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Artus-Chroniken 3. Arthurs letzter Schwur

Artus-Chroniken 3. Arthurs letzter Schwur

Titel: Artus-Chroniken 3. Arthurs letzter Schwur Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bernard Cornwell
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Körper schimmerte als Spiegelbild auf dem Wasser, das von einer leichten westlichen Brise gekräuselt wurde. Der Wind trug den Gestank von Mordreds Männern zu uns herüber, den Geruch nach Leder, Schweiß und Met. Viele unserer Feinde waren vermutlich betrunken, und viele würden es nicht wagen, sich unseren Klingen zu stellen, solange sie nicht betrunken waren. Ich fragte mich, ob der Jungmann, dessen Mund und Kehle inzwischen schwarz von Fliegen waren, sich ebenfalls Mut angetrunken hatte, um Culhwch gegenüberzutreten.
    Jetzt redete Mordred auf seine Männer ein und forderte sie auf vorzutreten, und die tapfersten unter ihnen ermunterten auch die Kameraden zum Kampf. Die Sonne schien plötzlich sehr viel tiefer zu stehen, denn wir merkten, daß sie uns blendete; ich hatte gar nicht wahrgenommen, daß so viel Zeit vergangen war, während Fergal uns verfluchte und Culhwch die Feinde herausforderte, aber noch immer fanden die Feinde nicht den Mut zum Angriff. Ein paar rückten vor, der Rest blieb jedoch zurück, und Mordred begann sie zu beschimpfen, während er den Schildwall wieder schloß, um sie abermals zum Vorgehen aufzufordern. Es war immer dasselbe. Es kostete viel Mut, auf einen geschlossenen Schildwall zuzugehen, und der unsere war zwar klein, aber sehr dicht geschlossen, und außerdem bestand er aus berühmten Kriegern. Ich warf einen Blick zur Prydwen hinüber und sah, daß ihr Segel von der Rah fiel, und sah auch, daß das neue Segel blutrot gefärbt worden und mit Arthurs schwarzem Bären geschmückt war. Caddwg hatte viel Gold für dieses Segel bezahlt. Dann aber blieb mir keine Zeit mehr, das ferne Schiff zu beobachten, denn Mordreds Männer hatten sich endlich doch entschlossen vorzurücken, und die Tapferen spornten die Zögernden zum Laufschritt an.
    »Bereit zur Abwehr!« rief Arthur, und wir beugten die Knie, um den Stoß der Feindschilde aufzufangen. Die Feinde waren etwa ein Dutzend bis zehn Schritt entfernt und drauf und dran, laut brüllend zu attackieren, als Arthurs Stimme abermals ertönte. »Jetzt!« rief er laut, und sein Ruf bremste den Ansturm der Feinde, denn sie wußten nicht, was er bedeutete. Dann befahl Mordred ihnen schreiend zuzuschlagen, und so kamen sie endlich auf uns zu.
    Mein Speer traf einen Schild und wurde heruntergeschlagen. Ich ließ
    ihn los und schnappte mir Hywelbane, das ich vor mir in den Sand gestoßen hatte. Einen Herzschlag später trafen Mordreds Schilde auf unsere Schilde, und ein Kurzschwert zischte gegen meinen Kopf. Meine Ohren dröhnten von dem Schlag auf den Helm, während ich mit Hywelbane unter meinem Schild hinweg auf das Bein des Angreifers zielte. Ich spürte, wie die Klinge traf, drehte sie kraftvoll um und sah, wie der Mann, den ich verwundet hatte, schwankte. Er zuckte zusammen, blieb aber auf den Beinen. Er hatte lockiges schwarzes Haar, das er unter einen ramponierten Eisenhelm gestopft hatte, und spie mich an, als es mir gelang, Hywelbane hinter meinem Schild hervorzuziehen. Ich parierte einen wilden Schlag mit seinem Kurzschwert, dann zog ich ihm meine schwere Klinge über den Schädel. Er sank in den Sand. »Vor mich!« rief ich dem Mann hinter mir zu, der mit seinem Speer sofort den Verwundeten tötete, weil dieser mich sonst vielleicht zwischen den Beinen getroffen hätte. Ich hörte Männer vor Schmerz oder Angst schreien, und als ich einen kurzen Blick nach links warf, wo meine Sicht von Schwertern und Äxten eingeschränkt war, entdeckte ich, daß dicke, brennende Bündel von Treibholz hoch über unsere Köpfe hinweg zwischen die Reihen der Feinde flogen. Arthur benutzte das Totenfeuer als Waffe, und mit seinem letzten Kommando, bevor die Schildwälle aufeinandertrafen, hatte er den Männern am Feuer befohlen, die Holzknüppel bei ihrem kalten Ende zu packen und auf die Reihen von Mordreds Männern zu schleudern. Die feindlichen Speerkämpfer wichen instinktiv vor den Flammen zurück, und Arthur führte unsere Männer in die so entstandene Lücke.
    »Platz da!« rief eine Stimme hinter mir, und als ich mich zur Seite duckte, rannte ein Speerkämpfer mit einem riesigen, brennenden Holzknüppel durch unsere Reihen und stieß ihn den Feinden ins Gesicht, die vor dem glühenden Ende zur Seite wichen, während wir sofort in die entstandene Bresche sprangen. Während wir schlugen und stießen, versengten uns die Flammen die Gesichter. Weitere Brandfackeln flogen über uns hinweg. Der Feind, der mir am nächsten war, hatte sich von der Hitze

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