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Artus-Chroniken 3. Arthurs letzter Schwur

Artus-Chroniken 3. Arthurs letzter Schwur

Titel: Artus-Chroniken 3. Arthurs letzter Schwur Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bernard Cornwell
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Ausdruck des Entsetzens auf meinem Gesicht. Sie lachte. »Nicht Isis, Derfel, bestimmt nicht Isis!« Es war Guineveres Isis-Verehrung gewesen, die sie in Lancelots Bett geführt und Arthur ins Elend gestürzt hatte. »Ich glaube, heute nacht werde ich zu Sulis beten«, fuhr sie fort.
    »Das scheint mir angemessener zu sein.«
    »Ich werde meine Gebete mit den Euren vereinen, Lady.« Als ich Miene machte, mich zu erheben, streckte sie die Hand aus, um mich zurückzuhalten. »Wir werden siegen, Derfel«, versicherte sie mir ernst.
    »Wir werden siegen, und alles wird anders werden.«
    Dasselbe hatten wir schon so oft gesagt, und niemals wurde etwas anders. Nun aber, bei Mynydd Baddon, wollten wir es von neuem versuchen.

    Zuschnappen ließen wir die Falle an einem Tag, der so wunderschön war, daß uns das Herz weh tat. Außerdem versprach es ein langer Tag zu werden, denn die Nächte wurden immer kürzer, und das lange Abendlicht verweilte bis tief in die Schattenstunden hinein. Am Abend vor der Schlacht hatte Arthur seine eigenen Truppen von der Höhenlinie der Hügel hinter Mynydd Baddon zurückgezogen. Er befahl den Männern, ihre Lagerfeuer brennen zu lassen, damit die Sachsen glaubten, sie befänden sich noch an Ort und Stelle; dann führte er sie gen Westen zu den Kriegern aus Gwent, die auf der Straße von Glevum näher rückten. Cuneglas’ Kämpfer verließen ebenfalls die Hügel, stiegen aber auf die Kuppe von Mynydd Baddon, wo sie mit meinen Männern zusammen warteten.
    Malaine, der Oberdruide von Powys, begab sich während der Nacht unter die Speerkämpfer. Er verteilte Eisenkraut, Elfensteine und getrocknete Mistelzweige. Die Christen versammelten sich zum Beten, obwohl ich durchaus bemerkte, daß viele von ihnen die Geschenke des Druiden akzeptierten. Ich selbst betete bei den Wällen, flehte Mithras um einen großen Sieg an, und anschließend versuchte ich zu schlafen, aber der ganze Mynydd Baddon war von Stimmengemurmel und dem monotonen Geräusch von Steinen auf Stahl erfüllt.
    Ich hatte meinen Speer schon selbst geschliffen und auch Hywelbane frisch geschärft. Vor einer Schlacht ließ ich nicht zu, daß ein Diener meine Waffen schärfte, sondern übernahm diese Aufgabe persönlich und verrichtete sie genauso besessen wie meine Männer. Nachdem ich mich vergewissert hatte, daß die Waffen so scharf waren, wie ich sie zu schleifen vermochte, legte ich mich dicht neben Guineveres Unterkunft nieder. Ich wollte schlafen, konnte die Angst vor dem Kampf in einem Schildwall jedoch nicht abschütteln. Ich hielt nach Zeichen Ausschau, fürchtete mich davor, eine Eule zu sehen, und betete abermals. Zuletzt muß ich wohl doch geschlafen haben, aber es war ein unruhiger, von Träumen zerrissener Schlaf. Es war schon so lange her, daß ich in einem Schildwall gekämpft, geschweige denn einen gegnerischen Schildwall durchbrochen hatte.
    Als ich am frühen Morgen erwachte, zitterte ich vor Kälte. Es hatte sehr stark getaut. Die Männer stöhnten und husteten, pißten und rülpsten. Der Hügel stank, denn obwohl wir Latrinen ausgehoben hatten, gab es keinen Bach, der den Schmutz davontrug. »Der Geruch und die Geräusche von Männern«, kam Guineveres ironische Stimme aus dem Dunkel ihrer Unterkunft.
    »Habt Ihr geschlafen, Lady?« erkundigte ich mich.
    »Ein wenig.« Sie kroch unter dem tief hängenden Ast hervor, der als Dach und Tür zugleich diente. »Es ist kalt.«
    »Es wird bald warm werden.«
    In ihren Mantel gewickelt, kauerte sie sich neben mich. Ihr Haar war zerzaust, ihre Augen vom Schlaf geschwollen. »Woran denkt Ihr in der Schlacht?« fragte sie mich.
    »Ans Überleben«, antwortete ich, »ans Töten, ans Siegen.«
    »Ist das Met?« fragte sie und deutete auf das Horn in meiner Hand.
    »Wasser, Lady. Met macht den Mann in der Schlacht langsamer.«
    Sie nahm das Wasser, spritzte sich etwas auf die Augen und trank den Rest. Sie war nervös, aber ich wußte, daß ich sie nicht überreden konnte, hier oben auf dem Hügel zu bleiben. »Und Arthur?« wollte sie wissen.
    »Woran denkt der in der Schlacht?«
    Ich lächelte. »An den Frieden, der auf den Kampf folgen wird, Lady. Er glaubt bei jeder Schlacht, daß es die letzte sein wird.«
    »Und dennoch«, gab sie verträumt zurück, »wird es niemals ein Ende geben.«
    »Vermutlich nicht«, stimmte ich zu, »aber bleibt in dieser Schlacht dicht bei mir, Lady. Sehr dicht.«
    »Ja, Lord Derfel«, antwortete sie spöttisch und schenkte mir darauf ein

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