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Artemis Fowl

Artemis Fowl

Titel: Artemis Fowl Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eoin Colfer
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soll ich mit so einem Scharlatan zusammenarbeiten?«
    »Quacksalber«, entgegnete Argon.
    »Meine Herren, bitte. Wir brauchen hier Übereinstimmung, ein konkretes Profil.«
    »Es ist zwecklos«, sagte Argon. »Unter solchen Bedingungen kann ich nicht arbeiten.«
    Cumulus verschränkte die Arme. »Wenn er es nicht kann, kann ich es auch nicht.«
    Root betrat das Shuttle durch die Doppeltür. Sein Gesicht hatte einen noch dunkleren Ton als gewöhnlich. »Dieses Menschenwesen spielt mit uns, und das lasse ich mir nicht gefallen. Was sagen unsere Experten zu dem Video?«
    Foaly trat ein Stück zur Seite, damit der Commander sich die so genannten Experten ungehindert vorknöpfen konnte. »Anscheinend können sie unter diesen Bedingungen nicht arbeiten.«
    Roots Augen verengten sich zu gefährlich funkelnden Schlitzen. »Wie bitte?«
    »Dieser Pseudodoktor ist ein Trottel«, sagte Cumulus, der die Wutausbrüche des Commanders noch nicht kannte.
    »Ich? Ein Trottel?«, stammelte Argon, ebenso ahnungslos. »Das müssen Sie gerade sagen, Sie Westentaschenelf! Blähen jede noch so unschuldige Bewegung mit Ihren Interpretationen auf!«
    »Unschuldig? Der Junge ist das reinste Nervenbündel. Natürlich lügt er, das ist doch sonnenklar.«
    Root donnerte mit der Faust auf den Tisch, dass die Beschichtung in ein Spinnennetz aus Rissen zerbarst. »Ruhe!«
    Augenblicklich erstarb das Gezänk.
    »Sie beiden Experten bekommen doch ein ganz hübsches Sümmchen für Ihre Profilerstellung, oder?«
    Die beiden nickten stumm, aus Angst, gegen das Schweigegebot zu verstoßen.
    »Das hier könnte der Fall Ihres Lebens werden, also konzentrieren Sie sich gefälligst, verstanden?«
    Erneutes Nicken.
    Root wandte sich an den Zentauren: »Spulen Sie vor, Foaly. Bis kurz vor das Ende.«
    Das Band lief in unregelmäßigem Tempo weiter. Auf dem Bildschirm sah man, wie Root dem Menschenjungen in das Konferenzzimmer folgte.
    »Hier. Halten Sie an. Können Sie sein Gesicht näher heranzoomen?«
    »Ob ich sein Gesicht ranzoomen kann?«, spöttelte Foaly. »Kann ein Zwerg das Netz unter den Beinen einer Spinne wegstehlen?«
    »Ja«, antwortete Root.
    »Das war eher eine rhetorische Frage.«
    »Verschonen Sie mich mit Ihren Grammatiklektionen, Foaly, und tun Sie, was ich Ihnen sage.«
    Foaly knirschte mit seinen langen Zähnen. »Okay, Boss. Bin schon dabei.«
    Mit blitzartiger Geschwindigkeit huschten die Finger des Zentauren über die Tastatur. Artemis' Gesicht wuchs, bis es den gesamten Plasmabildschirm ausfüllte.
    »Ich rate Ihnen, gut zuzuhören«, sagte Root und packte die beiden Experten an der Schulter. »Dies ist der entscheidende Augenblick Ihrer Karriere.«
    »Weil ich weiß«, sagte der Mund auf dem Bildschirm, »wie man dem Zeitfeld entkommen kann.«
    »Und jetzt sagen Sie mir«, knurrte Root, »lügt er?«
    »Noch mal, bitte«, sagte Cumulus. »Zeigen Sie mir die Augen.«
    Argon nickte. »Ja, nur die Augen.«
    Foaly drückte erneut ein paar Tasten, bis auf dem Monitor nur noch Artemis' dunkelblaue Augen zu sehen waren.
    »Weil ich weiß«, dröhnte die menschliche Stimme, »wie man dem Zeitfeld entkommen kann.«
    »Nun lügt er?«
    Cumulus und Argon sahen sich an; jegliche Unstimmigkeiten zwischen ihnen waren verschwunden. »Nein«, antworteten sie wie aus einem Munde.
    »Er sagt die Wahrheit«, fügte der Verhaltensforscher hinzu.
    »Beziehungsweise«, differenzierte der Psychologe, »er glaubt, dass er es tut.«
    Root betupfte sein Auge mit einer beruhigenden Lösung. »Ganz meine Meinung. Als ich diesem Menschenwesen ins Gesicht sah, wusste ich, er ist entweder ein Genie oder wahnsinnig.«
    Artemis' kühle Augen starrten vom Bildschirm auf sie herunter.
    »Und, was von beidem ist er denn nun?«, fragte Foaly.
    Root schnappte sich seinen dreiläufigen Flammenwerfer vom Regal. »Was macht das für einen Unterschied?«, schnauzte er und schnallte sich seine geliebte Waffe um die Hüfte. »Geben Sie mir eine Funkverbindung zu E1. Da dieser Fowl alle unsere Regeln zu kennen scheint, wollen wir anfangen, ein paar davon zu brechen.«

Kapitel 7
     
    Mulch
     
     
    Zeit, eine neue Figur in unserem unterirdischen Schauspiel einzuführen. Nun ja, genau genommen ist sie gar nicht neu. Wir sind ihr bereits an der Anmeldung des Polizeipräsidiums begegnet, wo er wegen mehrfachen Diebstahls in Untersuchungshaft gebracht wurde: Mulch Diggums, der kleptomanische Zwerg. Ein dubioses Individuum, selbst im Vergleich mit Artemis Fowl. Als ob in diesem

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