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Artus-Chroniken 3. Arthurs letzter Schwur

Artus-Chroniken 3. Arthurs letzter Schwur

Titel: Artus-Chroniken 3. Arthurs letzter Schwur Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bernard Cornwell
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wissen, daß nur weniger als einhundert davon erstklassige Speerkämpfer waren. Vierzig der restlichen Männer gehörten zur Landwehr der Stadt, sechsunddreißig waren zwar schlachtgewohnte Krieger, die Caer Cadarn oder den Palast von Durnovaria bewacht hatten, aber die meisten von ihnen waren alt und langsam geworden, und einhundertundzehn waren unerfahrene Jungmänner. Meine siebzig erfahrenen Speerkämpfer und Argantes zwölf Schwarzschilder gehörten zu den besten Kriegern von Britannien, und wenn ich auch nicht bezweifelte, daß die sechsunddreißig Veteranen noch sehr nützlich waren und die Jungmänner sich durchaus als tüchtig erweisen konnten, war das Ganze immer noch eine erbärmlich kleine Truppe zum Schutz unserer einhundertundvierzehn Frauen und neunundsiebzig Kinder. Aber wenigstens hatten wir reichlich Proviant und Wasser, denn wir besaßen sieben kostbare Wagenladungen, und an den Hügelhängen von Mynydd Baddon gab es drei sprudelnde Quellen. Am Abend jenes ersten Tages hatten wir die Feinde gezählt. Im Tal befanden sich ungefähr dreihundertsechzig Sachsen und auf dem Gelände nördlich von uns mindestens weitere achtzig Speerkämpfer. Das genügte, um uns auf Mynydd Baddon festzuhalten, doch es genügte vermutlich nicht, um uns anzugreifen. Jede der drei Flanken des flachen, baumlosen Gipfels maß dreihundert Schritt in der Länge, insgesamt also viel zuviel Verteidigungsfläche für meine kleine Truppe, doch wenn der Feind uns tatsächlich angriff, würden wir ihn schon von weitem kommen sehen und ich hätte noch Zeit, die Speerkämpfer für ihren Sturm umzugruppieren. Ich schätzte, daß ich selbst zwei bis drei gleichzeitigen Angriffen standhalten konnte, denn die Sachsen würden einen extrem steilen Hang erklimmen müssen und meine Männer würden ausgeruht sein; doch wenn die Zahl der Feinde noch weiter anwuchs, würde ich bezwungen werden, das war mir klar. Ich betete darum, daß die Sachsen nichts weiter als eine außergewöhnlich starke Furage-Horde waren und daß sie, sobald sie Aquae Sulis und sein Flußtal nach all den Lebensmitteln durchkämmt hatten, die sie finden konnten, zu Aelle und Cerdic zurückkehren würden.
    Der folgende Morgen zeigte, daß sich die Sachsen noch immer im Tal aufhielten, wo sich der Rauch ihrer Feuer mit dem Dunst über dem Fluß
    mischte. Als sich der Dunst lichtete, sahen wir, daß sie Bäume fällten, um Hütten zu bauen – ein niederschmetternder Beweis dafür, daß sie dort zu bleiben gedachten. Meine eigenen Männer waren an den Berghängen damit beschäftigt, all die kleinen Weißdornsträucher und Birkenschößlinge zu schlagen, die einem angreifenden Feind Deckung bieten konnten. Sie schleppten die Büsche und kleinen Bäume auf die Kuppe hinauf und stapelten sie als provisorische Brustwehr auf dem Wall der Alten auf. Weitere fünfzig Mann hatte ich auf den Hügel nördlich des Sattels geschickt, wo sie Brennholz schlugen, das wir mit einem der Ochsenkarren, den wir vorher entladen hatten, zu uns heraufschafften. Jene Männer brachten genügend Holz mit zurück, daß
    auch wir uns eine langgestreckte Hütte bauen konnten, obwohl unsere Hütte – im Gegensatz zu den Behausungen der Sachsen, die mit Stroh oder Grassoden gedeckt waren – kaum mehr als eine klapprige Konstruktion aus unbehauenen Baumstämmen, die sich zwischen vier unserer Wagen erstreckte und primitiv mit Zweigen gedeckt war. Immerhin bot sie Platz genug für unsere Frauen und Kinder. Während der ersten Nacht hatte ich zwei meiner Speerkämpfer nach Norden geschickt. Beide waren sie listige, kleine Gauner aus dem Kreis der unerprobten Jungmänner, und jedem befahl ich, sich nach Corinium durchzuschlagen und Arthur von unserer Not zu berichten. Ich bezweifelte, daß er uns helfen konnte, aber wenigstens würde er wissen, was geschehen war. Den ganzen folgenden Tag hindurch fürchtete ich, die beiden jungen Männer wiederzusehen, wie sie als gefesselte Gefangene von einem sächsischen Reiter hinter sich hergeschleppt wurden, aber sie waren verschwunden. Später erfuhr ich, daß sie überlebt und Corinium sicher erreicht hatten.
    Die Sachsen bauten ihre Hütten, während wir immer mehr Dornsträucher und Büsche auf unseren flachen Wall schichteten. Kein einziger Feind näherte sich uns, und wir zogen nicht aus, um sie herauszufordern. Ich teilte den Gipfel in Abschnitte ein und ordnete jedem Abschnitt einen Trupp Speerkämpfer zu. Meine siebzig erfahrenen Krieger, die besten meines

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