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Artus-Chroniken 3. Arthurs letzter Schwur

Artus-Chroniken 3. Arthurs letzter Schwur

Titel: Artus-Chroniken 3. Arthurs letzter Schwur Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bernard Cornwell
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Arthur.
    »An unserer Küste muß es mindestens vierzig Fischerboote geben«, sagte Gwydre. »Und jedes faßt ein Dutzend Mann.«
    »Aber keine Pferde«, wandte Galahad ein. »Daß sie Pferde aufnehmen können, möchte ich bezweifeln.«
    »Dann müssen wir ohne Pferde kämpfen«, sagte Gwydre.
    »Vielleicht brauchen wir gar nicht zu kämpfen«, sagte Arthur. »Wenn wir Dumnonia als erste erreichen und Sagramor zu uns stößt, könnte ich mir vorstellen, daß der junge Meurig zögert. Und wenn Oengus mac Airem eine Kriegshorde ostwärts nach Gwent marschieren läßt, wird das Meurig noch mehr Angst einjagen. Indem wir möglichst bedrohlich wirken, können wir Meurig vielleicht den Mut nehmen.«
    »Warum sollte Oengus uns im Kampf gegen die eigene Tochter helfen?« fragte ich.
    »Weil sie ihm gleichgültig ist, darum«, antwortete Arthur. »Außerdem kämpfen wir nicht gegen seine Tochter, Derfel, sondern gegen Sansum. Argante kann in Dumnonia bleiben, aber sie kann nicht Königin bleiben
    – jedenfalls nicht, wenn Mordred stirbt.« Abermals nieste er. »Und ich glaube, Ihr solltet schon bald nach Dumnonia gehen, Derfel«, setzte er hinzu.
    »Warum, Lord?«
    »Um den Mäuselord aufzustöbern, darum. Er schmiedet Ränke, deswegen braucht er eine Katze, die ihm eine Lektion erteilt, und Ihr habt scharfe Krallen. Außerdem könnt Ihr Gwydres Banner zeigen. Ich kann nicht mitgehen, weil das eine zu heftige Provokation für Meurig wäre. Ihr aber könntet über den Severn segeln, ohne Verdacht zu erregen, und wenn die Nachricht von Mordreds Tod eintrifft, proklamiert Ihr Gwydres Namen auf Caer Cadarn und sorgt dafür, daß
    Sansum und Argante nicht nach Gwent gelangen. Stellt sie beide unter Arrest und erklärt ihnen, daß es zu ihrem eigenen Schutz ist.«
    »Ich werde Krieger brauchen«, warnte ich ihn.
    »Nehmt eine Bootsladung, und dann setzt Issas Männer ein«, sagte Arthur, neu belebt von der Notwendigkeit, Entscheidungen zu treffen.
    »Sagramor wird Euch Truppen liefern«, ergänzte er, »und sobald ich höre, daß Mordred tot ist, werde ich Gwydre mit all meinen Speerkämpfern bringen. Das heißt, wenn ich dann noch am Leben bin«, sagte er und nieste heftig.
    »Ihr werdet's überleben«, sagte Galahad ohne viel Mitgefühl.
    »Nächste Woche.« Mit rotgeränderten Augen blickte Arthur zu mir auf. »Geht nächste Woche, Derfel.«
    »Ja, Lord.«
    Er bückte sich, um noch eine Handvoll Kohlen auf das flammende Schmiedefeuer zu werfen. »Die Götter wissen, daß ich diesen Thron nie wollte«, sagte er dann, »doch irgendwie scheine ich mein Leben damit zu verbringen, um ihn zu kämpfen.« Er schniefte. »Wir werden sofort anfangen, Boote zu rekrutieren, Derfel; und Ihr werdet die Speerkämpfer bei Caer Cadarn zusammenrufen. Wenn wir stark genug werden, wird Meurig seine Entscheidung noch mal überdenken.«
    »Und wenn er das nicht tut?« fragte ich ihn.
    »Dann haben wir verloren«, gestand Arthur ein. »Verloren. Es sei denn, wir ziehen in den Krieg, und ich weiß nicht so recht, ob ich das will.«
    »Das habt Ihr noch nie gewollt, Lord«, antwortete ich, »aber Ihr habt immer gewonnen.«
    »Bis jetzt«, sagte Arthur düster. »Bis jetzt.«
    Er nahm die Zange, um die Hufplatte aus dem Feuer zu holen. Ich aber ging davon, um ein Boot zu suchen und anschließend ein Königreich zu erobern.

    A m nächsten Morgen schiffte ich mich bei ablaufendem Wasser und Westwind, der den Fluß Usk zu kurzen, steilen Wellen aufpeitschte, im Boot meines Schwagers ein. Balig, ein Fischer, war mit meiner Halbschwester Linna verheiratet und amüsierte sich über die Entdeckung, daß er mit einem Lord von Dumnonia verwandt war. Außerdem hatte er von dieser unerwarteten Verwandtschaft profitiert, doch er verdiente dieses Glück, denn er war ein tüchtiger und anständiger Mann. Nun befahl er sechs von meinen Speerkämpfern, die langen Riemen des Bootes zu nehmen, während die übrigen vier sich in die Bilge kauern sollten. Ich hatte nur ein Dutzend meiner Speerkämpfer in Isca, die anderen waren bei Issa, aber ich dachte, daß diese zehn Mann mich heil und sicher nach Dun Caric bringen würden. Balig forderte mich auf, mich auf eine Holzkiste neben dem Steuerruder zu setzen. »Und speit über den Dollbord, Lord«, setzte er munter hinzu.
    »Tu ich das nicht immer?«
    »Nein. Das letzte Mal habt Ihr das Speigatt mit Eurem Frühstück gefüllt. Eine Verschwendung von Fischfutter. Vorne ablegen, du wurmzerfressene Kröte!« schrie er seinem

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