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Artus-Chroniken 3. Arthurs letzter Schwur

Artus-Chroniken 3. Arthurs letzter Schwur

Titel: Artus-Chroniken 3. Arthurs letzter Schwur Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bernard Cornwell
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wirklich versagt?« fragte ich ihn.
    »Nicht bei den kleinen Dingen«, erwiderte Taliesin gelassen. »Aber bei den großen? Ja. Die Götter haben sich noch weiter entfernt, und ich vermute, daß sie sich jetzt weder durch meine Lieder noch durch Merlins Feuer zurückholen lassen. Die Welt, Lord, wendet sich neuen Göttern zu, und vielleicht ist das auch gar nicht so schlecht. Ein Gott ist ein Gott, und warum sollte es uns kümmern, welcher von ihnen regiert?
    Nur der Stolz und die Gewohnheit binden uns an die alten Götter.«
    »Wollt Ihr sagen, daß wir alle Christen werden sollten?« fragte ich ihn barsch.
    »Welchen Gott Ihr anbetet, ist für mich von keinerlei Bedeutung, Lord«, antwortete er. »Ich bin lediglich hier, um zu beobachten, zu lauschen und zu singen.«
    So sang Taliesin also, während Arthur mit Guinevere in Siluria herrschte. Meine Aufgabe war es, Mordreds unheilvolles Wirken in Dumnonia zu bremsen. Merlin war verschwunden, vermutlich zu den geheimnisvollen Nebeln im tiefen Westen. Die Sachsen verhielten sich still, gierten aber immer noch nach unserem Land, und im Himmel, wo ihr unheilvolles Wirken von niemandem gebremst werden konnte, warfen die Götter von neuem die Würfel.
    Mordred war glücklich in jenen Jahren nach Mynydd Baddon. Durch die Schlacht hatte er Gefallen am Krieg gefunden, den er nun unersättlich auslebte. Eine Zeitlang begnügte er sich damit, unter Sagramors Führung zu kämpfen, Überfälle ins geschrumpfte Lloegyr hineinzureiten oder die sächsischen Kriegshorden zu jagen, die uns Ernten und Vieh rauben wollten, nach einer Weile jedoch begann er sich über Sagramors Vorsicht zu ärgern. Der Numidier hatte keine Lust, einen richtigen Krieg vom Zaun zu brechen, indem er das Territorium eroberte, das Cerdic gehörte und in dem die Sachsen immer noch stark waren. Mordred dagegen sehnte sich verzweifelt nach einem weiteren Aufeinandertreffen von Schildwällen. Einmal befahl er Sagramors Speerkämpfern, ihm auf Cerdics Gebiet zu folgen, aber die Männer weigerten sich, ohne Sagramors Befehl zu marschieren, und Sagramor verbot die Invasion. Mordred schmollte eine Weile, doch dann kam ein Hilferuf aus Broceliande, dem britannischen Königreich in Armorica, und so führte Mordred eine Kriegshorde von Freiwilligen in den Kampf gegen die Franken, die König Budics Grenzen bedrängten. Anschließend blieb er über fünf Jahre in Armorica und machte sich in dieser Zeit einen Namen. In der Schlacht war er furchtlos, wie mir die Männer berichteten, und seine Siege lockten immer mehr Männer unter sein Drachenbanner. Es waren herrenlose Männer, Strolche und Gesetzlose, die bei ihm durch Beute reich werden wollten, und Mordred erfüllte ihnen all diese Wünsche. Er eroberte ein gutes Stück des alten Königreichs Benoic zurück, und die Barden begannen von ihm als einem wiedergeborenen Uther zu singen, ja sogar als zweitem Arthur, obwohl auch andere Geschichten über das graue Wasser herüberdrangen, die niemals in Lieder gefaßt wurden, und diese Geschichten erzählten von Mord, Vergewaltigung und grausamen Männern, die ungehindert wüten durften.
    Arthur selbst kämpfte während dieser Jahre ebenfalls, denn genau wie er vorausgesehen hatte, wurden einige von Meurigs Missionaren in Powys ermordet, und Meurig verlangte Arthurs Hilfe bei der Bestrafung der Rebellen, welche die Priester umgebracht hatten. Also ritt Arthur zu einem seiner größten Feldzüge nach Norden. Ich war nicht dort, um ihn zu unterstützen, denn meine Pflichten hielten mich in Dumnonia, doch die Erzählungen hörten wir alle. Arthur überredete Oengus mac Airem, die Rebellen von Demetia aus anzugreifen, und während Oengus’
    Schwarzschilde von Westen her attackierten, kamen Arthurs Männer aus dem Süden, und als Meurigs Heer eintraf, das zwei Tage nach Arthur kam, fanden sie, daß die Rebellion unterdrückt war und die meisten Mörder gefangengenommen. Ein paar der Priestermörder hatten jedoch Zuflucht in Gwynedd gesucht, und Byrthig, der König jener Bergregion, weigerte sich, sie auszuliefern. Da Byrthig hoffte, die Rebellen benutzen zu können, um sich mehr Land in Powys anzueignen, zog Arthur trotz Meurigs Mahnungen zur Vorsicht gen Norden. Bei Caer Gei besiegte er Byrthig, um dann, immer noch unter dem Vorwand, einige der Priestermörder seien weiter nach Norden geflohen, seine Kriegshorde über die Dunkle Straße ins gefürchtete Reich Lleyn zu führen. Oengus folgte ihm, und auf dem Sand von Foryd, wo der

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