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Artus-Chroniken 3. Arthurs letzter Schwur

Artus-Chroniken 3. Arthurs letzter Schwur

Titel: Artus-Chroniken 3. Arthurs letzter Schwur Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bernard Cornwell
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auf Argantes?«
    Ich zuckte die Achseln. »Sagt Ihr es mir.«
    Er tauchte mit dem Kopf unter Wasser; dann kam er wieder hoch und rieb sich die Augen klar. »Auf Guineveres, nehme ich an«, sagte er.
    »Falls die Gerüchte stimmen.«
    »Welche Gerüchte?«
    »Daß sie gestern abend mit Arthur zusammengewesen ist«, sagte er,
    »obwohl die beiden, da es sich ja um Arthur handelt, bestimmt die ganze Nacht geredet haben. Seine Zunge wird schon lange vor seinem Schwert abgenutzt sein.«
    »Keine Sorge, das wird nicht geschehen.«
    »Nein«, sagte er lächelnd, und als er mich ansah, wurde sein Lächeln noch breiter. »Wie ich hörte, Derfel, habt Ihr einen Schildwall durchbrochen.«
    »Nur einen schmalen«, gab ich zurück, »und sehr jungen.«
    »Ich habe einen breiten durchbrochen«, sagte er grinsend, »einen sehr breiten, und zwar aus alterfahrenen Kriegern.« Zur Strafe tauchte ich ihn unter und platschte davon, bevor er mich ertränken konnte. Es herrschte Dämmerlicht in den Bädern, weil keine Fackeln entzündet worden waren und die allerletzten langen Sonnenstrahlen des Tages nicht durch die Löcher im Dach herabreichten. Dampf vernebelte den großen Raum, und obwohl mir klar war, daß auch andere Leute das riesige Bad benutzten hatte ich bisher keinen von ihnen erkannt; nun aber, als ich quer durch das Becken schwamm, entdeckte ich eine Gestalt in weißem Gewand, die sich zu einem Mann hinabbückte, der auf einer der Unterwasserstufen saß. »Vertraut mir in dieser Angelegenheit, Lord König«, sagte er mit ruhiger Eindringlichkeit, »überlaßt nur alles mir.«
    In diesem Moment blickte er auf und erkannte mich. Es war Bischof Sansum, aufgrund von Arthurs Versprechungen an Tewdric frisch aus der Gefangenschaft entlassen und wiedereingesetzt in all seine früheren Würden. Er schien überrascht zu sein, mich hier zu finden, brachte jedoch ein kränkliches Lächeln zustande. »Ach, unser Lord Derfel«, sagte er und trat vorsichtshalber vom Beckenrand zurück. »Einer unserer großen Helden!«
    »Derfel!« brüllte der Mann auf der Beckentreppe, und ich sah, daß es Oengus mac Airem war, der aufsprang, um mich in seine mächtigen Arme zu schließen. »Das erste Mal, daß ich einen nackten Mann umarme«, sagte der König der Schwarzschilde. »Und ich kann nicht einsehen, was daran so attraktiv sein soll. Das erste Mal auch, daß ich ein Bad nehme. Was meint Ihr, wird es mich umbringen?«
    »Nein«, antwortete ich; dann warf ich einen Blick zu Sansum hinüber.
    »Ihr pflegt eine merkwürdige Gesellschaft, Lord König.«
    »Alle Wölfe haben Flöhe, Derfel, alle Wölfe haben Flöhe«, knurrte Oengus.
    »Also, in welcher Angelegenheit soll mein Lord König Euch trauen?«
    fragte ich Sansum.
    Sansum antwortete nicht, und auch Oengus wirkte ungewohnt verlegen. »Der Schrein«, antwortete er schließlich. »Der gute Bischof sagte, er könnte es einrichten, daß meine Männer ihn eine Zeitlang als Tempel benutzen. Nicht wahr, Bischof?«
    »Ganz richtig, Lord König«, pflichtete ihm Sansum bei.
    »Ihr seid beide miserable Lügner«, erklärte ich, und Oengus lachte. Sansum schenkte mir einen feindseligen Blick, dann huschte er über die Steinplatten davon. Erst seit ein paar Stunden war er wieder ein freier Mann, und schon versuchte er wieder Verschwörungen anzuzetteln.
    »Was hat er zu Euch gesagt, Lord König?« drängte ich Oengus. Ich mochte ihn. Er war ein schlichter Mann, ein starker Mann, ein Gauner, aber ein sehr guter Freund.
    »Was meint Ihr?«
    »Er hat von Eurer Tochter gesprochen«, riet ich.
    »Hübsches kleines Ding, nicht wahr?« gab Oengus zurück. »Viel zu mager, natürlich, und mit einem Verstand wie eine läufige Wölfin. Die Welt ist sonderbar, Derfel. Ich habe Söhne, so stumpf wie Ochsen, aber Töchter, so scharf wie Wölfinnen.« Er hielt inne, um Sagramor zu begrüßen, der mir quer durchs Becken gefolgt war. »Also, was soll aus Argante werden?« fragte mich Oengus.
    »Ich weiß es nicht, Lord.«
    »Arthur hat sie doch geheiratet, nicht wahr?«
    »Nicht einmal dessen bin ich sicher«, antwortete ich. Er warf mir einen durchdringenden Blick zu; dann lächelte er, als begreife er mein Ausweichmanöver. »Sie behauptet, richtig verheiratet zu sein, aber das würde sie natürlich immer tun. Ich war mir nicht sicher, ob Arthur sie wirklich heiraten wollte, aber ich habe ihn bedrängt. Ein Maul weniger stopfen, versteht Ihr?« Einen Moment hielt er inne. »Die Sache ist die, Derfel«, fuhr er dann

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