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Artemis Fowl. Das magische Tor (German Edition)

Artemis Fowl. Das magische Tor (German Edition)

Titel: Artemis Fowl. Das magische Tor (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eoin Colfer
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nachzudenken, denn die Alternative wäre gewesen, seinen Van aufzuräumen.
    »Fahr weiter«, befahl er dem NaviBot, wand sich aus dem Sicherheitsgeschirr und trat rückwärts auf den schmalen Steg, der die Fahrerkabine mit dem Laderaum verband. »Ich muss mich mal hinten umsehen.«
    »Pass auf deinen Kopf auf, Alter«, sagte der Bot grinsend und holperte über die altmodische Steinbrücke vor einer Wichtel-Zahnklinik, die die Form eines riesigen Backenzahns hatte.
    Irgendwas an dem Persönlichkeits-Chip ist faul , dachte Foaly. Ich wäre niemals so leichtsinnig, und ich käme nie im Leben auf die Idee, jemanden Alter zu nennen.
    Als die Haustür explodierte, wurde Caballine vor allem wütend. Erstens weil die Tür aus antikem Rosenholz und umweltschonend aus Brasilien importiert war, und zweitens weil die Tür gar nicht verschlossen gewesen war, und nur ein absoluter Idiot sprengte etwas in die Luft, was bereits offen stand. Nun musste die Tür mühsam wieder zusammengesetzt werden und würde nie wieder so aussehen wie zuvor, selbst wenn sie alle Splitter fanden.
    Caballine stürmte in die Eingangshalle, als gerade ein Kobold auf allen vieren hereingeschlittert kam. Aus seinen schlitzförmigen Nasenlöchern stieg Rauch auf, und er schwenkte den schuppigen Kopf hin und her, als hätte er eine Hornisse im Schädel.
    »Was fällt dir ein?!«, fauchte Caballine und verpasste dem Eindringling einen gezielten Schlag gegen die Schläfe, die den Kobold buchstäblich aus der Haut fahren ließ, denn er war gerade dabei, sich zu häuten.
    Wie unangenehm , dachte sie und nahm an, dass der Überfall damit beendet war. Doch dann tauchte ein zweiter Kobold im verkohlten Türrahmen auf, der auf dieselbe irritierende Weise den Kopf bewegte wie der erste. Zwei weitere scharrten draußen am Fenster, und im Müllschlucker begann es zu rascheln.
    Lass mich raten. Noch ein Kobold .
    Caballine drehte dem Kobold im Türrahmen den Rücken zu und verpasste ihm einen Doppelkick mit der Hinterhand, dass er eine Rauchwolke ausstieß und in hohem Bogen über die Einfassungsmauer flog. Gleichzeitig bohrte sie mit zwei blitzschnellen Stößen ihres Bambusstocks Löcher in die Scheibe und schubste die beiden anderen Kobolde von der frisch gestrichenen Fensterbank. Durch die kaputte Scheibe erblickte sie Dutzende von Kobolden, die von allen Seiten auf das Grundstück zustrebten, und allmählich stieg doch so etwas wie Panik in ihr auf.
    Hoffentlich kommt Foaly nicht nach Hause , ging es ihr durch den Kopf, während sie unwillkürlich die Knie beugte und Kampfhaltung einnahm. Ich glaube nicht, dass ich uns beide retten kann .
    Foaly kramte in seinem Van herum und suchte nach etwas – irgendetwas –, womit er seine Liebste retten konnte.
    Selbst wenn ich Hilfe herbeirufen könnte , dachte er, alle anderen stecken auch bis zum Hals in der Klemme. Ich muss alleine klarkommen .
    Im Laderaum herrschte ein einziges Durcheinander, die Regale waren bis zur Decke gefüllt mit Robotergehäusen, Probengläsern, Brutkästen, Stromquellen und bionischen Körperteilen.
    Aber keine Waffen. Nicht mal eine Laserpistole .
    Er fand ein Glas mit Biohybridaugen, die ihn anglotzten, und einen Behälter mit einer Flüssigkeit, von der er nicht mehr wusste, woher sie kam.
    »Und, was gefunden?«, fragte der NaviBot über den Gellautsprecher.
    »Bis jetzt nicht«, sagte Foaly. »Wie lange brauchen wir noch?«
    »Zwei Minuten«, erwiderte der Bot.
    »Geht das nicht schneller?«
    »Doch, wenn ich ein paar Fußgänger überfahre.«
    Foaly überlegte kurz. »Nein. Lieber nicht. War hier nicht noch irgendwo eine Plasmakanone?«
    »Nein, die hast du dem Waisenhaus gespendet.«
    Foaly verschwendete keine Zeit darauf, sich zu fragen, wieso er einem Waisenhaus eine Plasmakanone gespendet hatte, sondern kramte weiter in dem Krempel.
    Wenn ich eine Stunde hätte, würde ich etwas zusammenbasteln, aber in zwei Minuten?
    Glasfaserkabel. Inside-Outer. Voodoo-Models. Kameras.
    Nichts Brauchbares .
    Ganz hinten im Laderaum fand Foaly eine uralte Lithium-Ionen-Magie-Batterie, die er schon vor Jahren hätte leeren sollen. Zärtlich tätschelte er den großen Zylinder.
    Mit dir und deinen Kumpanen haben wir damals den berühmten Zeitstopp über Fowl Manor gelegt.
    Foaly erstarrte. Ein Zeitstopp!
    Er könnte einen Zeitstopp auslösen, und alle, die darin gefangen waren, konnten nichts tun, bis die Batterie leer war. Aber für einen Zeitstopp mussten komplizierte Berechnungen durchgeführt und

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