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Artus-Chroniken 3. Arthurs letzter Schwur

Artus-Chroniken 3. Arthurs letzter Schwur

Titel: Artus-Chroniken 3. Arthurs letzter Schwur Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bernard Cornwell
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muß er sich wohl gesagt haben.
    »Ist das alles, was Ihr Tewdric versprochen habt, Lord?« fragte ich Arthur argwöhnisch. Ich dachte dabei an Meurigs Forderung nach Dumnonias Thron und Arthurs Sehnsucht, dieser Verantwortung ledig zu werden.
    »Diese Verträge enthalten immer ein paar Einzelheiten, über die man sich keine Sorgen zu machen braucht«, gab Arthur obenhin zurück.
    »Aber ich habe versprochen, Sansum freizulassen. Er ist jetzt Bischof von Dumnonia! Und wieder Mitglied des Kronrats. Darauf hat Tewdric bestanden. Jedesmal, wenn ich unseren guten Bischof in Grund und Boden rammte, steckte er die Nase wieder aus dem Dreck.« Er lachte.
    »Ist das alles, was Ihr versprochen habt, Lord?« fragte ich abermals, immer noch mißtrauisch.
    »Ich habe genug versprochen, um sicherzustellen, daß Gwent uns zu Hilfe kommen wird, Derfel«, erklärte Arthur energisch, »und sie haben sich dafür verpflichtet, in zwei Tagen mit sechshundert erstklassigen Speerkämpfern hier zu sein. Selbst Agricola fand, er sei noch nicht zu alt zum Kämpfen. Erinnert Ihr Euch an Agricola, Derfel?«
    »Selbstverständlich erinnere ich mich an ihn, Lord«, gab ich zurück. Agricola, Tewdrics einstiger Kriegsherr, war inzwischen zwar ziemlich alt, gehörte aber immer noch zu den berühmtesten Kriegern von Britannien.
    »Sie kommen alle zusammen aus Glevum.« Arthur deutete nach Westen, wo die Straße nach Glevum im Flußtal auftauchte. »Und wenn sie kommen, werde ich mich ihm mit meinen Männern anschließen, und dann werden wir gemeinsam direkt im Tal angreifen.« Er stand auf dem Wall und starrte ins Tal hinab, in Gedanken jedoch sah er weder die Felder, die Straßen und die im Wind wogenden Halme noch die Gräber des römischen Friedhofs, sondern die Schlacht, die sich vor seinen Augen entfaltete. »Anfangs werden die Sachsen verwirrt sein«, fuhr er fort, »doch schließlich wird die Masse der Feinde diese Straße entlanglaufen.« Er zeigte auf die Römerstraße unmittelbar unterhalb von Mynydd Baddon hinab. »Und Ihr, mein Lord König –« er verneigte sich vor Cuneglas –, »und Ihr, Derfel –« er sprang von dem niedrigen Wall herab und stieß mir einen Finger in den Bauch – »werdet sie auf der Flanke angreifen. Direkt den Hang hinab und in ihre Schilde hinein! Wir werden uns mit Euch vereinigen.« Er bog die Hand, um uns zu zeigen, wie seine Truppen sich um die Nordflanke der Sachsen herumziehen würden. »Und dann werden wir sie zum Fluß treiben.«
    Arthur würde von Westen kommen, während wir vom Norden her angreifen sollten. »Und die werden nach Osten entkommen«, sagte ich enttäuscht.
    Arthur schüttelte den Kopf »Culhwch wird morgen nordwärts marschieren, um sich mit Oengus mac Airems Schwarzschilden zu vereinigen, die in diesem Moment von Corinium herunterkommen.« Er war hochzufrieden mit sich selbst. Was kein Wunder war, denn wenn alles klappte, würden wir den Feind umzingeln und ihn anschließend abschlachten. Aber der Plan hatte so seine Tücken. Wie ich vermutete, würden wir den Sachsen, nachdem Tewdrics Männer eingetroffen waren und Oengus sich mit seinen Schwarzschilden angeschlossen hatte, an Zahl nicht mehr sehr weit unterlegen sein, doch Arthur beabsichtigte, unser Heer in drei Teile zu teilen, und wenn die Sachsen einen klaren Kopf behielten, würden sie jeden Teil einzeln vernichten können. Sobald sie jedoch in Panik gerieten, wenn unsere Attacken hart und wild zuschlugen, und wenn sie sich von Lärm, Staub und Entsetzen überwältigen ließen, würde es uns vielleicht gelingen, sie vor uns herzutreiben wie eine Rinderherde zur Schlachtbank. »Zwei Tage«, sagte Arthur, »zwei Tage nur. Betet, daß die Sachsen nichts davon erfahren, und betet, daß sie bleiben, wo sie jetzt sind«. Er rief nach Llamrei, warf einen kurzen Blick zu dem rothaarigen Speerkämpfer hinüber und ritt dann los, um sich zu Sagramor auf dem Hügelkamm hinter dem Sattel zu gesellen.
    Am Abend vor der Schlacht hatten wir alle Kreuze in unsere Schilde gebrannt. Es war ein geringer Preis für den Sieg, auch wenn es, wie ich wußte, noch nicht der volle Preis war, denn der würde in Blut bezahlt werden müssen. »Lady«, sagte ich an jenem Abend zu Guinevere, »ich glaube, morgen solltet Ihr lieber hier oben bleiben.«
    Sie und ich teilten uns ein Horn Met. Wie ich festgestellt hatte, liebte sie es, bis spät in die Nacht hinein zu diskutieren, und so hatte ich es mir angewöhnt, vor dem Schlafengehen bei ihr am Feuer zu

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