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Artus-Chroniken 3. Arthurs letzter Schwur

Artus-Chroniken 3. Arthurs letzter Schwur

Titel: Artus-Chroniken 3. Arthurs letzter Schwur Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bernard Cornwell
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von zwanzig meiner Männer erwartet wurden, die fest entschlossen waren, sie zu verteidigen, mußten zwei Mann sterben, bevor Guinevere erklärte, es sei ihr gleichgültig, in welchem Haus sie unterkomme, und die Gemächer der Priester belegte, die sich an den römischen Bädern entlangzogen. Argante, Siegerin in diesem Streit, erklärte, Guineveres Quartier sei angemessen, denn sie behauptete, die Gemächer der Priester seien früher einmal ein Bordell gewesen, woraufhin Fergal, Argantes Druide, eine Schar Schwarzschilde zum Badehaus führte, wo sie sich amüsierten, indem sie sich nach den Preisen des Bordells erkundigten und Guinevere lautstark aufforderten, ihnen ihren Körper zu zeigen. Ein weiteres Kontingent Schwarzschilde hatte den Tempel besetzt und das hastig errichtete Kreuz hinausgeworfen, das Tewdric über dem Altar aufgerichtet hatte, während Haufen rotgekleideter Speerkämpfer aus Gwent sich zusammenscharten, um sich den Zutritt zu erkämpfen und das Kreuz wieder aufzustellen.
    Sagramore und ich brachten Speerkämpfer in den Tempelbereich, wo sich am Spätnachmittag ein Blutbad anzubahnen drohte. Meine Männer beschützten das Tempeltor. Sagramors Männer beschützten Guinevere, aber die betrunkenen Krieger aus Demetia und Gwent waren uns an Zahl überlegen, während die Powysier, froh über die Gelegenheit, die Schwarzschilde zu ärgern, laut ihre Unterstützung für Guinevere hinausbrüllten. Ich schob mich durch die metgetränkte Menge und schlug dabei die wildesten Unruhestifter nieder, aber ich fürchtete die Gewalttätigkeit, die um so bedrohlicher wurde, je tiefer die Sonne sank. Es war Sagramor, der am Abend schließlich für einen unsicheren Frieden sorgte. Er kletterte aufs Dach des Badehauses, stellte sich hochaufgerichtet zwischen zwei Statuen und verlangte lautstark Ruhe. Da er sich bis zur Taille entblößt hatte, bildete seine schwarze Haut einen um so stärkeren Kontrast zu den weißen Marmorkriegern rechts und links von ihm. »Wenn einer von euch Streit sucht«, verkündete er in seinem Britannisch mit dem fremdländischen Akzent, »wird er ihn zuerst gegen mich austragen müssen. Mann gegen Mann! Schwert oder Speer, ihr habt die Wahl.« Damit zog er sein langes Krummschwert und funkelte die aufgebrachten Männer unten wütend an.
    »Werft die Hure raus!« rief eine anonyme Stimme aus der Mitte der Schwarzschilde.
    »Habt Ihr was gegen Huren?« rief Sagramor zurück. »Was für eine Art Krieger seid Ihr eigentlich? Eine Jungfrau? Wenn Ihr unbedingt tugendhaft sein wollt, kommt hier herauf. Ich werde Euch schon verschneiden.« Das brachte die Männer zum Lachen, und so endete die unmittelbare Gefahr.
    Argante schmollte in ihrem Palast. Sie nannte sich jetzt Kaiserin von Dumnonia und verlangte, daß Sagramor und ich ihr dumnonische Leibwachen zur Verfügung stellten, wurde aber schon jetzt so gründlich von den Schwarzschilden ihres Vaters bewacht, daß keiner von uns ihr gehorchte. Statt dessen zogen wir uns beide nackt aus und stiegen in das römische Bad, wo wir uns vor Erschöpfung lang ausstreckten. Das heiße Wasser war wunderbar erholsam. Dampf ringelte sich zu den zerbrochenen Dachziegeln empor. »Wie ich gehört habe«, sagte Sagramor, »soll dies das größte Gebäude von Britannien sein.«
    Ich musterte das riesige Dach. »Ist es vermutlich auch.«
    »Aber als Kind«, fuhr Sagramor fort, »war ich als Sklave in einem Haus, das noch größer war.«
    »In Numidien?«
    Er nickte. »Obwohl ich von noch weiter südlich kam. Ich wurde schon als sehr kleines Kind in die Sklaverei verkauft. Ich kann mich nicht mal an meine Eltern erinnern.«
    »Wann habt Ihr Numidien verlassen?« wollte ich wissen.
    »Nachdem ich meinen ersten Mann getötet hatte. Das war ein Aufseher. Und ich war … zehn Jahre alt? Elf? Ich lief davon und schloß
    mich als Steinschleuderer einem Römerheer an. Noch heute treffe ich einen Mann auf fünfzig Schritt zwischen die Augen. Dann lernte ich reiten. Ich habe in Italien, Thrakien und Ägypten gekämpft, dann nahm ich Geld, um mich dem Frankenheer anzuschließen. Damals hat mich Arthur gefangengenommen.« Es geschah selten, daß er so mitteilsam war. Ja, das Schweigen gehörte zu Sagramors wirksamsten Waffen –
    das, sein Falkengesicht und sein furchterregender Ruf; privat war er jedoch eine sanfte und nachdenkliche Seele. »Auf wessen Seite sind wir eigentlich?« wandte er sich jetzt mit fragendem Blick an mich.
    »Was meint Ihr?«
    »Auf Guineveres? Oder

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