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Artemis Fowl

Artemis Fowl

Titel: Artemis Fowl Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eoin Colfer
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Auffahrt.
    »Sehen Sie das Haus?«
    »Welches Haus?«
    Root fuhr herum. »Ich habe keine Zeit für diesen Blödsinn, Gefangener. Fast die Hälfte des Zeitstopps ist schon abgelaufen. In ein paar Stunden wird einer meiner besten Officer blaugespült!«
    Mulch zuckte die Achseln. »Was geht mich das an? Wie Sie ganz richtig sagten, bin ich ja nur ein Verbrecher. Im Übrigen weiß ich ganz genau, was Sie von mir wollen, und die Antwort ist nein.«
    »Wie wollen Sie das wissen?«
    »Das liegt doch auf der Hand: Ich bin Einbrecher, und das da ist ein Haus. Sie können nicht rein, weil Sie dann Ihre Magie verlieren würden, aber meine Magie ist ohnehin schon futsch.«
    Aufgebracht spuckte Root die Zigarre aus. »Haben Sie denn überhaupt keinen Bürgerstolz? Unsere gesamte Freiheit steht auf dem Spiel!«
    »Nicht meine. Unterirdischer oder oberirdischer Knast, das ist für mich kein großer Unterschied.«
    Der Commander überlegte einen Moment. »Also gut, Sie Widerling. Fünfzig Jahre Straferlass.«
    »Ich will eine Amnestie.«
    »Träumen Sie weiter, Mulch.«
    »Dann eben nicht.«
    »Fünfundsiebzig Jahre in leichtester Sicherheitsstufe. Das ist mein letztes Angebot.«
    Mulch tat so, als dächte er darüber nach. Das Ganze war reine Theorie, da er ohnehin vorhatte, sich aus dem Staub zu machen.
    »Einzelzelle?«
    »Meinetwegen. Machen Sie's nun oder nicht?«
    »Einverstanden, Julius. Aber nur, weil Sie es sind.«
    Foaly suchte nach einer passenden Iriskamera. »Haselnuss, würde ich sagen, oder vielleicht Sherry. Sie haben wirklich eindrucksvolle Augen, Mister Mulch.«
    »Danke, Foaly. Meine Mutter hat immer gesagt, sie wären das Attraktivste an mir.«
    Root stapfte im Shuttle auf und ab. »Verflixt noch mal, die Zeit sitzt uns im Nacken! Die Farbe ist doch völlig egal, geben Sie ihm einfach irgendeine Kamera.«
    Foaly fischte mit einer Pinzette eine Linse aus ihrem Behälter. »Das ist keine Frage der Eitelkeit, Commander. Je größer die farbliche Übereinstimmung, desto weniger funkt das eigentliche Auge dazwischen.«
    »Wie Sie meinen, aber beeilen Sie sich!«
    Foaly hielt Mulchs Kinn fest und setzte die Kameralinse ein. »So, das hätten wir. Damit bleiben wir auf Schritt und Tritt bei Ihnen.« Dann setzte er einen kleinen Zylinder in die dichten Haarbüschel, die aus Mulchs Ohren wuchsen. »Und hier ist ein Mikro. Falls Sie mal Hilfe brauchen.«
    Der Zwerg lächelte ironisch, »Verzeihen Sie, wenn ich nicht vor Begeisterung platze, aber ich bin bisher immer hervorragend allein zurechtgekommen.«
    »Falls man siebzehn Verurteilungen hervorragend zurechtkommen nennen kann«, spöttelte Root.
    »Ach, jetzt haben wir auf einmal Zeit für Scherze, was?«
    Root packte ihn an der Schulter. »Stimmt, haben wir nicht. Also los.« Er zerrte Mulch über einen Grasstreifen zu einem kleinen Kirschbaumwäldchen. »Ich möchte, dass Sie sich da reingraben und herausfinden, woher dieser Fowl so viel über uns weiß. Wahrscheinlich irgendein Überwachungsgerät. Was immer es ist, zerstören Sie es. Finden Sie Captain Short, falls möglich, und sehen Sie zu, was Sie für sie tun können. Falls sie tot ist, haben wir zumindest freie Bahn für die Biobombe.«
    Mulch sah sich mit zusammengekniffenen Augen um. »Mir gefällt das nicht.«
    »Was gefällt Ihnen nicht?«
    »Die Lage des Anwesens. Ich rieche Kalkstein. Massives Steinfundament. Kann sein, dass ich da nicht reinkomme.«
    Foaly kam herübergetrabt. »Ich habe die Gegend abgescannt. Das ursprüngliche Gebäude steht komplett auf Felsgrund, aber einige der nachträglich errichteten Anbauten sind auf Lehmboden gebaut. Der Weinkeller im Südflügel scheint einen Holzfußboden zu haben. Das dürfte für jemanden mit Ihrem Mundwerk kein Problem sein.«
    Mulch beschloss, dies nicht als Beleidigung, sondern als schlichte Feststellung aufzufassen. Er knöpfte die Poklappe seiner Tunnelhose auf. »Okay. Treten Sie zurück.«
    Root und die umstehenden ZUP-Officer hasteten in Deckung, doch Foaly, der noch nie einem Zwerg beim Tunnelgraben zugesehen hatte, beschloss, einen Blick zu riskieren.
    »Viel Glück, Mulch.«
    Der Zwerg hakte seinen Kiefer aus. »'anke«, murmelte er und beugte sich startbereit vor.
    Der Zentaur sah sich um. »Wo seid ihr denn al-«
    Doch bevor er den Satz beenden konnte, flog ihm ein Schwall frisch verschlungenen und noch frischer verdauten Lehms ins Gesicht. Bis er sich den Dreck aus den Augen gewischt hatte, war Mulch in einem noch bebenden Loch verschwunden,

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