Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Artemis Fowl

Artemis Fowl

Titel: Artemis Fowl Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eoin Colfer
Vom Netzwerk:
Empfang.«
    »Sollten Sie nicht Ihre Runde machen?«
    Kurzes Schweigen. »Tue ich doch, Artemis. Bin an der Haupttreppe, auf dem Weg zum Saferaum. Ich winke Ihnen gerade zu.«
    Artemis schaltete auf die Kameras über dem Treppenabsatz. Nichts, egal aus welchem Winkel. Kein winkender Diener. Er starrte auf die Monitore und zählte leise... Da! Alle zehn Sekunden ein leichtes Zucken. Auf allen Bildschirmen.
    »Eine Schleife!«, rief er und sprang von seinem Stuhl auf. »Sie haben uns auf eine Bildschleife geschaltet!«
    Über den Lautsprecher hörte er, wie Butlers Schritte sich beschleunigten. »Der Saferaum!«
    Artemis rutschte der Magen in die Knie. Ausgetrickst! Er, Artemis Fowl, hatte sich austricksen lassen, obwohl er gewusst hatte, dass sie es versuchen würden. Unvorstellbar! Es war reine Arroganz von ihm gewesen, er hatte sich von seiner eigenen Arroganz blenden lassen, und nun konnte es sein, dass der ganze Plan in die Luft flog.
    Er schaltete das Walkie-Talkie auf Juliets Frequenz. Was für ein Jammer, dass er die Haussprechanlage abgeschaltet hatte, aber sie funktionierte nicht auf einer Geheimfrequenz.
    »Juliet?«
    »Auf Empfang.«
    »Wo bist du gerade?«
    »In der Küche. Ich ruiniere mir die Nägel an dieser Gemüsereibe.«
    »Lass es, Juliet. Sieh nach der Gefangenen.«
    »Aber, Artemis, dann werden die Möhrenstifte ganz trocken!«
    »Ich sagte, lass es!«, brüllte Artemis. »Lass alles fallen und sieh nach der Gefangenen!«
    Gehorsam ließ Juliet alles fallen, einschließlich des Walkie-Talkies. Jetzt würde sie wieder tagelang schmollen. Egal, er hatte Wichtigeres zu tun, als sich Sorgen um das angeschlagene Ego eines Teenies zu machen.
    Artemis drückte auf den Hauptschalter des computergesteuerten Überwachungssystems. Seine einzige Chance, die Schleife zu löschen, bestand in einem kompletten Neustart. Nach mehreren quälenden Minuten, in denen nur Schnee zu sehen war, erwachten die Monitore mit einem Zucken wieder zum Leben. Die Dinge waren nicht so, wie noch vor wenigen Augenblicken gedacht.
    Im Saferaum befand sich ein groteskes Ding , das offenbar das Geheimfach entdeckt hatte, und nicht nur das: Es hatte es auch geschafft, das Spezialschloss zu knacken. Bemerkenswert. Doch Butler hatte alles im Griff. Er schlich sich von hinten an die Kreatur heran, und innerhalb weniger Sekunden würde sich der Eindringling bäuchlings auf dem Teppich wiederfinden.
    Dann wandte Artemis seine Aufmerksamkeit Holly zu. Die Elfe hatte wieder begonnen, ihr Bett in den Boden zu rammen. Wieder und wieder ließ sie das Gestell herunterknallen, als könnte sie damit...
    Da traf es Artemis wie der Schwall aus einer Wasserkanone: Wenn Holly es irgendwie geschafft hatte, eine Eichel ins Haus zu schmuggeln, dann würde ein Quadratzentimeter Erdboden ausreichen. Und wenn Juliet die Tür auflassen würde...
    »Juliet!«, brüllte er in das Walkie-Talkie. »Juliet! Geh nicht da rein!«
    Doch es war zwecklos. Das Walkie-Talkie des Mädchens lag summend auf dem Küchenfußboden, und Artemis konnte nur hilflos zusehen, wie Butlers Schwester wütend vor sich hin grummelnd auf die Zellentür zuging.
     
    * * *
     
    »Der Saferaum!«, rief Butler aus und begann zu laufen. Instinktiv wäre er am liebsten aus vollem Rohr schießend hineingestürmt, doch sein Verstand trat rechtzeitig auf die Bremse. Die Ausrüstung der Unterirdischen war seiner definitiv überlegen, und er wusste nicht, wie viele Waffen in diesem Moment von der anderen Seite her auf die Tür gerichtet waren. Nein, in dieser Situation war eindeutig Vorsicht die größte Tugend.
    Er legte die flache Hand gegen die Tür, um zu spüren, ob sie vibrierte. Nichts. Also keine Maschinen. Dann schloss er die Finger um den Knauf und drehte ihn vorsichtig. Mit der anderen Hand zog er seine SIG SAUER aus dem Schulterhalfter. Die Zeit war zu knapp, um das Betäubungsgewehr zu holen; diesmal würde er töten müssen.
    Die Tür schwang geräuschlos auf, wie Butler es erwartet hatte; schließlich hatte er eigenhändig sämtliche Scharniere im Haus geölt. Vor ihm stand... Nun ja, um ehrlich zu sein, wusste Butler nicht so recht, was es war. Obwohl es absurd klang, hätte er schwören können, dass er nichts anderes vor sich hatte als einen riesigen, bebenden...
    Und dann explodierte das Ding und sprengte dem armen Diener eine gewaltige Ladung Tunnelabfall um die Ohren. Butler war, als donnerten hundert Vorschlaghammer gleichzeitig auf ihn ein, dann riss die Druckwelle ihn von

Weitere Kostenlose Bücher