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Artus-Chroniken 3. Arthurs letzter Schwur

Artus-Chroniken 3. Arthurs letzter Schwur

Titel: Artus-Chroniken 3. Arthurs letzter Schwur Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bernard Cornwell
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ich vom Kessel von Clyddno Eiddyn gestohlen hatte, und war das Gegenstück zu einem Ring, den Ceinwyn an der Hand trug. Wir legten ein dickes Stück Holz auf den Amboß. Während Galahad mich, beide Arme um mich geschlungen, eisern festhielt, entblößte ich meinen Arm und legte die linke Hand auf das Holz. Culhwch packte meinen Unterarm – nicht, um ihn ruhigzustellen, sondern für hinterher. Arthur hob Excalibur. »Seid Ihr sicher, Derfel?« fragte er mich.
    »Nur zu, Lord«, gab ich zurück.
    Mit aufgerissenen Augen sah Morridig zu, wie die blanke Klinge die Balken über dem Amboß berührte. Ganz kurz hielt Arthur inne, dann schlug er einmal zu. Er schlug so hart zu, daß ich sekundenlang keine Schmerzen spürte, überhaupt keine; doch dann packte Culhwch mein blutsprudelndes Handgelenk, um es in die brennenden Kohlen des Schmiedefeuers zu stoßen, und da durchfuhr mich der Schmerz wie der Stoß eines Speers. Ich schrie; dann kann ich mich an nichts mehr erinnern.
    Später erfuhr ich, daß Morgan die abgehauene Hand mit der tödlichen Narbe genommen und in der Gebärmutter aus Lehm eingeschlossen hatte. Dann hatte sie die blutige Hand unter uralten heidnischen Gesängen durch den Geburtskanal herausgezogen und auf das Kohlebecken geworfen.

    So wurde ich zum Christen.

VIERTER TEIL
    Der letzte Zauber

    D er Frühling ist nach Dinnewrac gekommen. Im Kloster wird es wärmer, und die Stille unserer Gebete wird durch das Blöken der Lämmer und das Lied der Feldlerchen unterbrochen. Weiße Veilchen und Sternmiere blühen, wo so lange Zeit der Schnee lag, aber das Schönste von allem ist, daß Igraine ein Kind zur Welt gebracht hat. Es ist ein Junge, und beide, Mutter und Sohn, sind am Leben. Gott sei gedankt dafür, und für die Wärme dieser Jahreszeit, aber für sonst kaum etwas. Der Frühling sollte eine glückliche Jahreszeit sein, aber es gibt nur finstere Gerüchte über dräuende Feinde.
    Die Sachsen sind zurückgekehrt, obwohl keiner weiß, ob es ihre Speerkämpfer waren, welche die Feuer entzündeten, die wir gestern abend am östlichen Horizont sahen. Aber die Feuer brannten hell, flammten wie die Vorboten der Hölle in den Nachthimmel hinauf. Gegen Morgen kam ein Bauer und brachte uns ein paar gespaltene Blöcke Lindenholz, aus denen wir ein neues Butterfaß machen können, und der berichtete uns, daß die Feuer von brandschatzenden Iren stammten, aber wir bezweifeln das, denn es hat in den letzten paar Wochen viel zu viele Geschichten über sächsische Kriegshorden gegeben. Arthurs Verdienst war es, die Sachsen für eine ganze Generation in Schach gehalten zu haben, und um das zu erreichen, lehrte er unsere Könige Courage; aber wie schwach unsere Herrscher seitdem geworden sind! Und nun kehren die Sachsen zurück wie eine Seuche. Dafydd, der Gerichtsschreiber, der diese Pergamente ins Britannische überträgt, kam heute, um die neuesten Blätter abzuholen, und erzählte mir, daß die Feuer so gut wie sicher auf sächsische Überfälle zurückzuführen seien; anschließend berichtete er mir dann noch, daß
    Igraines Sohn den Namen Arthur tragen soll. Arthur ap Brochvael ap Perddel ap Cuneglas – ein guter Name, obwohl Dafyydd damit offensichtlich nicht einverstanden war. Anfangs war ich nicht ganz sicher, warum. Er ist ein kleiner Mann, Sansum nicht unähnlich, mit der gleichen verkniffenen Miene und den gleichen widerborstigen Haaren. Er saß an meinem Fenster, um die fertigen Pergamente zu lesen, schnalzte dabei immer wieder mit der Zunge und schüttelte den Kopf über meine Handschrift. »Warum«, fragte er mich schließlich, »hat Arthur Dumnonia verlassen?«
    »Weil Meurig es von ihm verlangte«, erklärte ich ihm, »und weil Arthur selbst niemals regieren wollte.«
    »Aber das war verantwortungslos von ihm!« behauptete Dafydd streng.
    »Arthur war eben kein König«, sagte ich. »und unsere Gesetze verlangen, daß nur ein König regieren darf.«
    »Gesetze sind dehnbar«, sagte Dafydd mit einem Schniefen. »Ich sollte das wissen, und Arthur hätte König sein sollen.«
    »Ganz meine Meinung«, gab ich zurück, »aber er war keiner. Er war nicht dazu geboren wie Mordred.«
    »Aber Gwydre war auch nicht zum König geboren«, wandte Dafydd ein.
    »Richtig«, sagte ich, »aber wenn Mordred gestorben wäre, hätte Gwydre ebensoviel Anspruch darauf gehabt wie jeder andere – bis auf Arthur, natürlich, aber Arthur wollte nicht König sein.« Ich fragte mich, wie oft ich das schon erklärt hatte.

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