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Artemis Fowl

Artemis Fowl

Titel: Artemis Fowl Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eoin Colfer
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Unterstützung.«
    Der Commander wandte sich zu Foaly um. »Stimmt das?«
    »Sieht so aus. Die Nachricht ist gerade über die Außenleitung gekommen. Das ist jetzt Cudgeons Veranstaltung. Er hat dem Rat von der Lösegeldforderung erzählt und davon, dass Sie Mister Diggums aus dem Knast geholt haben. Sie wissen ja, wie empfindlich die Ältesten sind, wenn es um Gold geht.«
    Root verschränkte die Arme vor der Brust. »Man hat mich vor dir gewarnt, Cudgeon. Es hieß, du würdest mir in den Rücken fallen. Ich wollte es nicht glauben, aber offenbar war ich zu dumm.«
    »Hier geht es nicht um uns, Julius, sondern um den Erfolg der Mission. Das, was sich in dem Käfig befindet, ist unsere größte Chance.«
    »Und, was ist in dem Käfig? Nein, sag's nicht. Die einzige andere nichtmagische Kreatur in Erdland. Und der erste Troll seit mehr als hundert Jahren, den wir lebend gefangen haben.«
    »Stimmt. Genau das richtige Wesen, um unseren Gegner rauszujagen.«
    Roots Wangen glühten vor Anstrengung, seine Wut unter Kontrolle zu halten. »Ich kann nicht glauben, dass du das auch nur in Erwägung ziehst.«
    »Im Grunde ist es doch dieselbe Idee, die du auch hattest, Julius.«
    »Nein, ist es nicht. Mulch Diggums ist freiwillig gegangen. Er kannte die Risiken.«
    » Kannte? Ist Diggums tot?«
    Root rieb sich erneut die Augen. »Ja, es sieht so aus. Ein Tunneleinsturz.«
    »Das beweist nur, dass ich Recht habe. Ein Troll lässt sich nicht so leicht ausschalten.«
    »Du meine Güte, so hirnlos, wie die sind! Wie soll ein Troll denn den Befehlen folgen?«
    Cudgeon lächelte mit neu erwachendem Selbstvertrauen. »Welchen Befehlen? Wir lassen ihn einfach auf das Haus los und bringen uns in Deckung. Die Menschenwesen werden uns auf Knien anflehen, reinzukommen und sie zu retten, das garantiere ich dir.«
    »Und was ist mit meinem Officer?«
    »Der Troll wird längst wieder hinter Schloss und Riegel sein, bevor Captain Short in irgendeiner Weise gefährdet wird.«
    »Und das kannst du garantieren?«
    Cudgeon zögerte. »Ich bin... Der Rat ist bereit, dieses Risiko einzugehen.«
    »Politik«, schnaubte Root verächtlich. »Für dich ist das alles doch bloß Politik, Cudgeon. Eine hübsche Feder an deinem Hut auf dem Weg zu einem Sitz im Rat. Du machst mich krank.«
    »Wie dem auch sei, wir werden diese Strategie befolgen. Der Rat hat mich zum Stellvertretenden Commander ernannt. Und da du offensichtlich nicht in der Lage bist, die persönlichen Dinge beiseite zu lassen, geh mir aus dem Weg.«
    Root trat zur Seite. »Keine Sorge, Commander . Mit dieser Schlächterei will ich nichts zu tun haben. Die Ehre überlasse ich dir.«
    Cudgeon setzte seine aufrichtigste Miene auf. »Julius, egal, was du denkst, mir liegen nur die Interessen des Erdvolks am Herzen.«
    »Vor allem die einer ganz bestimmten Person«, schnaubte Root.
    Cudgeon spielte den Verschnupften. »Ich höre mir das nicht länger an. Jede Sekunde, die ich mit dir spreche, ist eine verlorene Sekunde.«
    Da blickte Root ihm direkt in die Augen. »Das macht dann, alles in allem, gut sechshundert verlorene Jahre, was, mein Freund ?«
    Cudgeon antwortete nicht. Was sollte er auch sagen? Ehrgeiz hatte seinen Preis, und dieser Preis hieß Freundschaft.
    Entschlossen drehte er sich zu seiner Einheit um, einer verschworenen Gruppe handverlesener Feenmänner. »Bringt den Käfig rüber in die Auffahrt. Und lasst den Troll erst raus, wenn ich den Befehl dazu gebe.« Schnurstracks marschierte er an Root vorbei und vermied es tunlichst, seinen einstigen Freund anzusehen.
    Doch Foaly ließ ihn nicht so einfach davonkommen. »Hey, Cudgeon.«
    Einen solchen Tonfall konnte der Stellvertretende Commander nicht hinnehmen, nicht an seinem ersten Tag im Dienst. »Passen Sie auf, was Sie sagen, Foaly. Niemand ist unersetzlich.«
    Doch der Zentaur lachte nur in sich hinein. »Sehr richtig. Das ist das Dumme an der Politik: Man hat nur einen Versuch.«
    Gegen seinen Willen wurde Cudgeon nun doch ein wenig neugierig.
    »Wenn ich an Ihrer Stelle wäre«, fuhr Foaly fort, »und nur eine Chance hätte, eine einzige Chance, einen Platz im Rat für meinen Hintern zu reservieren, dann würde ich meine Zukunft ganz bestimmt nicht in die Hände eines Trolls legen.«
    Da verpuffte Cudgeons frisch erwachtes Selbstvertrauen, und eine schweißschimmernde Blässe breitete sich auf seinem Gesicht aus. Nervös fuhr er sich über die Stirn und eilte hinter dem davonschwebenden Käfig her.
    »Bis morgen«, rief

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