Asche der Welten
die Menschen an Bord einen letzten, verzweifelten Widerstand geleistet hatten. »Morgen sind alle Schiffe fertig und können der Terranischen Hanse übergeben werden«, sagte QT. »Damit sich General Lanyan mit ihnen auf den Weg machen kann.«
»Sie sind so gut wie neu«, kommentierte PD. »Die Menschen werden sich freuen.« Die ästhetischen Eingriffe an Bord hatten keine großen Anstrengungen erfordert. Die Bordanlagen funktionierten einwandfrei, denn die schwarzen Roboter hatten sie angemessen gewartet. Die Arbeit betraf vor allem Reinigung, Wiederinbetriebnahme der für die Roboter unwichtigen Lebenserhaltungssysteme und Neutralisierung der Modifikationen, die den Triebwerken zusätzliche Kapazität gegeben hatten. Einen solchen Vorteil wollte Sirix den Menschen nicht geben.
Der nächste Schritt - die Reparatur der beschädigten TVF-Kreuzer und der Bau neuer Schiffe für die Roboter aus Wrackteilen und Schrott im terranischen Orbit - war weitaus ehrgeiziger. Sirix hatte bereits die meisten seiner Roboter angewiesen, in der Umlaufbahn der Erde nach verwendbarem Material zu suchen. Anschließend sollten die Konstruktionsarbeiten sofort beginnen und zügig vorangetrieben werden. Menschen in Raumanzügen konnten durchaus solche Arbeit leisten, aber die schwarzen Roboter waren viel tüchtiger.
Trotz des angeblichen guten Willens der Hanse war es möglich, dass die zurückgegebenen Schiffe früher oder später gegen die Roboter eingesetzt wurden. Sirix hatte gewisse Maßnahmen ergriffen, die verhindern sollten, dass so etwas geschah. Begleitet von den beiden Kompis betrat er den Maschinenraum der Thunder Child; dort ragten die großen Aggregate des Sternenantriebs auf. Kompis mit spezieller Wartungsprogrammierung waren in die Reaktorkammern gekrochen und hatten dort automatische Drohnen platziert, die sich immer tiefer in den Antriebskern arbeiteten und dort wie trojanische Pferde auf ihre Aktivierung warteten.
An der Hauptkonsole rief Sirix detaillierte schematische Darstellungen auf, um festzustellen, wo die Modifikationen vorgenommen worden waren. TVF-Techniker und Hanse-Inspektoren überwachten die Arbeiten, aber sie ließen sich leicht täuschen. Veränderungen konnten sehr subtiler Natur sein, und die komplexen militärischen Schiffe hatten viele Schwachstellen .. .
Während PD und QT alles aufmerksam beobachteten, fand Sirix die Bestätigung dafür, dass er jedes der zurückgegebenen Schiffe vernichten konnte, wann immer er wollte.
69 SAREIN
Als Sarein den stellvertretenden Vorsitzenden Cain und Captain McCammon im Kanalbereich unter dem Flüsterpalast traf, war ihr klar, was die Stunde geschlagen hatte. Mit schwerem Herzen begriff sie, dass es nicht mehr um irgendwelche »Dissidenten« ging, die Botschaften in die Nachrichtennetze schleusten. Konkreteres stand bevor.
Sie planten die Absetzung des Vorsitzenden - darauf lief es hinaus, wie auch immer man es ausdrückte. Und es musste schnell geschehen, wenn von der Hanse noch etwas gerettet werden sollte. Sarein bedauerte sehr, dass sie Basil nicht dazu bringen konnte, die Notwendigkeit seines Rücktritts einzusehen.
Nur wenige Personen kümmerten sich um die Grotten und Höhlen unter dem Flüsterpalast, nachdem König Peters private Jacht außer Dienst gestellt worden war. Peters und Estarras letzte prächtige Kanalfahrt hatte vor Jahren stattgefunden, und Sarein erschauderte, als sie sich daran erinnerte. An jenem Tag hatten die Hydroger sowohl Theroc als auch Corvus Landing angegriffen, wobei ihre beiden Brüder ums Leben gekommen waren. Später hatte sie von Basils Plan erfahren, die Jacht des königlichen Paars in die Luft zu sprengen und den Roamern die Schuld für das Attentat zu geben.
Zu lange hatte Sarein Estarras Argwohn für unbegründet gehalten. Zu lange hatte sie die Augen vor dem Offensichtlichen verschlossen. Jetzt nicht mehr.
Cain, McCammon und Sarein trafen sich unter dem Vorwand, dass die königliche Jacht wieder hergerichtet werden sollte, um König Rory Gelegenheit zu einer ähnlichen Prozession zu geben. Warum den Amtsantritt von Rory nicht mit ebenso viel Pracht feiern, wie es damals bei Peter und Estarra der Fall gewesen war? So wollten sie argumentieren, falls Basil Fragen stellte. Dagegen hatte er bestimmt nichts einzuwenden.
Die drei Verschwörer folgten dem Verlauf des von Moos überwucherten Weges neben dem veraigten Kanal. Cain und McCammon hatten die Überwachungssysteme des Flüsterpalasts überprüft und sich
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