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Artemis Fowl. Das magische Tor (German Edition)

Artemis Fowl. Das magische Tor (German Edition)

Titel: Artemis Fowl. Das magische Tor (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eoin Colfer
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jage ein Flugzeug, das von einem trollreitenden Zwerg einen Abhang hinuntergeschoben wird , dachte sie. Nicht zu glauben .
    Doch es war tatsächlich so, und sie sollte es besser glauben, sonst würde die Beute ihr entwischen.
    Weit können sie nicht kommen .
    Es sei denn, das seltsame Gebilde tat das, wofür es gebaut war, nämlich fliegen.
    Es kann nicht fliegen. Wir haben die Batterie vernichtet.
    Das Ding fliegt auch ohne Antrieb, sobald es in der Luft ist. Das hat mein Leihkörper mit eigenen Augen gesehen.
    Ihr gesunder Berserkerverstand sagte ihr, dass sie einfach stehen bleiben und abwarten sollte, bis das Flugzeug im See landete. Falls die Passagiere nicht ohnehin ertranken, konnten die Bogenschützen sie erledigen, sobald sie auftauchten. Doch gesunder Berserkerverstand nützte in so einer Nacht nicht viel, wo Geisterkrieger die Erde heimsuchten und Zwerge wieder auf Trollen ritten, deshalb beschloss Bellico, alles zu tun, was sie konnte, um dieses Flugzeug am Abheben zu hindern.
    Sie nutzte ihre langen Menschenbeine aus und legte noch an Tempo zu, bis sie die anderen Berserker überholt hatte, dann warf sie sich auf den Rumpf des Trolls und packte mit der einen Hand sein graues Fell und mit der anderen das Piratenschwert, das praktischerweise immer noch in seinem Bein steckte.
    Gruff heulte auf, lief jedoch weiter.
    Ich greife einen Troll an , dachte sie. Mit meinem eigenen Körper würde ich das nie tun.
    Bellico blickte durch das Gewirr von Armen und Beinen nach oben und sah den Vollmond, der über ihr am Himmel stand. Darunter sah sie den Zwerg, der sich ziemlich unwohl zu fühlen schien und jetzt den Troll losließ, um sich am Rumpf des Flugzeugs festzuhalten.
    »Ab mit dir«, befahl der Zwerg dem Troll. »Zurück in deine Höhle.«
    Das gefällt mir nicht , dachte Bellico. Das gefällt mir ganz und gar nicht.
    Das Flugzeug schwang sich von der Rampe in die Luft. Im gleichen Moment gehorchte der Troll seinem Herrn und ließ los. Gruff und Bellico hüpften wie Kieselsteine über das Wasser – was wesentlich schmerzhafter war, als es klingt. Gruff war durch sein Fell geschützt, aber Bellico legte den größten Teil der Strecke auf dem Gesicht zurück, was zu äußerst schmerzhaften und langwierigen Schwellungen führte.
    Über ihnen konnte Mulch nicht länger an sich halten. Er stieß einen Kondensstreifen aus wässrigem Fett, Gas und halb verdautem Fraß aus, der dem Solarflugzeug gerade genug Antrieb gab, um es über den See hinwegzuheben.
    Bellico, die gerade glücklich im Wasser gelandet war und nach Luft schnappend im sumpfigen Ufergras stand, knallte etwas gegen den Kopf, das aussah wie ein Hundeschädel.
    Darüber denke ich jetzt nicht nach , dachte sie benommen und watete ans Ufer.
    Jetzt schob Artemis den Gashebel erneut auf vollen Schub, und diesmal sprang der Motor des Flugzeugs an. Der Frontpropeller zuckte, fing an sich zu drehen und wurde immer schneller, bis der Rotor einen gleichmäßigen transparenten Kreis bildete.
    »Was ist passiert?«, fragte sich Artemis laut. »Was war das für ein Geräusch?«
    »Heb dir das Denken für später auf«, erwiderte Holly. »Jetzt ist Fliegen angesagt.«
    Das war ein guter Einwand, denn sie waren noch lange nicht außer Gefahr. Der Motor funktionierte zwar, aber im Dunkeln lieferte die Solarfolie keine Energie, und ohne Thermik würden sie in dieser Höhe nicht lange gleiten können.
    Artemis zog das Steuer zu sich, so dass die Maschine, vom Restschwung des Zwergenabgases getragen, auf dreißig Meter stieg, und als sie einen besseren Ausblick hatten, bekamen sie einen Eindruck vom Ausmaß der Zerstörung, die Opal angerichtet hatte.
    Die Straßen nach Dublin waren erleuchtet von brennenden Autos. Die Stadt selbst lag im Dunkeln, abgesehen von einigen gelblichen Lichtflecken, wo Generatoren repariert oder Lagerfeuer entzündet worden waren. Artemis sah zwei große Schiffe, die im Hafen zusammengestoßen waren, und ein drittes, das wie ein gestrandeter Wal am Ufer lag. Überall brannte es, und eine riesige Rauchwolke hing über der Stadt.
    Opal will diese neue Erde für sich beanspruchen , dachte Artemis. Das werde ich nicht zulassen .
    Und dieser Gedanke brachte Artemis’ Verstand endlich wieder in Gang und half ihm, einen Plan zu entwickeln, der Opal Koboi ein für alle Mal aufhalten sollte.
    Sie schafften es über den See, aber es war kein eleganter Flug, sondern eher ein verlängerter Absturz. Artemis kämpfte mit den Instrumenten, die sich zu

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