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Artemis Fowl. Das magische Tor (German Edition)

Artemis Fowl. Das magische Tor (German Edition)

Titel: Artemis Fowl. Das magische Tor (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eoin Colfer
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es hier unten mit ziemlicher Sicherheit eine Reihe massiver Explosionen geben. Eine Menge unschuldige Leute werden sterben.«
    Pip schwenkte ungerührt seine Waffe. »Ach ja, die Quantengesetze. Die kennen wir auch, nicht wahr, Kip?«
    »Quantengesetze«, sagte Kip. »Klar kennen wir die.«
    »Und es ist Ihnen egal, dass harmlose Unterirdische sterben, vielleicht sogar Gnome aus Ihrer Familie?«
    Pips Augenbrauen wanderten so hoch, dass sie über dem Rand der Maske auftauchten. »Magst du irgendwen aus deiner Familie?«
    »Ich hab keine Familie. Ich bin Waise.«
    »Echt? Ich auch.«
    Während sie ihre Sprüche klopften, kauerte Opal zitternd im Schlamm und versuchte trotz des Klebebands etwas zu sagen. Foaly beschloss, das undeutliche Gemurmel später durch die Stimmanalyse zu schicken, falls es ein Später gab, aber man brauchte kein Genie zu sein, um zu begreifen, dass sie um ihr Leben bettelte.
    »Vielleicht gibt es ja etwas, das Sie gerne haben möchten?«, sagte Holly.
    »Ja, da fällt mir tatsächlich was ein«, erwiderte Pip. »Könnte ich Ihren Comcode haben? Ich würd mich gerne mal mit Ihnen auf einen Erdkaffee treffen, wenn das alles hier vorbei ist. Das könnte natürlich ein bisschen dauern, wenn Haven wirklich in die Luft fliegt.«
    Foaly schickte ihr ein Textband auf den Bildschirm: Sie bringen Opal jetzt raus .
    Holly nickte kurz, als Zeichen, dass sie verstanden hatte, dann fuhr sie mit den Verhandlungen fort. »Die Lage ist folgende, Pip. Wir haben noch neun Minuten. Aber in der Zeit können wir niemanden aus Atlantis rausbringen. Das ist schlicht unmöglich. Die Leute brauchen Schutzanzüge, müssen in die Druckausgleichskammer und durch die Schleusen hinaus ins offene Meer. Das geht nicht in neun Minuten.«
    Pips flapsige Antworten waren allmählich nur noch schwer erträglich. »Tja, dann werden wohl eine Menge Leute baden gehen. So eine Kernspaltung dürfte ein ziemliches Loch in die Kuppel reißen.«
    Holly hielt es nicht mehr aus. »Kümmern Sie denn all die Leute überhaupt nicht? Was zahlt man Ihnen so für Völkermord?«
    Pip und Kip fingen tatsächlich an zu lachen.
    »Scheißgefühl, so machtlos zu sein, nicht?«, sagte Pip. »Aber es gibt Schlimmeres. Ertrinken zum Beispiel.«
    »Oder von einstürzenden Häusern erschlagen zu werden«, fügte Kip hinzu.
    Holly schlug mit ihren kleinen Fäusten auf den Tisch.
    Die zwei machen mich wahnsinnig.
    Pip trat so nah an die Kamera heran, dass seine Maske den ganzen Bildschirm ausfüllte. »Wenn ich nicht in den nächsten paar Minuten einen Anruf von Opal kriege, dass sie in einem Shuttle sitzt und auf dem Weg zur Oberfläche ist, erschieße ich diese Wichtelin. Das ist mein Ernst.«
    Foaly ließ den Kopf in die Hände sinken. »Dabei habe ich immer so gerne Pip und Kip geguckt«, seufzte er.

Kapitel 2

    Deeps, Hochsicherheitsgefängnis von Atlantis
    O pal Koboi versuchte gerade vergeblich zu schweben, als die Wachen kamen, um sie zu holen. Als Kind hatte sie das noch gekonnt, bevor ihr selbstgewähltes Dasein als Verbrecherin die Magie aus ihren Synapsen gelöscht hatte, den winzigen Verbindungen zwischen Nervenzellen, in denen nach Ansicht der meisten Fachleute die Magie saß. Sie hätte ihre Magie vielleicht zurückgewinnen können, wäre sie nicht auf die Idee gekommen, sich vorübergehend eine menschliche Hirnanhangdrüse einsetzen zu lassen. Das Schweben war ein komplizierter Vorgang, vor allem für Wichtel mit ihren begrenzten magischen Fähigkeiten, und wurde normalerweise nur von den Hey-Hey-Mönchen des Dritten Rangs erreicht, aber Opal hatte es schon als Säugling beherrscht – für ihre Eltern das erste Zeichen, dass ihre Tochter etwas Besonderes war.
    Kaum zu glauben , dachte sie. Ich wollte mal ein Mensch werden. Für diesen Fehler werde ich noch jemanden büßen lassen. Foaly – er hat mich dazu getrieben. Hoffentlich stirbt er bei der Explosion.
    Opal lächelte selbstgefällig. Es hatte Zeiten gegeben, da hatte sie sich die Monotonie des Gefangenendaseins damit versüßt, immer ausgefeiltere Todesfallen für den verhassten Zentauren zu ersinnen, doch nun genügte es ihr, dass Foaly aller Voraussicht nach zusammen mit den anderen bei den bevorstehenden Explosionen ums Leben kommen würde. Gut, sie hatte sich eine kleine Überraschung für Foalys Frau ausgedacht, aber die kleine Spielerei hatte sie nicht viel Zeit gekostet.
    Das zeigt, wie weit ich gekommen bin , dachte Opal. Ich bin reifer geworden. Der Schleier hat sich

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