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Artus-Chroniken 3. Arthurs letzter Schwur

Artus-Chroniken 3. Arthurs letzter Schwur

Titel: Artus-Chroniken 3. Arthurs letzter Schwur Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bernard Cornwell
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kleinen Heeres, bewachten jenen Teil der Wälle, der südwärts den Feinden zugewandt lag. Aus meinen Jungmännern bildete ich zwei Gruppen, je eine zu beiden Seiten der erfahrenen Kämpen; dann beauftragte ich die zwölf Schwarzschilde, unterstützt von der Landwehr und den Wachen von Caer Cadarn und Durnovaria, mit der Verteidigung der Nordseite des Hügels. Der Führer der Schwarzschilde war ein narbenbedeckter roher Kerl namens Niall, ein Veteran von hundert Ernteräubereien, dessen Finger voller Kriegerringe steckten, und dieser Niall rammte sein eigenes, provisorisches Banner in den Rasen des Nordwalls. Es war nichts weiter als ein seiner Zweige beraubter Birkenschößling mit einem schwarzen Mantel an seiner Spitze, aber es war etwas Wildes und wunderbar Trotziges an dieser zerlumpten Irenflagge.
    Ich hoffte immer noch, entkommen zu können. Die Sachsen mochten im Flußtal Hütten bauen, aber das hochgelegene Gelände im Norden lockte mich auch weiterhin, und so ritt ich am zweiten Nachmittag über den Talsattel unterhalb von Nialls Feldzeichen auf den Gipfel des Hügels gegenüber. Ein weites, leeres Moorgebiet breitete sich unter den dahinjagenden Wolken aus. Eachern, ein erfahrener Krieger, dem ich den Befehl über eine der Jungmann-Gruppen gegeben hatte, die auf dem Gipfel Holz schlugen, kam und blieb neben meiner Stute stehen. Als er sah, daß ich auf das leere Moor hinausstarrte, erriet er, woran ich dachte. Und spie aus. »Diese Bastarde sind da draußen«, erklärte er mir.
    »Seid Ihr sicher?«
    »Sie kommen und gehen, Lord. Immer nur Reiter.« Er hielt eine Axt in der Rechten und deutete damit auf ein Tal, das nordwestlich des Moores verlief. Das kleine Tal war dicht mit Bäumen bewachsen, von denen wir aber nur die belaubten Wipfel sehen konnten. »Unter den Bäumen da verläuft ein Weg«, erläuterte mir Eachern, »und genau da unten lauern sie.«
    »Der Weg muß nach Glevum führen«, sagte ich.
    »Zuerst führt er zu den Sachsen«, gab Eachern zurück. »Die sind da unten, diese Bastarde. Ich habe ihre Äxte gehört.«
    Das bedeutete vermutlich, daß der Weg im Tal mit gefällten Bäumen blockiert worden war. Ich fühlte mich immer noch versucht. Wenn wir den Proviant vernichteten und alles zurückließen, was unseren Marsch behindern konnte, konnten wir den Belagerungsring der Sachsen vielleicht durchbrechen und Arthurs Heer erreichen. Den ganzen Tag nagte mein Gewissen an mir, denn meine Pflicht lag eindeutig bei Arthur, und je länger ich auf Mynydd Baddon in der Falle saß, desto schwieriger wurde seine Aufgabe. Ich fragte mich, ob wir das Moorgebiet bei Nacht durchqueren konnten. Es war Halbmond, also hell genug für den Weg, und wenn wir uns beeilten, würden wir der Hauptkriegshorde der Sachsen mit Sicherheit entkommen. Wir würden vielleicht von einer Handvoll sächsischer Reiter belästigt werden, aber mit denen wurden meine Speerkämpfer schon fertig. Nur – was lag hinter diesem Moor? Hügelland, das stand fest, und zweifellos von Flüssen durchzogen, die durch die jüngsten Regenfälle Hochwasser führten. Ich brauchte eine Straße, ich brauchte Furten und Brücken, ich brauchte Tempo, sonst würden die Kinder zurückbleiben, die Speerkämpfer würden zurückbleiben, um die Kinder zu beschützen, und plötzlich würden die Sachsen über sie herfallen wie Wölfe, die eine Herde Schafe verfolgen. Ich konnte mir vorstellen, von Mynydd Baddon zu entkommen, aber ich konnte mir nicht vorstellen, wie wir die vielen Meilen zwischen uns und Corinium zurücklegen sollten, ohne den Klingen der Feinde zum Opfer zu fallen.
    Gegen Abend wurde mir die Entscheidung aus der Hand genommen. Ich erwog immer noch, nach Norden durchzubrechen, und hoffte, den Feind in dem Glauben lassen zu können, wir seien noch auf Mynydd Baddon, indem wir alle Feuer auf dem Gipfel brennen ließen, doch in der Abenddämmerung dieses zweiten Tages trafen tatsächlich noch mehr Sachsen ein. Sie kamen von Nordosten, von Corinium her, und einhundert von ihnen zogen auf das Moorgebiet, das ich durchqueren wollte, und anschließend nach Süden, um meine Holzfäller aus den Wäldern, über den Sattel und nach Mynydd Baddon zurückzujagen. Jetzt saßen wir endgültig in der Falle.
    An jenem Abend saß ich mit Ceinwyn an einem Feuer. »Dies erinnert mich an den Abend auf Ynys Mon«, sagte ich.
    »Das dachte ich auch«, bestätigte sie.
    Das war der Abend, an dem wir den Kessel von Clyddno Eiddyn entdeckt hatten. Damals hatten wir

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