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Artemis Fowl

Artemis Fowl

Titel: Artemis Fowl Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eoin Colfer
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und aus dem Schutz der Kirschbäume ertönte herzhaftes Gelächter.
     
    * * *
     
    Mulch folgte einer Lehmader, die sich durch einen Vulkanspalt im Gestein zog. Angenehme Konsistenz, nicht zu viel loses Geröll. Und jede Menge Würmer und Larven. Die waren wichtig für gesunde Zähne, das hervorstechendste Merkmal der Zwerge - und das Erste, worauf ein zukünftiger Partner achtete. Mulch wühlte sich hinunter bis zur Kalksteinschicht, so tief, dass sein Bauch fast den Fels streifte. Je tiefer der Tunnel, desto geringer die Gefahr einer Oberflächensenkung. Heutzutage konnte man ja nicht vorsichtig genug sein, mit all den Bewegungssensoren und Landminen. Die Oberirdischen schreckten vor nichts zurück, um ihr Hab und Gut zu schützen. Aus gutem Grund, wie sich immer wieder zeigte.
    Mulch spürte leise Vibrationen zu seiner Linken - Kaninchen. Der Zwerg speicherte die Stelle in seinem eingebauten Kompass. Es konnte nie schaden zu wissen, wo sich das ortsansässige Getier so rumtrieb. Er machte einen Schlenker um das Gehege und folgte dem Fundament des Herrenhauses in einem weiten Bogen Richtung Nordwesten.
    Weinkeller waren leicht zu orten. Im Lauf der Jahrhunderte sickerten einzelne Tropfen in den Boden und tränkten die darunter liegenden Schichten mit dem Charakter des Weins. Dieser hier war muffig, kein bisschen spritzig. Eine Spur Frucht, aber nicht genug, um einen Eindruck von Leichtigkeit zu vermitteln. Eindeutig ein Sonderangebot aus dem untersten Regal. Mulch schmatzte. Nicht übel, dieser Lehm.
    Der Zwerg richtete seinen messerscharfen Kiefer himmelwärts und durchstieß die Holzdielen. Dann hangelte er sich durch das zerfranste Loch und schüttelte den Rest verdauten Bodens von seiner Hose.
    Er befand sich in einem wunderbar dunklen Raum, perfekt den Sehfähigkeiten eines Zwergs angepasst. Sein Ultraschall hatte ihn zu einer unbedeckten Stelle im Fußboden geführt; einen Meter weiter nach links, und er wäre in einem riesigen Fass italienischen Rotweins gelandet.
    Mulch hakte seinen Kiefer wieder ein, tappte hinüber zur Wand und legte seine Ohrmuschel daran. Einen Moment blieb er vollkommen reglos und lauschte auf die Vibrationen des Hauses. Lautes Summen im Niedrigfrequenzbereich. Irgendwo war da ein Generator, der jede Menge Saft durch die Leitungen jagte.
    Und Schritte. Ganz weit oben, schätzungsweise im dritten Stock. Und ganz in der Nähe ein Knall, Metall auf Beton. Da, wieder. Jemand baute etwas oder riss etwas ein.
    Etwas flitzte an seinem Fuß vorbei, und Mulch zertrat es instinktiv. Doch es war nur eine Spinne. »Tut mir Leid, kleiner Freund«, sagte er zu dem grauen Fleck. »Ich bin ein bisschen nervös.«
    Die Stufen waren natürlich aus Holz. Und dem Geruch nach über hundert Jahre alt. Solche Stufen knarzten, wenn man sie nur ansah. Besser als jede Sicherheitsmatte. Vorsichtig stieg Mulch sie hinauf, immer am Rand entlang, einen Fuß vor dem anderen. Direkt neben der Wand hatte das Holz den stärksten Halt und knarzte am wenigsten.
    Dieses Unterfangen war nicht so einfach, wie es klingt. Zwergenfüße sind für Spatenarbeit gedacht und nicht für die Feinheiten des Balletttanzens oder des lautlosen Erklimmens von Holzstufen. Dennoch erreichte Mulch ohne Zwischenfall die Tür. Ab und zu ein leises Knacken, aber nichts, was ein menschliches Ohr oder die Technik der Menschenwesen wahrnehmen könnte.
    Die Tür war natürlich verschlossen, doch das war für einen kleptomanischen Zwerg kein Hindernis.
    Mulch griff in seinen Bart und zupfte sich ein kräftiges Haar aus. Zwergenhaar ist vollkommen anders als das der Menschen. Mulchs Bart- und Kopfhaare waren in Wirklichkeit ein Gewirr von Fühlern, die ihm wie Antennen halfen, sich unter der Erde zurechtzufinden und Gefahren aus dem Weg zu gehen. Sobald ein solches Haar ausgerissen wird, verfällt es innerhalb von Sekunden in Todesstarre. Mulch bog schnell das Ende um, bevor es vollkommen steif wurde. Ein perfekter Dietrich.
    Ein kleiner Dreh, und das Schloss gab nach. Nur zwei Zuhaltungen, geradezu lächerlich. Typisch Menschenwesen. Sie rechneten nie mit einem Angriff von unten. Mulch trat hinaus auf einen mit Parkett ausgelegten Flur. Der ganze Kasten roch nach Geld. Was für ein Vermögen er machen könnte, wenn er nur die Zeit dazu hätte.
    Direkt unter dem Architrav waren Kameras installiert, dezent in den natürlichen Schatten verborgen, aber gleichwohl in Betrieb. Mulch verharrte einen Moment und hielt nach dem toten Winkel des Systems

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