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Artemis Fowl

Artemis Fowl

Titel: Artemis Fowl Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eoin Colfer
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Commander Cudgeon. »Der Ring ist befestigt, Sir.«
    Cudgeon nickte. »Gut. Sind Sie sicher, dass er dicht ist, Captain? Ich will nicht, dass der Troll an der falschen Seite herauskommt.«
    »Keine Sorge, Chef. Dichter verschlossen als die Goldtruhe eines Schrats. Dichter als die Stinkblase eines -«
    »Schon gut, Captain«, unterbrach Cudgeon ihn hastig, bevor der Feenmann seine anschaulichen Metaphern weiterspinnen konnte.
    Der Gleitkäfig neben ihnen bebte so heftig, dass der Container fast von seinem Luftkissen stürzte.
    »Wir sollten die Kiste jetzt lieber sprengen, Commander. Wenn wir den Kerl nicht bald da rauslassen, kratzen meine Jungs die ganze nächste Woche die Seh-«
    »Ist gut, Captain, ist gut. Sprengen Sie, Himmel noch mal.«
    Cudgeon eilte hinter die Schutzwand und kritzelte eine Notiz auf den LCD-Bildschirm seines Palmtops. Memo: Männer daran erinnern, sich in ihrer Ausdrucksweise zu mäßigen. Schließlich war er jetzt Commander .
    Der unflätige Captain marschierte derweil zum Fahrer des Gleitkäfigs. »Spreng das Ding, Chix. Spreng die Tür aus ihren verdammten Angeln.«
    »Jawoll, Sir. Aus ihren verdammten Angeln. Ist gebongt.«
    Cudgeon knirschte mit den Zähnen. Morgen würde er die ganze Mannschaft zusammentrommeln, gleich als Erstes. Bis dahin hätte er auch das Rangabzeichen eines Commanders auf seinem Revers. Angesichts der dreifachen Eichel würde wohl selbst ein Feenmann seine Worte etwas vorsichtiger wählen.
    Chix zog sich die Splitterschutzbrille vor die Augen, obwohl die Fahrerkabine eine Windschutzscheibe aus Quarz besaß. Aber die Brille war einfach cool. Die Mädels fuhren voll drauf ab - zumindest bildete er sich das ein. In seiner Vorstellung war er ein zu allem entschlossener Draufgänger. Typisch Feenmann: Hielt sich für unwiderstehlich, bloß weil er ein paar Flügel hatte. Doch Chix Verbils unglückselige Versuche, die Damenwelt zu beeindrucken, gehören ebenfalls in eine andere Geschichte. Hier hat er nur eine einzige Aufgabe, nämlich den Zündknopf zu drücken.
    Was er auch tat, und zwar mit theatralischer Geste.
    Zwei Dutzend kontrollierte Sprengsätze detonierten in ihren Kammern und jagten die dazugehörigen Metallzylinder mit einer Geschwindigkeit von eintausendsechshundert Stundenkilometern aus ihrer Halterung. Beim Einschlag zerstörte jeder Bolzen den Kontaktbereich plus die umgebenden fünfzehn Zentimeter Wand und sprengte somit die Tür aus ihren verdammten Angeln, wie der Captain es auszudrücken beliebte.
    Nachdem die Staubwolke sich verzogen hatte, kurbelten die Trollwächter die Tür des Käfigs hoch und begannen mit der flachen Hand gegen die Seitenwände zu hämmern.
    Cudgeon spähte hinter der Schutzwand hervor. »Alles klar, Captain?«
    »Momentchen, Commander. Chix? Wie sieht's aus?«
    Chix warf einen Blick auf den Monitor in seiner Kabine.
    »Er bewegt sich. Der Krach macht ihn nervös. Jetzt fährt er die Krallen aus. Mann, ist das ein Riesenvieh! Ich möchte nicht an der Stelle dieser Tussi von der Aufklärung sein, wenn sie dem Kerl hier über den Weg läuft.«
    Cudgeon verspürte eine kurze Anwandlung von Schuldgefühlen, die er jedoch mit seinem bevorzugten Tagtraum verscheuchte: der Vision, wie er sich in einen der beigefarbenen Velourssessel im Rat sinken ließ.
    Der Käfig schwankte bedrohlich, so dass Chix beinahe von seinem Sitz gefallen wäre, doch er klammerte sich fest wie ein Rodeoreiter. »Wow! Jetzt legt er los. Waffen in Schussbereitschaft, Jungs. Ich habe so eine Ahnung, dass wir bald einen Hilferuf hören werden.«
    Cudgeon hielt es nicht für nötig, seine Waffe schussbereit zu machen. Das überließ er lieber dem Fußvolk. Als Stellvertretender Commander war er zu wichtig, um in einer Ungewissen Situation ein Risiko einzugehen. Für das Wohl des Erdvolks war es besser, dass er sich aus der Gefahrenzone heraushielt.
     
    * * *
     
    Butler rannte die Treppe hinunter, vier Stufen auf einmal nehmend. Es war vermutlich das erste Mal, dass er Master Artemis in einer Krisensituation im Stich ließ, doch Juliet gehörte schließlich zur Familie, und es war offensichtlich, dass mit seiner kleinen Schwester etwas nicht stimmte. Diese Elfe musste irgendetwas zu ihr gesagt haben, dass Juliet in dieser Zelle saß und kicherte. Butler befürchtete das Schlimmste. Er wusste nicht, wie er weiterleben sollte, falls Juliet etwas zustieß.
    Er spürte, wie ein Schweißtropfen über seinen rasierten Schädel rann. Die Geschichte wurde immer

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