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Ascalon – Das magische Pferd, Band 2: Ascalon – Das magische Pferd. Das Geheimnis der Maya (German Edition)

Ascalon – Das magische Pferd, Band 2: Ascalon – Das magische Pferd. Das Geheimnis der Maya (German Edition)

Titel: Ascalon – Das magische Pferd, Band 2: Ascalon – Das magische Pferd. Das Geheimnis der Maya (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Monika Felten
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Hütten beieinander und desto mehr Menschen begegneten ihnen. Manche gingen schweigend vorbei, andere nickten ihnen freundlich zu und wieder andere nahmen sich sogar die Zeit, den schillernden Truthahn zu bewundern, den Ah Hunahpu geschossen hatte.
    Der Mayajunge führte Muriel auf eine kleine Ansammlung von Hütten zu, vor denen eine Frau an einem offenen Feuer Essen zubereitete. Neben ihr döste ein hagerer Hund in der Sonne. Als sie den Jungen kommen hörte, schaute sie auf und lächelte. »Ah Hunahpu!«, sagte sie und deutete auf den Truthahn. »Ich sehe, die Götter waren dir wohlgesinnt. Geh nur hinein. Chirakan wird sich freuen, dich zu sehen.«
    Ah Hunahpu wandte sich Muriel zu. »Warte einen Augenblick. Ich bin gleich zurück«, sagte er und schlüpfte, ohne eine Antwort abzuwarten, in die Hütte.
    Muriel wusste nicht, was sie machen sollte. Also blieb sie einfach stehen. Die Frau richtete das Wort nicht an sie, sondern wandte sich wieder dem Essen zu, einem zähen gelblichen Brei in einer Tonschale, den sie immer wieder mit Mehl bestäubte und mit den Händen durchknetete.
    Es erinnerte Muriel daran, wie Teresa ihre Tortillas zubereitete, und tatsächlich begann die Frau nach kurzer Zeit, Stücke von der Teigmasse zu nehmen und mit geschickten Bewegungen zu handtellergroßen Fladen zu formen. Drei der Fladen legte sie in eine flache Tonschale, die sie über das Feuer stellte.
    Als der Duft des Maisfladens Muriel daran erinnerte, dass sie Hunger hatte, kam Ah Hunahpu wieder. Den Truthahn hatte er in der Hütte zurückgelassen.
    »Das riecht aber gut«, sagte er zu der Frau und fuhr sich mit der Zunge hungrig über die Lippen. »Ich wünschte, ich könnte jetzt etwas zu essen haben.«
    »Warum bittest du nicht darum?« Die Frau lachte. »Du bist doch sonst nicht so schüchtern. Ist deine Freundin denn auch hungrig?«, fragte sie und blickte Muriel an.
    Muriel nickte beschämt. Sie ärgerte sich, dass sie schon wieder vergessen hatte, Proviant mitzunehmen, und hoffte, dass die Frau ihr etwas von dem Essen anbieten würde.
    Diese nahm die fertig gebackenen Fladen aus der Schale und legte drei neue hinein. Die gegarten formte sie zu einer Tasche, füllte zwei davon mit einer bunten Gemüsemischung, die in einem anderen Topf bereitstand, und reichte sie Ah Hunahpu mit den Worten: »Hier. Einen für dich und einen für deine Freundin.«
    Der Mayajunge bedankte sich, reichte Muriel die Teigtasche und zwinkerte ihr zu. »Wir sind zur rechten Zeit gekommen«, sagte er. »Ah Kin macht die besten tamales* in ganz Tikal.«
    »Danke.« Muriel nahm die noch warme Teigtasche in Empfang. Die Füllung bestand aus gedünstetem Gemüse. Muriel erkannte Paprika, Bohnen und Mais, aber auch Reste von gekochten Tomaten. Hungrig biss sie hinein.
    »Gut?«, erkundigte sich Ah Hunahpu.
    »Hmm.« Muriel nickte zum Zeichen, dass es ihr schmeckte, und bedankte sich höflich bei der Frau für die erwiesene Aufmerksamkeit.
    Ah Hunahpu verabschiedete sich und sagte zu Muriel: »Meine Arbeit ist getan. Der Truthahn wird den Federwerker eine Weile beschäftigen. Wenn du möchtest, bringe ich dich jetzt zu den Priesterinnen im Tempelbezirk.«
    »Können wir uns vorher noch ein wenig umsehen?«, fragte Muriel mit einem bewundernden Blick auf die großen Stufenpyramiden, die nun schon fast zum Greifen nahe vor ihnen lagen. »Mir wäre wohler, wenn du mich noch ein wenig herumführst.«
    »Gern!« Ah Hunahpu schien sich geschmeichelt zu fühlen. »Dann zeige ich dir zuerst den Ballspielplatz. Da übe ich mich fast täglich im Pok ta Pok, damit ich ein so guter Spieler werde wie mein Namensbruder. Du kannst den Platz gleich sehen, es ist nicht mehr weit.«
    Was immer Muriel erwartet hatte, einen so kleinen Ballspielplatz gewiss nicht. Das schmale Rechteck hatte an den kurzen Seiten steinerne Stufen, auf denen, wie Muriel erfuhr, die Zuschauer saßen, während die langen Seiten von steilen Mauern begrenzt wurden. Es wirkte fast wie der Grund einer Schlucht, denn es sollte, wie Ah Hunahpu ihr erklärte, den Eingang zur Unterwelt darstellen.
    Der junge Maya erklärte ihr noch sehr viel mehr, schien aber bald zu spüren, dass sie seine Begeisterung für das Spiel nicht teilte. Schließlich gab er es auf und führte sie über die weitläufigen freien Flächen vorbei an Tempeln, Palästen und anderen prächtigen Bauten. Jedes Gebäude hatte einen Namen und eine Bedeutung und Ah Hunahpu wurde nicht müde, Muriel diese auch zu erklären, allerdings waren

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