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Artus-Chroniken 3. Arthurs letzter Schwur

Artus-Chroniken 3. Arthurs letzter Schwur

Titel: Artus-Chroniken 3. Arthurs letzter Schwur Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bernard Cornwell
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Fluß Gwyrfair sich ins Meer ergießt, trieben Oengus und Arthur König Diwrnach zwischen ihren Streitkräften in die Enge und vernichteten die Blutschilde von Lleyn. Diwrnach ertrank, über einhundert seiner Speerkämpfer wurden getötet, der Rest floh in Panik. Innerhalb von zwei Sommermonaten hatte Arthur den Aufstand in Powys beendet, Byrthig eingeschüchtert und Diwrnach vernichtet, und durch die letzte Tat hatte er auch den Eid erfüllt, den er Guinevere geschworen hatte: Rache dafür zu üben, daß ihr Vater sein Königreich verloren hatte. Leodegan, ihr Vater, war König von Henis Wyren gewesen, aber Diwrnach war aus Irland herübergekommen, hatte Henis Wyren im Sturm erobert, es in Lleyn umbenannt und Guinevere dadurch zur bettelarmen Exilantin gemacht. Nun, da Diwrnach tot war, dachte ich, daß Guinevere fordern werde, sein gestohlenes Königreich ihrem Sohn zu geben, sie aber protestierte mit keinem Wort, als Arthur Lleyn an Oengus übertrug, weil er hoffte, damit die Schwarzschilde so sehr zu beschäftigen, daß sie keine Überfälle mehr auf Powys verübten. Es sei besser, erklärte mir Arthur später, daß Lleyn einen irischen Herrscher habe, denn die große Mehrheit seiner Bevölkerung seien Iren, Gwydre würde ihnen fremd sein; also regierte Oengus’ ältester Sohn in Lleyn, und Arthur brachte Diwrnachs Schwert als Trophäe für Guinevere nach Hause. Das alles erlebte ich nicht mit, denn ich herrschte in Dumnonia, wo meine Speerkämpfer Mordreds Steuern eintrieben und Mordreds Gesetze vollstreckten. Den größten Teil der Arbeit erledigte Issa, der inzwischen selbst zum Lord geworden war und dem ich die Hälfte meiner Speerkämpfer überlassen hatte. Außerdem war er jetzt Vater geworden, und Scarach, seine Gemahlin, erwartete ein weiteres Kind. Sie lebte bei uns in Dun Caric, während Issa von dort aus das Land überwachte und ich allmonatlich und immer widerwilliger südwärts zu den Sitzungen des Kronrats nach Durnovaria reiste. Den Vorsitz bei diesen Zusammenkünften hatte Argante, denn Mordred hatte befohlen, daß seine Königin den ihm gebührenden erhöhten Platz im Rat einnehmen müsse. Nicht einmal Guinevere hatte an den Ratssitzungen teilgenommen, aber Mordred bestand darauf, und so berief Argante den Kronrat ein und hatte Bischof Sansum als wichtigsten Verbündeten. Sansum, der Räumlichkeiten im Palast bewohnte, flüsterte Argante ständig etwas ins Ohr, während Fergal, ihr Druide, ihr das andere Ohr vollwisperte. Sansum erklärte zwar immer wieder seinen Haß auf alle Heiden, doch als er erkannte, daß er keine Macht ausüben konnte, solange er sie nicht mit Fergal teilte, unterdrückte er seinen Haß und ließ
    sich zu einem unheilbringenden Bündnis herbei. Morgan, Sansums Gemahlin, war im Anschluß an Mynyd Baddon nach Ynys Wydryn zurückgekehrt, Sansum hingegen blieb in Durnovaria, weil er die Vertraulichkeiten seiner Königin offenbar der Gesellschaft seiner Gemahlin vorzog.
    Argante genoß es, königliche Macht auszuüben. Daß sie für Mordred viel Liebe übrig hatte, glaube ich kaum, aber das Geld liebte sie leidenschaftlich, und indem sie in Dumnonia blieb, stellte sie sicher, daß
    der größte Teil der Steuern des Landes durch ihre Hände ging. Sie fing nur wenig an mit diesem Reichtum. Sie baute nicht, wie Arthur und Guinevere es getan hatten, sie kümmerte sich nicht um die Wiederherstellung von Brücken oder Festungen, sondern tauschte die Abgaben – ob in Gestalt von Salz, Getreide oder Fellen – gegen Gold. Einiges von diesem Gold schickte sie ihrem Gemahl, der ständig mehr Geld für seine Kriegshorde verlangte, das meiste aber häufte sie in den Gewölben des Palastes an, bis die Einwohner von Durnovaria das Gefühl hatten, ihre Stadt ruhe auf einem Fundament aus Gold. Den Schatz, den ich neben der alten Römerstraße versteckt hatte, hatte Argante sich schon lange zurückgeholt; nun sammelte sie immer mehr hinzu und wurde dabei von Bischof Sansum unterstützt, der sich außer dem Titel Bischof von ganz Dumnonia nun auch noch die Bezeichnung Oberkronrat und Königlicher Schatzmeister zugelegt hatte. Ich hege keinen Zweifel daran, daß er das letztere Amt dazu benutzte, die Schatzkammern zugunsten seines eigenen Säckels zu plündern. Als ich ihm das eines Tages vorwarf, zog er sofort eine tief gekränkte Miene.
    »Ich mache mir nichts aus Gold, Lord«, behauptete er fromm. »Hat der Herr uns denn nicht geboten, Schätze nicht auf Erden, sondern im Himmel zu

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