weit oben in der Röhre, wurde schwächer. Zeit, daß er sich aufmachte.
    Er machte kehrt, schwamm hinaus und ließ sich treiben. Arditti hatte ihn angewiesen, die Taschenlampe an seinem Gürtel nicht zu gebrauchen, sobald er an die Oberfläche käme. Gut. Der nächste Schritt war der schwierigste, und er brauchte das Licht, also tat er es am besten hier unten. Er schaltete die Lampe ein – rotes Licht, natürlich – und ließ es auf den Sand hinabscheinen. Er war weit genug unter den prallen Felswülsten, um einer Entdeckung zu entgehen.
    Die Nationale Sicherheitsagentur gab sich nicht mit zweitklassigem Gerät zufrieden. Die wasserdichte, wachsige Packung auf seinem Rücken war hervorragend durchdacht und verarbeitet. Er schnallte sie mühsam los, wobei er sorgfältig jeden Handgriff so ausführte, wie Arditti ihn eingeübt hatte. Seine Schwimmflossen berührten mit den Spitzen den Grund.
    Die Kabelverbindungen paßten auf Anhieb genau in ihre Fassungen. Gut. Die fünf Betätigungs- und Einstellschalter waren groß und leicht zu drehen. Er stellte Frequenz und Energie ein, hatte sich die Zahlen gut eingeprägt. Noch keine Sendung, sah er an dem winzigen Monitor, einer Flüssigkristallanzeige in Hellgelb.
    Nun der Auftriebskörper. Er entfaltete den gewebeverstärkten Kunststoffbeutel und zog die rote Lasche daran. Mit einem zischenden Rauschen füllte er sich mit Luft. John mußte schnell zugreifen, um zu verhindern, daß ihm die Packung aus den Händen gezogen wurde. Der Auftriebskörper und seine Stabilisierungsflossen glichen einem fetten grellen Fisch, der sich einer ziemlich ungenießbar aussehenden Beute bemächtigt hatte.
    Er ließ sich vom Auftriebskörper emportragen und steuerte mit kräftigen Beinbewegungen vom Ufer weg. Er zog den pyramidenförmigen Anker und seine Rolle aus Kunststoffschnur aus dem unteren Abteil des Auftriebskörpers. Alles war großartig durchdacht, praktisch und widerstandsfähig. Er ließ den Anker fallen und die Schnur durch die Finger gleiten, bis er fühlte, daß der Zug aufhörte. Der Anker sicherte den Auftriebskörper und seine Fracht gegen Stromversetzungen.
    Nun war nur noch ein Schritt zu tun. Er durchbrach die Oberfläche und schaltete seine Lampe aus. Es war stockfinster. Nach dem Gefühl ertastete er den Antennenstab am oberen Ende der Packung, die nun, vom Auftriebskörper gehalten, auf dem leicht bewegten Wasser trieb. Er zog die Antenne heraus und fühlte den leichten Widerstand jedes teleskopischen Teilstücks. Eine klug ersonnene kleine Antenne, imstande, die Watson über eine Entfernung von zehn Seemeilen zu erreichen.
    Auf der treibenden Antenne war ein Infrarot-Lichtsignal.
    Wenn alles planmäßig verlief, würde die Besatzung des Schlauchbootes schon jetzt mit ihrem Suchgerät danach Ausschau halten. John konnte den rotierenden Knopf an der Spitze kaum erkennen, aber er war schwarz wie alles andere, und das war beruhigend. Keine Emission in sichtbarem Spektrum. Nichts, was einen Wachtposten oben am Hang aufmerksam machen würde.
    Er ging noch einmal jeden Schritt der Arbeit durch. Eine Welle platschte gegen die Glasscheibe seiner Maske. Etwas war noch zu tun, ehe er einschaltete…
    Ach ja. Er hatte vergessen, das System auf seine Betriebsfertigkeit zu testen. Es war jetzt schwieriger, weil er im unruhigen Wasser trieb und die Antenne ein gutes Stück in die Luft hinausragte. Vorsichtig faßte er den Rand des Auftriebskörpers. Wo war die kleine Armaturentafel mit den Knöpfen und Anzeigen? Er schob die Maske auf die Stirn, um besser zu sehen, ließ aber das Bedarfsventil zwischen den Zähnen.
    Da. Er sah jetzt ein wenig besser, denn im Osten sickerte diffuses Mondlicht durch die auflockernden Wolken. Hinter ihm ragte das Steilufer schwarz in den Himmel. Die Einstellungen stimmten, die Antenne war funktionsbereit. Wenn Arditti die Kabel an sein Gerät angeschlossen hatte, sollte die Übertragung funktionieren, sollte ein Signal zur Watson durchkommen und die ganze Aktion auslösen.
    Er drückte den Knopf MELDUNG an der Seite der Instrumentenpackung. Sofort leuchteten drei gelbe Zahlen auf und zeigten an,

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