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Artus-Chroniken 3. Arthurs letzter Schwur

Artus-Chroniken 3. Arthurs letzter Schwur

Titel: Artus-Chroniken 3. Arthurs letzter Schwur Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bernard Cornwell
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sitzen. Jetzt lachte sie über meinen Vorschlag, auf Mynydd Baddon zu bleiben, während wir anderen zum Kampf hinabritten. »Ich habe Euch immer für einen sehr langweiligen Mann gehalten, Derfel«, erklärte sie mir,
    »langweilig, ungewaschen und schwerfällig. Inzwischen finde ich Gefallen an Euch, also gebt mir bitte keinen Grund zu der Annahme, ich hätte früher recht gehabt.«
    »Lady«, sagte ich flehend, »ein Schildwall ist kein Platz für eine Frau!«
    »Das Gefängnis auch nicht, Derfel. Außerdem – glaubt Ihr wirklich, daß Ihr ohne mich siegen könnt?« Sie saß im offenen Eingang der Hütte, die wir aus den Wagen und Bäumen gebaut hatten. Wir hatten ihr das gesamte Ende der Hütte als Quartier zugewiesen, und an jenem Abend hatte sie mich zu einem Abendessen aus verbranntem Rindfleisch aus den Flanken eines jener Ochsen eingeladen, welche die Wagen auf Mynydd Baddons Gipfel gezogen hatten. Inzwischen brannte unser Kochfeuer nieder, und eine Rauchsäule stieg zu den hellen Sternen empor, die sich am Himmel zeigten. Die Mondsichel stand tief über den südlichen Hügeln und hob die Silhouetten der Schildwachen aus den Schatten, die auf unseren Wällen patrouillierten. »Ich möchte es bis zum Ende miterleben«, sagte sie mit strahlenden Augen. »Mir hat seit Jahren nichts mehr so viel Freude gemacht, Derfel, seit Jahren!«
    »Das, was morgen unten im Tal geschehen wird, Lady«, sagte ich,
    »wird Euch keine Freude bereiten. Es wird eine schwere und bittere Arbeit sein.«
    »Das weiß ich.« Sie hielt inne. »Aber unsere Männer sind überzeugt, daß ich ihnen den Sieg bringen werde. Wollt Ihr ihnen, bei dieser harten Arbeit, meine Gegenwart verweigern?«
    »Gewiß nicht, Lady«, lenkte ich ein. »Aber ich bitte Euch, haltet Euch in Sicherheit!«
    Sie lächelte über die Eindringlichkeit meiner Worte. »Geht es Euch darum, daß ich überlebe, Derfel, oder eher darum, daß Arthur Euch böse sein wird, wenn mir etwas zustößt?«
    Ich zögerte. »Er könnte zornig werden, Lady«, räumte ich ein. Über diese Antwort dachte Guinevere eine Weile genußvoll nach.
    »Hat er nach mir gefragt?« wollte sie schließlich wissen.
    »Nein«, antwortete ich aufrichtig. »Kein einziges Mal.«
    Sie starrte in die glimmenden Reste des Feuers. »Vielleicht liebt er inzwischen ja Argante«, sagte sie bedrückt.
    »Ich glaube, er kann nicht mal ihren Anblick ertragen«, antwortete ich. Eine Woche zuvor hätte ich es nicht gewagt, so offen zu sein, aber Guinevere und ich waren uns inzwischen sehr viel näher gekommen.
    »Sie ist zu jung für ihn«, fuhr ich fort, »und bei weitem nicht klug genug.«
    Mit einem herausfordernden Blick in ihren vom Feuer glänzenden Augen blickte sie zu mir auf. »Klug«, sagte sie. »Früher dachte ich mal, ich wäre klug. Aber ihr haltet mich alle für eine Torin, nicht wahr?«
    »Nein, Lady.«
    »Ihr wart schon immer ein miserabler Lügner, Derfel. Deswegen wart Ihr auch nie ein guter Höfling. Ein guter Höfling muß mit einem Lächeln auf den Lippen lügen können.« Sie starrte ins Feuer. Eine sehr lange Zeit schwieg sie, und als sie dann sprach, war der gutmütige Spott völlig aus ihrer Stimme verschwunden. Vielleicht war es die bevorstehende Schlacht, die sie zu einer Wahrhaftigkeit veranlaßte, wie ich sie niemals zuvor bei ihr erlebt hatte. »Ich war eine Torin, Derfel«, sagte sie leise – so leise, daß ich mich vorbeugen mußte, um sie beim Knistern der Flammen und den Liedern meiner Männer verstehen zu können. »Ich rede mir inzwischen ein, daß es Wahnsinn war«, fuhr sie fort, »aber das war es, glaube ich, nicht. Es war nichts weiter als purer Ehrgeiz.« Wieder schwieg sie und beobachtete das flackernde Feuer.
    »Ich wollte Cäsars Weib werden.«
    »Das wart Ihr«, versicherte ich.
    Sie schüttelte den Kopf. »Arthur ist kein Cäsar. Er ist kein Tyrann, aber ich glaube, ich wollte, daß er ein Tyrann sei, irgendwie so ähnlich wie Gorfyddyd.« Gorfyddyd war Ceinwyns und Cuneglas’ Vater gewesen, ein brutaler König von Powys, Arthurs Feind und, wenn die Gerüchte zutrafen, Guineveres Liebhaber. An diese Gerüchte muß sie gedacht haben, denn sie forderte mich mit einem ruhigen, offenen Blick heraus. »Habe ich Euch jemals erzählt, daß er versucht hat, mich zu vergewaltigen?«
    »Ja, Lady«, antwortete ich.
    »Das war nicht die Wahrheit. Er hat es nicht nur versucht, er hat es getan. Oder ich habe mir eingeredet, daß es eine Vergewaltigung war.«
    Ihre Worte kamen in

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