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Artus-Chroniken 3. Arthurs letzter Schwur

Artus-Chroniken 3. Arthurs letzter Schwur

Titel: Artus-Chroniken 3. Arthurs letzter Schwur Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bernard Cornwell
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strahlendes Lächeln. »Und vielen Dank, Derfel.«
    Als die Sonne hinter den östlichen Hügeln heraufstieg, die Wolkenfetzen scharlachrot färbte und einen tiefen Schatten über das Tal der Sachsen warf, waren wir voll und ganz gerüstet. Feine Dunstschwaden kräuselten sich über dem Fluß und wurden verstärkt vom Rauch der Lagerfeuer, um die herum sich die Feinde mit außergewöhnlicher Energie bewegten.
    »Ob sie wohl wissen, daß wir kommen?« fragte ich.
    »Das würde ihnen das Leben noch schwerer machen«, antwortete Cuneglas grimmig, obwohl die Sachsen, so sie denn Wind von unseren Plänen bekommen haben sollten, keine sichtbaren Vorbereitungen zu treffen schienen. Kein Schildwall wurde Mynydd Baddon gegenüber errichtet, und keine Truppen marschierten zur Straße nach Glevum. Statt dessen hatte es, als die Sonne hoch genug gestiegen war, um den Dunst von den Flußufern zu vertreiben, den Anschein, als hätten sie sich schließlich entschieden, den Platz zu verlassen, und bereiteten sich auf den Abmarsch vor, wobei vorerst noch schwer zu entscheiden war, ob sie nach Westen, Norden oder Süden ziehen wollten, denn zunächst waren sie damit beschäftigt, ihre Wagen, Packpferde und Herden zusammenzuholen. Von unserem erhöhten Standpunkt aus wirkte es, als habe jemand einen Ameisenhügel mit einem Tritt ins Chaos versetzt, allmählich entwickelte sich jedoch so etwas wie Ordnung. Aelles Männer trugen ihre Bagage unmittelbar vor dem Nordtor von Aquae Sulis zusammen, während Cerdics Männer den Marsch neben ihrem Lager an der Biegung des Flusses organisierten. Eine Handvoll Hütten brannte, also hatten sie zweifellos vor, beide Lager vor dem Abmarsch niederzubrennen. Die ersten, die abzogen, war ein Trupp leicht bewaffneter Reiter, die an Aquae Sulis vorbeiritten und die Straße nach Glevum einschlugen. »Schade«, sagte Cuneglas leise. Diese Reiter erkundeten die Route, die die Sachsen einschlagen wollten, und ritten direkt in Arthurs Überraschungsangriff hinein.
    Wir warteten. Wir wollten den Hügel nicht hinabsteigen, bevor Arthurs Streitmacht deutlich in Sicht war, dann jedoch mußten wir sehr schnell marschieren, um die Lücke zwischen Aelles Männern und Cerdics Truppen zu schließen. Aelle wäre Arthurs Kampfeswut ausgeliefert, während Cerdic von meinen Speerkämpfern und Cuneglas’
    Truppen daran gehindert würde, seinem Verbündeten beizuspringen. Zahlenmäßig wären wir ihnen fast mit Sicherheit unterlegen, doch Arthur hoffte, Aelles Reihen durchbrechen und uns mit seinen Truppen zu Hilfe eilen zu können. In der Hoffnung, Oengus’ Männer auf der Römerstraße zu entdecken, warf ich einen Blick nach links, doch diese ferne Straße war immer noch leer. Wenn die Schwarzschilde nicht kamen, saßen Cuneglas und ich zwischen den beiden Hälften des Sachsenheeres fest. Ich musterte meine Männer, bemerkte, wie nervös sie waren. Sie konnten nicht ins Tal hinabsehen, denn ich hatte darauf bestanden, daß sie sich versteckt hielten, bis wir mit unserem Flankenangriff begannen. Einige hatten die Augen geschlossen, ein paar Christen knieten mit ausgebreiteten Armen auf dem Boden, während andere ihre längst schon rasiermesserscharfen Speerklingen mit Schleifsteinen schärften. Malaine, der Druide, skandierte einen Schutzzauber, Pyrlig betete und Guinevere starrte mich mit großen Augen an, als könnte sie mir vom Gesicht ablesen, was vor uns lag. Die sächsischen Kundschafter verschwanden im Westen, doch dann kamen sie plötzlich so eilig zurückgaloppiert, daß die Hufe ihrer Pferde Staubwolken aufwirbelten. An ihrem Tempo erkannten wir, daß sie Arthur entdeckt hatten, und nun, dachte ich, wird sich dieses Durcheinander von Sachsen bei den Vorbereitungen sehr schnell zu einem Schildwall aus Schilden und Speeren formieren. Ich packte den langen Eschenschaft meines Speeres, schloß die Augen und schickte ein Gebet ins Blaue hinauf, wo Bel und Mithras mir zuhörten.
    »Seht sie Euch an!« rief Cuneglas, während ich noch betete, und als ich die Augen öffnete, entdeckte ich, daß Arthurs Angriff bereits das ganze Westende des Tales, erfüllte. Die Sonne schien ihnen ins Gesicht und glänzte auf Hunderten von blanken Klingen und polierten Helmen. Im Süden, unten am Fluß, sprengten Arthurs Reiter voraus, um die Brücke südlich von Aquae Sulis zu grobem, während die Truppen von Gwent in einer breiten Reihe quer über die Mitte des Tales marschierten. Tewdrics Männer trugen römische Rüstungen,

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