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Artemis Fowl

Artemis Fowl

Titel: Artemis Fowl Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eoin Colfer
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eine ganze Menge. Mulch beobachtete die Bewegungen der Linsen. Vier überwachten den gesamten Raum, aber die drei übrigen waren fixiert.
    »Foaly? Sind Sie da?«, flüsterte der Zwerg.
    »Nein«, kam die sarkastische Antwort. »Ich habe Besseres zu tun als mir Sorgen um den Untergang unserer Zivilisation zu machen.«
    »Besten Dank auch. Lassen Sie sich von der Tatsache, dass ich hier in Lebensgefahr schwebe, nur nicht die Laune verderben.«
    »Hatte ich nicht vor.«
    »Ich habe ein Herausforderung für Sie.«
    Foaly war sofort interessiert. »Wirklich? Raus damit.«
    Mulch lenkte seinen Blick auf die halb in den Schnitzereien der Deckenbalken verborgenen drei Kameras. »Ich muss wissen, worauf die da gerichtet sind, und zwar genau.«
    Foaly lachte. »Das ist doch keine Herausforderung! Diese alten Schätzchen senden schwache Ionenstrahlen aus, für das menschliche Auge natürlich unsichtbar, aber nicht für Ihre Iriskamera.«
    Die Speziallinse in Mulchs Auge flackerte und sprühte Funken.
    »Au!«
    »'tschuldigung. Kleiner Stromstoß.«
    »Sie hätten mich wenigstens warnen können.«
    »Dafür gibt Mami Ihnen nachher einen dicken Kuss, Sie Baby. Ich dachte, Zwerge wären robust.«
    »Sind wir auch. Und wie robust, werde ich Ihnen schon zeigen, wenn ich zurückkomme.«
    Roots Stimme unterbrach das Geplänkel. »Sie werden niemandem irgendetwas zeigen, Gefangener, außer vielleicht wo in Ihrer Zelle die Toilette ist. Also, was sehen Sie?«
    Mulch blickte sich erneut im Raum um, diesmal mit Hilfe der ionensensiblen Speziallinse. Jede Kamera sandte einen schwachen Lichtstreifen aus, wie die letzten Strahlen der untergehenden Sonne. Sie trafen sich auf einem Porträt von Artemis Fowl Senior.
    »Och nö, doch nicht wieder hinter 'nem Bild!«
    Mulch hielt sein Ohr an das Glas. Nichts Elektrisches, also kein Alarm. Um ganz sicherzugehen, schnupperte er am Rahmen. Kein Plastik oder Kupfer, nur Holz, Stahl und Glas. Und ein bisschen Blei in der Farbe. Vorsichtig schob er einen Fingernagel hinter das Bild und zog. Das Bild klappte geschmeidig von der Wand zurück wie eine Tür. Dahinter befand sich ein Safe.
    »Das ist ein Safe«, sagte Foaly.
    »Weiß ich, Sie Trottel. Ich versuche mich zu konzentrieren, verdammt noch mal! Wenn Sie mir helfen wollen, verraten Sie mir die Kombination.«
    »Kein Problem. Ach, übrigens, jetzt kommt noch ein kleiner Stromschlag. Ich kündige das nur für den Fall an, dass unser Baby zum Trost am Daumen nuckeln möchte.«
    »Foaly, ich werde Sie... Auu!«
    »So. Damit haben Sie jetzt Röntgenblick.«
    Mulch starrte blinzelnd auf den Safe. Unglaublich - er konnte direkt in das Innere der Tür hineinsehen! Der gesamte Schließmechanismus trat in schattigem Relief hervor. Er hauchte seine behaarten Finger an und drehte am Rädchen. Innerhalb von Sekunden lag der Safe offen vor ihm.
    »Oh«, sagte er enttäuscht.
    »Was ist drin?«
    »Nur Menschengeld, nichts Wertvolles.«
    »Lassen Sie alles, wie es ist«, befahl Root. »Versuchen Sie es in einem anderen Raum. Los, setzen Sie sich in Bewegung!«
    Mulch nickte. Na klar, noch ein Raum. Bis es ihn erwischte. Doch etwas ließ ihm keine Ruhe. Wenn dieser Junge so clever war, warum versteckte er seinen Safe hinter einem Bild? Das war doch das reinste Klischee, total unoriginell. Nein, da war etwas faul. Irgendwie führte er sie an der Nase herum.
    Mulch schloss den Safe und schwenkte das Porträt zurück in seine ursprüngliche Position. Es schwang geschmeidig und schwerelos in den Angeln. Schwerelos... Erneut schwenkte er das Bild aus und wieder zurück.
    »Gefangener, was machen Sie da?«
    »Schnauze, Julius! Ich meine, Ruhe bitte, Commander.«
    Mulch beäugte das Profil des Rahmens. Ein wenig dicker als normal. Deutlich dicker sogar. Selbst wenn man die Halterung mit einrechnete. Fünf Zentimeter. Er fuhr mit dem Fingernagel an der dicken Papprückwand entlang und löste sie ab. Dahinter befand sich...
    »Noch ein Safe!«
    Kleiner als der andere und offensichtlich maßgefertigt.
    »Foaly, bei dem hier sehe ich gar nichts.«
    »Bleiverkleidet. Jetzt sind Sie an der Reihe, Einbrecherkönig. Zeigen Sie mal, was Sie können.«
    »Typisch«, grummelte Mulch und legte das Ohr an den kalten Stahl.
    Er drehte versuchsweise am Rädchen. Saubere Arbeit. Das Klicken wurde vom Blei gedämpft, er würde sich konzentrieren müssen. Das Gute daran war, dass ein so schmales Ding höchstens drei Zuhaltungen haben konnte.
    Mit angehaltenem Atem drehte Mulch an dem

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