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Artemis Fowl

Artemis Fowl

Titel: Artemis Fowl Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eoin Colfer
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Bericht nicht mehr als genug amoralische Gestalten vorkämen.
    In eine typische Familie von Höhlenzwergen geboren, hatte Mulch schon früh beschlossen, dass die Minenarbeit nicht seine Sache war. Folglich hatte er seine Talente anderweitig zum Einsatz gebracht, vorzugsweise beim Graben und Einbrechen, insbesondere in die Häuser der Oberirdischen. Dies bedeutete natürlich, dass er seine Magie verlor. Häuser waren heilig, und wenn man gegen diese Regel verstieß, musste man auch die Konsequenzen tragen. Doch das kümmerte Mulch wenig. Die Magie hatte ihm nie viel bedeutet; unten in den Minen konnte man kaum etwas damit anfangen.
    Ein paar Jahrhunderte lang war alles ziemlich gut für ihn gelaufen, und er hatte oben auf der Erde ein recht einträgliches Antiquitätengeschäft aufgebaut. Bis zu dem Tag, als er versucht hatte, einem Undercoveragenten von der ZUP den Jules-Rimet-Cup zu verkaufen. Von da an hatte sich das Blatt gewendet, und er war seither mehr als zwanzig Mal verhaftet worden. Zusammen genommen hatte er fast dreihundert Jahre im Gefängnis verbracht.
    Mulch war unersättlich, was das Tunnelgraben betraf, und zwar im wahrsten Sinne des Wortes. Für all diejenigen, die mit den Einzelheiten des zwergischen Tunnelgrabens noch nicht vertraut sind, werde ich versuchen, sie so dezent wie möglich zu beschreiben. Wie manche Mitglieder der Reptilienfamilie können männliche Zwerge ihren Kiefer aushaken, was es ihnen ermöglicht, mehrere Kilo Erde pro Sekunde hinunterzuschlingen. Dieses Material wird dann von einem höchst effizienten Stoffwechsel verarbeitet, von sämtlichen brauchbaren Mineralien befreit und schließlich... am anderen Ende wieder ausgestoßen. Reizend.
    Derzeit schmachtete Mulch in einer steinernen Zelle in der ZUP-Zentrale. Oder zumindest versuchte er, wie ein gelassen vor sich hinschmachtender Zwerg auszusehen. In Wahrheit jedoch zitterte er in seinen Stahlkappenstiefeln.
    Der Krieg zwischen den Zwergen und Kobolden war in letzter Zeit wieder aufgeflammt, und irgendein besonders intelligenter ZUP-Elf war auf die geniale Idee gekommen, ihn zusammen mit einer Bande durchgeknallter Kobolde in eine Zelle zu sperren. Möglicherweise nur ein Versehen, wahrscheinlich jedoch die Rache dafür, dass er versucht hatte, bei der Anmeldung die Taschen des Officers auszuräumen, der ihn verhaftet hatte.
    »Na, Zwerg«, spöttelte der Anführerkobold, ein warzengesichtiger Kerl, der über und über mit Tätowierungen bedeckt war. »Wie kommt's, dass du dich noch nicht nach draußen gefressen hast?«
    Mulch klopfte gegen die Wand. »Massiver Felsen.«
    Der Kobold lachte. »Na und? Ist doch bestimmt nicht härter als dein Zwergenschädel.«
    Seine Kumpane lachten. Mulch ebenfalls, da er es für klüger hielt. Fehlschluss.
    »Lachst du etwa über mich, Zwerg?«
    Mulch hörte auf zu lachen. »Mit dir«, korrigierte er. »Ich lache mit dir. Der Spruch mit dem Schädel war ziemlich witzig.«
    Der Kobold trat auf ihn zu, bis seine Rotznase nur noch einen Zentimeter von Mulchs entfernt war. »Willst du mich verarschen, Zwerg?«
    Mulch schluckte und überlegte. Wenn er jetzt den Kiefer aushakte, könnte er wahrscheinlich den Anführer verschlingen, bevor die anderen begriffen, was los war. Aber Kobolde waren mörderisch für die Verdauung. Sehr knochig.
    Der Kobold ließ einen Feuerball um seine Faust kreisen. »Ich hab dich was gefragt, Kurzer.«
    Mulch spürte, wie jede einzelne Schweißdrüse an seinem Körper auf Turbo schaltete. Zwerge mochten kein Feuer. Sie mochten nicht einmal an Feuer denken. Im Gegensatz zu den anderen unterirdischen Arten verspürten Zwerge keinerlei Drang, an der Erdoberfläche zu leben. Zu nah an der Sonne. Welche Ironie für jemanden, der seinen Lebensunterhalt damit verdiente, die Oberirdischen von ihrem Besitz zu befreien.
    »N-nur die Ruhe«, stammelte er. »Ich wollte bloß nett sein.«
    »Nett?«, schnauzte Warzengesicht. »Ihr Schrumpfnasen wisst doch gar nicht, was das überhaupt ist. Feige, hinterhältige Verräter, die ganze Bande.«
    Mulch stimmte ihm diplomatisch zu. »Ja, manche von uns sind bisweilen ein wenig tückisch.«
    »Ein wenig tückisch! Dass ich nicht lache! Mein Bruder wurde von einer Horde Zwerge in einen Hinterhalt gelockt. Sie hatten sich als Dunghaufen verkleidet! Er liegt immer noch im Streckverband!«
    Mulch nickte mitfühlend. »Der alte Dunghaufen-Trick, wirklich geschmacklos. Einer der Gründe, weshalb ich mich nicht der Bruderschaft angeschlossen

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