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Ascalon – Das magische Pferd, Band 1: Ascalon – Das magische Pferd. Die Wächter des Schicksals (German Edition)

Ascalon – Das magische Pferd, Band 1: Ascalon – Das magische Pferd. Die Wächter des Schicksals (German Edition)

Titel: Ascalon – Das magische Pferd, Band 1: Ascalon – Das magische Pferd. Die Wächter des Schicksals (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Monika Felten
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liegt, kann ich ihm wohl kaum helfen.« Renata Vollmer seufzte. »Dafür müsste ich nämlich die Ursache des Übels finden und sie beseitigen – verstehst du?«
    »Du meinst, er kann dann nicht wieder zurück?« Muriel zog die Stirn kraus. Da kam ihr ein Gedanke: »Könnte es nicht sein, dass er sich nur deshalb so schlimm benommen hat, weil er unbedingt von Madame de Chevalier wegwollte?«, überlegte sie laut. »Dass er das richtig geplant hat? Glaubst du, dass ein Pferd so etwas denken kann?«
    »Normalerweise nein!« Ihre Mutter machte noch eine Notiz ohne aufzublicken. »Aber ich sagte ja schon, dass mir so ein Pferd wie Ascalon noch nie untergekommen ist. Er ist wirklich sehr, sehr klug.«
    »Also, ich nehme ihn gern.« Muriel lachte, aber es war deutlich zu spüren, wie ernst es ihr damit war. Sie klopfte Ascalon den Hals und fragte: »Und du würdest auch gern hierbleiben. Nicht wahr, Ascalon?« Der Wallach schnaubte und bewegte den Kopf, als würde er nicken.
    »Na, da scheinen sich ja zwei einig zu sein.« Ihre Mutter schmunzelte. »So einfach ist das aber leider nicht.«
    Piep, piep, lülülüt, lülülüt!
    Renata Vollmer zog das Handy aus der Jackentasche und schaute auf das Display. »Oje, das ist schon wieder Herr Carstensen. Das kann länger dauern«, sagte sie, drückte die grüne Taste und nahm den Anruf an.
    »Vollmer.«
    »Hallo, Herr Carstensen … Was? Es ist noch nicht besser geworden? Seltsam, die Medikamente hätten längst anschlagen müssen … Ah, verstehe! … Warten Sie, ich sehe mal nach …«
    Muriel erbleichte, als sie sah, wie ihre Mutter aufstand.
    »Keine Sorge, ich nehme die Hintertür!« Renata Vollmer deutete auf die rückwärtige Stallwand und Muriel atmete auf. Wie alle Saddlebreds war auch Ascalon ein großes und kräftiges Pferd. Der dünne Führstrick stellte für ihn kein Hindernis dar. Nicht auszudenken, wenn er auf dem Putzplatz so ausflippen würde wie zuvor in der Box.
    Aber Ascalon verhielt sich ganz ruhig.
    Als ihre Mutter gegangen war, legte Muriel den Striegel fort. Sie wollte gerade die Kardätsche zur Hand nehmen, da beschlich sie plötzlich das Gefühl, beobachtet zu werden.
    Ascalon hatte ihr den Kopf zugewandt und schaute sie, wie schon vor ein paar Tagen, aus seinen großen dunklen Augen aufmerksam an.
    Muriel erschauerte. Stell dich nicht so an, ermahnte sie sich selbst in Gedanken. Er ist nur neugierig, weiter nichts.
    Trotzdem war ihr der Blick nicht geheuer. Etwas Geheimnisvolles lag darin. Etwas, das Muriel nicht mit Worten beschreiben konnte und das sie ganz in seinen Bann schlug. Unfähig sich zu bewegen stand sie da und starrte Ascalon an. Es war absurd, aber auf magische Weise fühlte sie sich hineingezogen in das Dunkel seiner Augen.
    Das Herz klopfte ihr bis zum Hals. Ihr wurde schwindelig und sie musste sich an der Wand abstützen, während die Konturen der Umgebung langsam zu einem tristen Grau verschwammen, in dem nur noch Ascalon deutlich zu erkennen war. Muriel atmete schnell. Sie wusste nicht, ob es ein Traum oder Wirklichkeit war. Sie hätte Angst haben müssen, aber sie spürte nichts. Alles, was sie fühlte, war Verwirrung und das unbestimmte Gefühl, auf dem Rücken eines Pferdes zu sitzen.
    Was geht hier vor?, dachte sie. Was geschieht mit mir?
    Und als sei dies die Antwort auf ihre Fragen, lichtete sich das allgegenwärtige Grau und ein Bild erschien vor ihren Augen:
    Sie ritt auf Ascalon durch einen nächtlichen Wald . Sein Atem stieg in weißen Wolken in die Nacht auf und seine Mähne schimmerte, als wäre sie aus Silber. Der Zweitakt der Hufe ließ den kräftigen Körper des Pferdes unter ihr erbeben, dennoch hatte sie das Gefühl zu schweben.
    Es war ein Ritt, wie es ihn nur im Traum geben konnte.
    Gewaltige Bäume, die entfernt an Mammutbäume erinnerten, säumten ihren Weg. Im Mondlicht, das schwach durch das ferne Blätterdach fiel, erkannte sie lange, blütenbesetzte Ranken und blasse, fadenartige Gewächse, die von den Baumkronen fast bis zur Erde herabhingen.
    Staunend blickte sie sich um. So eine Landschaft hatte sie noch nie gesehen. Ascalon hingegen schien sich gut auszukennen. Unbeirrt galoppierte er auf eine Lichtung hinaus. Wie ein Geisterpferd bewegte er sich durch den Nebel, der die Welt ringsumher mit grauen Schleiern einhüllte.
    Dann sah sie die Hütte. Sie stand mitten auf der Wiese. Aus dem Schornstein stieg eine helle Rauchsäule fast senkrecht zum Himmel empor. Das einzige Fenster war erleuchtet. Muriel

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