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Asche der Welten

Asche der Welten

Titel: Asche der Welten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kevin J. Anderson
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Bad, um sich zu waschen. Am liebsten hätte sie eine lange Dusche genommen, aber Basil war noch da, und sie musste zu ihm zurück, durfte sich nicht verstecken. Für einen Moment war ihr speiübel.
    Sie wusch sich das Gesicht mit kaltem Wasser, atmete tief durch und trocknete sich ab. Dann nahm sie ihre ganze Willenskraft zusammen und fasste sich - in dieser Hinsicht war Basil ein wahrer Meister. Über Jahre hinweg hatte sie als seine Schülerin gelernt, wie man die eigenen Gefühle kontrollierte und erforderliche Maßnahmen ergriff.
    Als sie das Bad verließ, hörte sie Basil an der Tür ihres Apartments - er ging ohne einen Gruß. Sarein blieb stehen, hielt die Luft an und hoffte, dass er nicht kehrtmachte. Als Basil die Tür hinter sich schloss, atmete sie erleichtert auf.
    Sie ließ sich aufs zerwühlte Bett sinken. Einige Sekunden lag sie wie betäubt da, und dann begann sie damit, an den Laken zu zerren und sie von der Matratze zu lösen. Sie konnte den Gedanken nicht ertragen, dass diese Laken Basils Schweiß aufgenommen hatten. Noch immer glaubte sie, sein Gewicht auf ihrem Körper zu spüren. Sie hatte sich unter ihm gewunden, nicht aus Leidenschaft, sondern aus Abscheu.
    Sarein hasste sich für ihre Furcht vor Basil.
    Sie zog eins der Kissen mit der Absicht heran, den Bezug herunterzureißen, und unter dem Kissen kam ein Päckchen zum Vorschein. Basil musste es dorthin gelegt haben, was vielleicht erklärte, warum er so schnell gegangen war - er hatte nicht mehr da sein wollen, wenn Sarein seine »Überraschung« entdeckte. Sarein starrte so auf das Päckchen, als könnte es eine zum Zubeißen bereite Federviper enthalten. Stattdessen fand sie darin ein Datenmodul samt Abspielgerät. Sie fürchtete sich vor dem, was das Modul enthielt, aber sie wusste auch: Je früher sie von einer Gefahr erfuhr, desto eher konnte sie Gegenmaßnahmen ergreifen.
    Sarein schob das Datenmodul ins Abspielgerät, und Bilder erschienen auf dem kleinen Schirm. Basil hatte nicht, wie von ihr erwartet, einige einleitende Worte aufgezeichnet. Stattdessen sah sie grobkörnige Überwachungsaufnahmen: wie sie selbst und Captain McCammon den grünen Priester Nahton zu König Peter und Königin Estarra gebracht hatten, als sie unter Hausarrest standen; Estarras Treffen mit ihr im Treibhaus, das Gespräch, bei dem sie Beweise für Basils Verbrechen dargelegt hatte; geflüsterte Worte mit dem stellvertretenden Vorsitzenden Cain. In allen Aufnahmen war Sarein zu sehen. Jedes einzelne Bild hätte genügt, um sie in Basils Augen zu verurteilen.
    Sie hatten geglaubt, so vorsichtig zu sein ... Und Basil hatte sie die ganze Zeit über beobachtet.
    Kalter Schweiß rann ihr über den Rücken, als sie Basils Botschaft verstand. Er wusste, dass nicht das Schwert der Freiheit hinter dem Mordanschlag stand. Er wusste, dass McCammon nicht der einzige Verschwörer gewesen war. Er wusste um Sareins Beteiligung und hatte dafür alle Beweise, die er brauchte.
    Er hatte beschlossen, sie am Leben zu lassen, aber er konnte es sich jederzeit anders überlegen.
    Sarein eilte ins Bad zurück, und diesmal übergab sie sich, lang und laut.

114 ANTON CÓLICOS
    In seinem Universitätsbüro versuchte Anton, sich vom Kummer abzulenken, indem er alte Akten hervorholte und auf dem Schreibtisch stapelte. Bücher und Dokumente, handgeschriebene Notizen, Unterlagen, Briefe von seinen Eltern, Artikel der Nachrichtenmedien, in einer speziellen Mappe gesammelt ... alles, was er brauchte. Das umfangreiche Biografieprojekt war unterbrochen und vorzeitig beendet worden, wie das Leben seiner Eltern.
    Sein Herz war so schwer, dass er nicht die Kraft fand, sich wieder an die Arbeit zu machen. Einst hatte ihn die Vorstellung beflügelt, an diesem Ort ausführlich über die berühmten Xeno-Archäologen Margaret und Louis Colicos zu berichten, doch jetzt empfand er die stille Leere des Büros als bedrückend.
    Er hatte sich an Vao'sh gewöhnt und wusste jetzt nicht mehr, wie er ohne ihn zurechtkommen sollte.
    Völler Trauer erinnerte er sich daran, dass er auch versprochen hatte, die ergreifende und dramatische Geschichte der grünen Priesterin Nira zu schreiben, über das, was sie im Zuchtlager auf Dobra hatte ertragen müssen, und über ihre Liebe zum Weisen Imperator Jora'h. Jetzt war auch sie fort, zusammen mit der Solaren Marine und all den Ildiranern, die den Mond verlassen hatten. Nur Vao'sh war zurückgeblieben ... allein.
    Vor allem aber musste er dafür sorgen, dass man sich

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