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Ascalon – Das magische Pferd, Band 3: Ascalon – Das magische Pferd. Der Schlüssel von Avalon

Ascalon – Das magische Pferd, Band 3: Ascalon – Das magische Pferd. Der Schlüssel von Avalon

Titel: Ascalon – Das magische Pferd, Band 3: Ascalon – Das magische Pferd. Der Schlüssel von Avalon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Monika Felten
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Ascalons Körper ein, aber Muriel fürchtete sich nicht. Sie wusste, dass die Blitze Ascalon nichts anhaben konnten, und wartete auf den Augenblick, in dem er aus der Energie jene schützende Kugel formen würde, die sie vor weiteren Einschlägen bewahren konnte.
    Die Blitze wurden immer heftiger. Nahezu ohne Pause bohrten sie sich in Ascalons ungeschützten Leib. Muriel spürte, wie der Wallach bei jedem Einschlag zusammenzuckte. Besorgt blickte sie zu ihm herunter. Ascalons Körper glänzte von Schweiß, vor seinen Nüstern stand Schaum. Von dem silbern schimmernden Glanz, den sie bei den beiden ersten Reisen durch die Zeit gesehen hatte, gab es keine Spur.
    Was war los? Warum erschien die schimmernde Lichtkugel nicht, die sie vor den Blitzen schützen konnte?
    Mit jedem Blitz, der Ascalon traf, schwand Muriels Zuversicht. Was würde geschehen, wenn es Ascalon nicht gelang, die Lichtkugel zu erschaffen? Würden sie dann sterben? Würden sie in einer falschen Zeit landen? Oder zurückgeschleudert werden in die Zeit, aus der sie kamen?
    Muriel spürte Panik in sich aufsteigen. »Tu doch was, Ascalon!«, brüllte sie in die Dunkelheit hinaus. Stellte dann aber fest, dass sie in dieser Welt keine Stimme hatte. Sie war ganz sicher, geschrien zu haben, konnte die Worte aber nicht hören.
    Ascalon schien ihre Furcht dennoch zu spüren. Ein tröstlicher Gedanke streifte Muriels Bewusstsein, aber er war so schwach, dass er die Furcht eher noch verstärkte als linderte. Muriel zitterte am ganzen Körper. Verzweifelt klammerte sie sich an Ascalons Mähne fest und betete darum, dass alles ein gutes Ende nehmen würde.
    Etwas sirrte knisternd heran und bohrte sich heiß und schmerzhaft in ihren Arm. Muriel schrie auf und ließ vor Schreck die Mähne los. Entsetzt starrte sie auf die blutende Wunde, die sich auf ihrem Unterarm zeigte. Es dauerte nur einen Augenblick, bis sie begriff, was das bedeutete.
    Ein Blitz. Zum ersten Mal war auch sie von einem Blitz getroffen worden. Kaum hatte sie den Gedanken zu Ende geführt, schlug ein Blitz auf ihrem Rücken ein und versengte ihr Shirt. Muriel zuckte zusammen und öffnete den Mund zu einem stummen Schrei, als sich ein weiterer Blitz in ihr Bein bohrte.
    »Ascalon, tu doch was!« Mit der flachen Hand hämmerte Muriel auf Ascalon ein, um sich bemerkbar zu machen. Sie fühlte sich hilflos und ausgeliefert und wünschte sich nichts sehnlicher, als diesen furchtbaren Ort endlich zu verlassen. Aber Ascalon reagierte nicht. Muriel schluchzte auf und presste ihren Körper fest auf seinen Rücken, da sah sie aus den Augenwinkeln ein leichtes Schimmern, zart wie ein Spinnweben, das sich langsam ausbreitete und sie schließlich wie eine hauchzarte Kugel einhüllte. Muriel atmete auf, doch ihre Erleichterung erhielt sofort einen Dämpfer, als sie erkannte, dass das feine Gespinst nicht alle Blitze abzuhalten vermochte. Obwohl sich die kleinen Blitze daran brachen, gelang es den stärkeren mühelos, die Hülle zu durchdringen.
    »Mehr!«, schrie sie mit sich überschlagender Stimme, obwohl sie wusste, dass Ascalon sie nicht hören konnte. »Du musst die Kugel stärker machen!« Aber die hauchzarte Kugel war alles, was der erschöpfte Ascalon zu vollbringen vermochte. Die Göttin hatte recht gehabt. Die Zeichen der Erschöpfung waren nur äußerlich verschwunden. Seine magischen Fähigkeiten hatte Ascalon noch nicht vollständig wiedergewinnen können.
    Muriel spürte, wie er kämpfte, und ihr wurde klar, dass er nicht umkehren würde. Mit weit geöffneten Nüstern, das Fell von flockigem Schaum bedeckt, galoppierte er durch die Dunkelheit, als könne er den zuckenden Blitzen damit entgehen.
    »Lauf!« Muriels Herz raste. Jeder Blitz, der sie traf, raubte ihr mehr von ihren Kräften, aber sie wusste, dass sie nichts tun konnte. Entweder sie würde das fünfte Jahrhundert mit Ascalon erreichen oder mit ihm in dieser furchtbaren Zwischenwelt verloren gehen. Sie hatte den Gedanken noch nicht zu Ende geführt, da bohrte sich ein zuckender Blitz nur wenige Zentimeter von ihrem Gesicht entfernt in Ascalons Hals. Ascalon zuckte zusammen und strauchelte. Taumelnd versuchte er den Galopp wieder aufzunehmen, als ein weiterer Blitz seine Nüstern traf. Ascalon wieherte schrill und bäumte sich auf. Muriel erschrak. Sie versuchte sich festzuhalten, aber ihre Hände griffen ins Leere. Sie verlor den Halt – und fiel.
    »Ascalon!« Der Schrei entfloh ihrer Kehle, ohne dass auch nur ein einziger Laut zu hören

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