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Artemis Fowl

Artemis Fowl

Titel: Artemis Fowl Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eoin Colfer
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Kobold sich schleimig hin und her wand, machte es nicht gerade leichter. Die Lage spitzte sich zu. Die Bande kam immer näher, und er war machtlos, solange er den Mund voll hatte. Es wurde langsam Zeit für einen kleinen Imbiss.
    Plötzlich sprang die Zellentür auf und eine Woge von ZUP-Officern überflutete den engen Raum. Mulch spürte den kalten Stahl eines Pistolenlaufs an seiner Schläfe.
    »Spuck den Gefangenen aus«, befahl eine Stimme.
    Mulch kam der Aufforderung mit Freuden nach. Ein völlig mit Schleim bedeckter Kobold brach würgend auf dem Boden zusammen.
    »Und ihr Kobolde macht euer Spielzeug aus.«
    Ein Feuerball nach dem anderen erlosch.
    »Das war nicht meine Schuld«, jammerte Mulch und zeigte auf Warzengesicht, der zuckend in der Ecke lag. »Er hat sich selbst in die Luft gejagt.«
    Der Officer schob seine Waffe zurück in das Halfter und holte ein Paar Handschellen hervor.
    »Mir ist vollkommen schnurz, was ihr miteinander anstellt.« Er drehte Mulch herum und legte ihm die Fesseln an. »Wenn's nach mir ginge, würde ich euch alle zusammen in einen großen Raum sperren und eine Woche später wiederkommen, um ihn auszuspritzen. Aber Commander Root will dich oben haben, und zwar stante pede .«
    »Stante pede?«
    »Ratzfatz, ruckzuck, dallidalli.«
    Mulch kannte Root. Der Commander hatte ihm einige von seinen Zwangsurlauben eingebrockt. Wenn Julius Root ihn sehen wollte, dann bestimmt nicht für einen netten Plausch unter Männern.
    »Jetzt? Aber oben ist Tag. Da verbrenne ich.«
    Der ZUP-Officer lachte. »Da, wo du hingehst, ist nicht Tag, Alter. Da ist gar nichts.«
     
    * * *
     
    Root erwartete den Zwerg innerhalb des Zeitfeldportals - ebenfalls eine von Foalys Erfindungen. Mittels des Portals konnten Unterirdische das Zeitfeld betreten und verlassen, ohne den veränderten Fluss innerhalb des Felds zu stören. Konkret bedeutete dies, dass Mulch, obwohl es fast sechs Stunden gedauert hatte, ihn zur Erdoberfläche zu bringen, nur wenige Augenblicke, nachdem Root ihn heraufbeordert hatte, in das Feld eingeschleust wurde.
    Es war Mulchs erster Aufenthalt in einem Zeitfeld. Er stand da und sah zu, wie das Leben außerhalb des schimmernden Bereichs wie im Zeitraffer weiterlief: Autos rasten mit irrwitziger Geschwindigkeit vorüber, und die Wolken wirbelten über den Himmel wie bei einem Sturm mit Windstärke zwölf.
    »Mulch, Sie Westentaschenganove«, dröhnte Root, »Sie können den Anzug jetzt ausziehen. Das Feld ist UV-gefiltert, oder zumindest hat man mir das gesagt.«
    Der Zwerg hatte in E1 einen Ganzkörperschutzanzug bekommen. Obwohl Zwerge eine dicke Haut hatten, waren sie extrem sonnenempfindlich und bekamen innerhalb von weniger als drei Minuten einen Sonnenbrand. Mulch schälte sich aus dem hautengen Overall.
    »Nett, Sie zu sehen, Julius.«
    »Für Sie immer noch Commander Root.«
    »Stimmt, Sie sind ja jetzt Commander. Na ja, auch die Verwaltung kann sich mal irren.«
    Roots Zähne zermalmten die unvermeidliche Zigarre zu Brei. »Auf Ihre Unverschämtheiten kann ich verzichten, Gefangener. Und dass ich Ihnen jetzt keinen Tritt in den Hintern versetze, verdanken Sie einzig und allein der Tatsache, dass ich einen Job für Sie habe.«
    Mulch runzelte die Stirn. »Gefangener? Ich habe einen Namen, wie Sie sehr wohl wissen, Julius.«
    Root ging in die Hocke, so dass sein Gesicht sich auf Zwergenhöhe befand. »Ich weiß nicht, in welcher Traumwelt Sie leben, Gefangener, aber in der realen Welt sind Sie ein Verbrecher, und meine Aufgabe besteht darin, Ihnen das Leben so unangenehm wie möglich zu machen. Falls Sie also Höflichkeit erwarten, nur weil ich etwa fünfzehn Mal gegen Sie ausgesagt habe, dann können Sie sich das von der Backe putzen!«
    Mulch rieb sich die von den Handschellen wund gescheuerten Handgelenke. »Schon gut, Commander . Kein Grund, gleich unter die Decke zu gehen. Ich bin ja schließlich kein Mörder, sondern nur ein harmloser Dieb.«
    »Wie ich höre, hätten Sie unten in der Zelle beinahe den Löffel abgegeben.«
    »War nicht meine Schuld, die haben mich angegriffen.«
    Root schob sich eine neue Zigarre in den Mundwinkel. »Wenn schon. Folgen Sie mir einfach, und klauen Sie nichts.«
    »Sehr wohl, Commander«, sagte Mulch mit Unschuldsmiene. Er brauchte nichts mehr zu stehlen, denn er hatte sich bereits Roots Zeitfeldzugangskarte geschnappt, als der Commander sich unvorsichtigerweise zu ihm vorgebeugt hatte.
    Sie gingen an der Stellung der Bergungseinheit vorbei zur

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