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Artemis Fowl

Artemis Fowl

Titel: Artemis Fowl Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eoin Colfer
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Ausschau. Drei Kameras, Neunzig-Sekunden-Schwenk - nichts zu machen.
    »Brauchen Sie Hilfe?«, fragte eine Stimme an seinem Ohr.
    »Foaly!« Mulch lenkte sein vernetztes Auge auf die nächstliegende Kamera. »Können Sie die irgendwie ausschalten?«, flüsterte er.
    Der Zwerg hörte eine Tastatur klappern, und plötzlich zoomte sein rechtes Auge wie eine Kameralinse.
    »Donnerwetter«, pfiff Mulch leise. »So was muss ich mir auch anschaffen.«
    Roots Stimme dröhnte blechern aus dem winzigen Lautsprecher. »Keine Chance, Gefangener. Das ist ein Regierungspatent. Außerdem, was wollen Sie im Gefängnis denn damit anfangen? Sich die gegenüberliegende Zellenwand in Nahaufnahme ansehen?«
    »Charmant wie immer, unser guter Julius. Was ist los? Sind Sie neidisch, weil ich Erfolg habe, wo Sie gescheitert sind?«
    Roots Gefluche ging in Foalys Meldung unter. »Okay, ich hab's. Ganz simples Videonetz, noch nicht mal digital. Ich schicke über unsere Schüsseln eine Wiederholungsschleife der Aufzeichnung aus den letzten zehn Sekunden an jede Kamera. Das dürfte Ihnen ein paar Minuten Zeit geben.«
    Mulch trat unruhig von einem Fuß auf den anderen. »Wie lange wird das dauern? Ich stehe hier ziemlich auf dem Präsentierteller.«
    »Läuft schon«, erwiderte Foaly. »Sie können loslegen.«
    »Sind Sie sicher?«
    »Klar bin ich sicher. Das ist doch Grundlagenelektronik. Ich habe schon im Kindergarten mit menschlichen Überwachungssystemen herumgebastelt. Vertrauen Sie mir einfach. «
    Eher vertraue ich darauf, dass die Oberirdischen gerade wieder eine Spezies ausgelöscht haben, als einem ZUP-Techniker, dachte Mulch bei sich, laut jedoch sagte er: »Okay, ich mache mich auf den Weg. Over.«
    Auf Zehenspitzen schlich er den Flur entlang. Sogar seine Hände tasteten sich vorsichtig durch die Luft, als könne er sich dadurch leichter machen. Was auch immer der Zentaur angestellt hatte, es schien zu funktionieren, da keinerlei aufgeregte Menschenwesen die Treppe heruntergerannt kamen und mit primitiven Schusswaffen herumfuchtelten.
    Ach, eine Treppe! Mulch hatte eine Schwäche für Treppen. Sie waren wie vorgegrabene Schächte, und an ihrem Ende lag immer die beste Beute. Und was für eine Treppe: gebeizte Eiche, deren kunstvolle Schnitzereien wahrscheinlich aus dem achtzehnten Jahrhundert stammten oder von jemand Stinkreichem teuer bezahlt worden waren. Er strich mit dem Finger über eine der Verzierungen. In diesem Fall traf vermutlich beides zu.
    Doch Schluss mit der Schwärmerei. Treppen blieben meist nicht lange leer, vor allem während einer Belagerung. Wer wusste schon genau, wie viele blutrünstige Soldaten hinter jeder Tür lauerten, begierig auf einen Zwergenkopf, den sie ihrer Sammlung ausgestopfter Trophäen hinzufügen konnten.
    Langsam und vorsichtig erklomm Mulch die Stufen. Schließlich knarzte auch massive Eiche zuweilen. Er hielt sich am Rand und vermied den mit Teppich ausgelegten Mittelteil. Von seiner Verurteilung Nummer acht wusste der Zwerg nur allzu gut, wie einfach es war, unter dem dichten Flor eines antiken Läufers eine Sicherheitsmatte zu verbergen.
    Er kam mit heiler Haut auf dem Treppenabsatz an, doch dafür braute sich - im wahrsten Sinne des Wortes - ein ganz anderes Problem zusammen. Die Verdauung eines Zwerges kann aufgrund ihrer enormen Geschwindigkeit recht explosiv sein. Der lockere Boden des Fowl'schen Anwesens war gut durchlüftet, und so war zusammen mit den festen Bestandteilen auch eine Menge Luft in Mulchs Gedärme gelangt. Und diese Luft wollte nun nach draußen.
    Die Zwergenetikette schrieb vor, das Gas abzulassen, solange man noch im Tunnel war, doch Mulch hatte keine Geduld für gute Manieren gehabt. Jetzt bedauerte er es, dass er sich nicht die Zeit dafür genommen hatte, während er unten im Keller war. Das Problem mit dem Zwergengas war, dass es nicht nach oben entweichen konnte, sondern nur nach unten. Stellen Sie sich nur einmal die katastrophalen Auswirkungen eines Rülpsers vor, während Sie den Mund voller Lehm haben - totaler Systemzusammenbruch. Kein schöner Anblick. Daher sorgte die Zwergenanatomie dafür, dass das gesamte Gas nach unten geleitet wurde und dabei auch gleich beim Ausstoß der unverdaulichen Lehmreste half.
    Mulch schlang die Arme um seinen Bauch. Er sah besser zu, dass er nach draußen kam. Eine Explosion hier auf dem Treppenabsatz drohte die Fenster zu sprengen. Er schlich über den Flur und schlüpfte durch die erstbeste Tür.
    Auch hier Kameras, sogar

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