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Ascalon – Das magische Pferd, Band 2: Ascalon – Das magische Pferd. Das Geheimnis der Maya (German Edition)

Ascalon – Das magische Pferd, Band 2: Ascalon – Das magische Pferd. Das Geheimnis der Maya (German Edition)

Titel: Ascalon – Das magische Pferd, Band 2: Ascalon – Das magische Pferd. Das Geheimnis der Maya (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Monika Felten
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suchen, in der das Tongefäß mit dem geheimen Kodex aufbewahrt wurde.
    Aber es ist verboten, meldete sich die mahnende Stimme der Vernunft in ihr zu Wort. Niemand durfte den Tempel einfach so betreten.
    Und wenn sie mich da drinnen erwischen?, dachte Muriel zögerlich. Was soll ich dann sagen? Vielleicht sperren sie mich dann ein und ich kann nie wieder zurück oder … Muriel schluckte. Oder sie töten mich.
    Wieder einmal wurde ihr schmerzlich bewusst, dass sie nicht den Ansatz eines Plans hatte, und mehr denn je spürte sie, dass sie die Aufgabe vor lauter Angst wohl nicht würde erfüllen können. Sie wollte sich gerade umdrehen und fortgehen, als sie die Geräusche vieler Schritte hörte, die sich näherten.
    Auf dem Platz erkannte sie eine Gruppe von etwa 20 Personen, die wie in einer Prozession auf den Tempel zuhielten. Allen voran ging ein Priester, gut zu erkennen an seinem prächtigen Kopfputz aus Quetzalfedern. Dahinter gingen mehrere Adelige in nicht weniger prachtvollen Gewändern, gefolgt von acht jungen und athletischen Männern, die alle nur mit einem Tuch um die Hüften bekleidet waren. Die langen schwarzen Haare hatten sie zu einem Pferdeschwanz gebunden, der mit bunten Bändern umwickelt und mit Federn geschmückt war. Um die Unterarme hatten sie einen ledernen Armschutz geschlungen.
    Die Wachen neigten respektvoll das Haupt, als die Gruppe sich näherte, und traten zur Seite, um sie durchzulassen. Muriel beobachtete das Schauspiel sehr aufmerksam. Das Verhalten der Wachen zeigte, dass es sich hier um sehr hochrangige Personen handelte, und sie fragte sich, wer die jungen Männer wohl sein mochten.
    Die Frage beantwortete sich schon im nächsten Augenblick, als die letzten beiden Männer an Muriel vorbeigingen.
    »Mucen!« Ah Hunahpu war mindestens ebenso überrascht, Muriel hier zu sehen, wie sie erstaunt war, ihn inmitten der feierlichen Prozession zu finden.
    »Ah Hunahpu.« Muriel flüsterte fast, aber der junge Maya hörte sie trotzdem.
    »Wünsch mir Glück!«, sagte er im Vorbeigehen und winkte ihr zu. »Morgen ist mein erstes großes Spiel.« Dann war er an ihr vorbei und verschwand im Tempel.
    »Sind sie nicht edelmütig?«
    Muriel fuhr herum. Sie hatte gar nicht bemerkt, dass jemand neben sie getreten war. Die junge Frau war einen halben Kopf kleiner und nur wenig älter als sie selbst, trug aber schon ein Baby in einem bunt gewebten Tragetuch auf dem Rücken.
    »Ist dein Bruder auch dabei?«, fragte sie so unbefangen, als würde sie Muriels Verwirrung nicht bemerken.
    »Mein … mein Bruder? Ähm, ja.« Das war natürlich gelogen, aber die Frau musste gehört haben, was Ah Hunahpu zu ihr gesagt hatte, und es war wenigstens eine halbwegs vernünftige Erklärung.
    »Er hat großes Glück«, sagte die Frau wieder. »Es gab so viele Freiwillige, aber sie haben für des Spiel morgen nur die Besten ausgewählt.«
    Das Pok-ta-Pok-Spiel! Schlagartig wurde Muriel klar, warum Ah Hunahpu in den Palast gerufen worden war. Er würde morgen auf dem Ballspielplatz dabei sein.
    Sie bemerkte, dass die junge Frau sie immer noch anschaute. Offenbar wartete sie auf eine Antwort. Muriel lächelte zerstreut und sagte hastig: »Ich hoffe nur, er verliert nicht.«
    »Das hoffe ich auch!« Die Frau nickte eifrig. »Was gibt es Ehrenvolleres, als sein Leben für das des Priesterfürsten zu geben. Es ist gut, dass sie diesmal die Regeln geändert haben. So wird es sicher sehr spannend werden, bis der Gewinner feststeht. Noch am selben Abend wird das Blut der Sieger den Göttern dargebracht werden.« Sie warf einen Blick zum Eingang des Tempels und lächelte. »Die Spieler können sich wirklich glücklich schätzen. Sie werden heute Nacht auf nichts verzichten müssen. Als Ehrengäste Ah Coyopas wird man ihnen im Tempel jeden Wunsch von den Augen ablesen, damit denen, die morgen ihr Blut den Göttern darbieten, das Leben in guter Erinnerung bleibt.« Sie nickte Muriel freundlich zu und drehte sich um. »Vielleicht sehen wir uns ja morgen beim Spiel«, sagte sie und ging davon.
    Muriel blieb noch eine Weile stehen. Erschüttert und bedrückt versuchte sie zu begreifen, was sie gerade erfahren hatte. Eiskalt überlief es sie beim Gedanken daran, was Ixchel am Morgen gesagt hatte: »Es spielen ausschließlich Freiwillige.« Es wollte ihr einfach nicht in den Kopf, wie Ah Hunahpu und die anderen sich für diesen Irrsinn hatten freiwillig melden können. Wie konnte es für jemanden das Größte sein, getötet zu

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