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Artus-Chroniken 2. Der Schattenfürst

Artus-Chroniken 2. Der Schattenfürst

Titel: Artus-Chroniken 2. Der Schattenfürst Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bernard Cornwell
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Arthur.
    »Guinevere wird sich freuen«, sagte Gwenhwyvach. »Und ich auch.« Sie lachte und rappelte sich auf die Füße. »Heute nacht«, sagte sie, »wenn der Mond hereingeploppt kommt.«
    Dann ging sie mit ihren Hunden davon. Dabei kicherte sie und machte sogar ein paar linkische Tanzschritte. »Plopp!« rief sie laut, und die Hunde tanzten um sie herum, als sie den grasbewachsenen Hang hinunterhüpfte.
    »Ist sie verrückt?« fragte ich Arthur.
    »Verbittert, glaube ich.« Er beobachtete die rundliche Gestalt, die schwerfällig den Hügel hinablief. »Aber sie wird uns einlassen, Derfel. Sie wird uns einlassen.« Er lächelte, beugte sich vor und pflückte eine Handvoll Kornblumen vom Rain des Kornfelds. Er ordnete sie zu einem kleinen Strauß und sah mich verschämt lächelnd an. »Für Guinevere«, erklärte er mir. »Heute nacht.«
    Als der Abend dämmerte, kamen die Schnitter nach getaner Arbeit von den Feldern herein, und die Wachen stiegen auf ihrer langen Leiter vom Dach herunter. Die Feuerbecken in der Arkade wurden mit frischem Holz gefüllt, das in Brand gesteckt wurde, doch ich erriet, daß die Feuer eher zur Beleuchtung des Palastes dienten, denn als Warnung vor dem Herannahen des Feindes. Die Schwingen der Möwen, die landeinwärts zu ihren Nestern flogen, wurden von der untergehenden Sonne so rosig gefärbt wie die Winden, die sich um die Brombeeren rankten.
    Hinten im Wald legte Arthur seine Schuppenrüstung an. Er schnallte Excalibur über den sanften Schimmer des Metalls und warf sich dann einen schwarzen Mantel um die Schultern. Es geschah nur selten, daß er einen schwarzen Mantel trug, weil er die weißen bevorzugte; bei Nacht aber trug ein dunkler Umhang dazu bei, daß wir wirklich fast unsichtbar waren. Den schimmernden Helm würde er, um dessen prächtige Helmzier aus weißen Gänsefedern zu verbergen, unter dem Mantel tragen.
    Zehn seiner Reiter sollten im Wald zurückbleiben. Ihre Aufgabe war es, auf den Klang von Arthurs Silberhorn zu warten und dann einen Angriff gegen die Schlafhütten der Speerkämpfer zu reiten. Die schweren Rösser und ihre gewappneten Reiter, die gewaltig und geräuschvoll aus der Nacht hervorbrachen, würden genügen, um alle Wachen, die sich unserem Rückzug entgegenzustellen wagten, in Panik zu versetzen. Das Horn, hoffte Arthur, würde erst ertönen, wenn wir sowohl Gwydre als auch Guinevere gefunden hatten und zum Rückzug bereit waren.
    Wir anderen würden den langen Weg zur Westseite des Palastes wagen, von wo aus wir durch die Schatten der Küchengärten zur Kellertür vordringen konnten. Falls Gwenhwyvach ihr Versprechen nicht einhalten sollte, würden wir zur Vorderseite des Palastes laufen, die Wachen töten und durch einen der Fensterläden auf der Terrasse ins Haus einbrechen müssen. Einmal innerhalb der Villa müßten wir jeden Speerkämpfer töten, den wir fanden.
    Nimue würde uns begleiten. Als Arthur mit seiner Einweisung für uns fertig war, erklärte sie uns, daß Dinas und Lavaine im Gegensatz zu Merlin und dem alten Iorweth gar keine richtigen Druiden seien, warnte uns aber, daß die silurischen Zwillinge über einige seltsame Kräfte verfügten und wir uns auf ihre Magie gefaßt machen müßten. Sie hatte den ganzen Nachmittag damit verbracht, in den Wäldern herumzustöbern, und hob nunmehr einen zum Bündel zusammengefaßten Mantel hoch, in dem es, als sie ihn hochhielt, zu rumoren schien, und dieser unheimliche Anblick ließ meine Männer ihre Speerspitzen berühren. »Ich habe hier Dinge, mit denen ich ihre Magie zunichte machen kann«, erklärte sie uns. »Aber seid vorsichtig.«
    »Und ich will Dinas und Lavaine lebend!« warnte ich meine Männer.
    Gerüstet und gewappnet warteten wir – vierzig Mann in Stahl, Eisen und Leder. Wir warteten, während die Sonne sank und der Vollmond der Isis wie ein großer, runder Silberball aus dem Meer emporstieg. Nimue wirkte ihre Zaubersprüche, und einige von uns beteten. Arthur saß schweigend da, beobachtete mich aber, als ich eine kleine Goldlocke aus meinem Beutel nahm. Ich küßte die noch immer leuchtendblonde Strähne, drückte sie kurz an meine Wange und knotete sie dann um Hywelbanes Heft. Ich spürte, wie mir eine Träne über die Wange rollte, als ich an meine Kleine in ihrem Schattenkörper dachte; doch heute nacht würde ich, so mir die Götter halfen, Dian endlich Frieden bringen.

    I ch setzte den Helm auf, schloß die Wangenstücke und warf die Wolfsrute über meine Schulter

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